Wusstest Du, dass das Gehirn eines 3-jährigen Kindes doppelt so aktiv ist, wie Deines? Es hat auch doppelt so viele Synapsen, die alle in den ersten drei Lebensjahren gebildet werden. Auch oder gerade nach dem ersten Geburtstag entwickeln sich Kleinkinder deshalb irre schnell. Viele lernen in diesem Alter laufen, alle entwickeln ihre feinmotorischen, sprachlichen und kognitiven Fähigkeiten – sie lernen in einem Tempo, das wir Erwachsenen niemals an den Tag legen könnten. Dabei müssen sie aber nicht aktiv „lernen“ und belehrt werden, sondern sie erledigen das ganze im Spielen. Spielzeuge können also bei der Entwicklung eines Kindes helfen – wenn es die richtigen sind, z.B. Montessori-Spielzeuge. Montessori-Spielzeug konzentriert sich auf die Entwicklungsaufgaben eines Kindes – es inspiriert und fordert sein Gehirn und seinen Körper, anstatt es nur zu beschäftigen. Wenn Du auf der Suche nach gutem Montessori-Spielzeug für Kleinkinder bist, findest Du hier die 5, die bei uns am meisten genutzt werden. Weiter unten erfährst Du außerdem, worauf es bei Montessori-Spielzeug ankommt.
Unsere Top 5 Montessori-Spielzeuge für Kleinkinder
Montessori-Spielzeug ab Jahr eignet sich in der Regel auch für die folgenden Jahre. Vielleicht wirst Du feststellen, dass Dein Kind eine Weile mit einem der Spielzeuge spielt, dann eine Pause macht und irgendwann auf eine neue Art damit spielt. Dadurch, dass die Spielzeuge nicht selbst blinken, tönen oder fahren, lassen sie der Kreativität viel Raum und bieten viel mehr als nur eine Option, damit zu spielen.
#1 Grimms Regenbogen
Einer der Klassiker unter den einfachen Holzspielzeugen, die als Montessori-Spielzeug dienen können ist der Regenbogen aus verschiedenen farbigen Bögen. Es gibt ihn in klein und groß und vom Tunnel bis zum Turm oder der Höhle für Spielzeuge lässt sich so vieles damit machen.
#2 Sortierbrett
Solche Sortierbretter gibt es in den verschiedensten Größen und Ausführungen. Was Du dann zum Sortieren anbietest, ist oft Deiner Kreativität überlassen, teilweise werden auch entsprechende Kugeln oder Figuren farblich passend mitgeliefert. Ansonsten kannst Du z.B. auch Naturmaterialien wie kleine Tannenzapfen sammeln und entsprechend bemalen. Achte dabei aber unbedingt auf ungiftige Farbe.
Wenn du Kugeln zum Sortieren anbietest, sollten diese im Kleinkindalter nicht so klein sein, dass sie verschluckt werden könnten!
#3 Lernturm
Das hört sich jetzt vielleicht erst einmal nicht nach einem Spielzeug an, aber Du wirst sehen, in der Küche bietet ein Lernturm unzählige sinnvolle Möglichkeiten für Dein Kind, sinnvoll am Alltag teilzuhaben. Auch im Bad beim Zähne putzen oder Hände waschen ermöglicht er ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Teilhabe.
Montessori-Lernturm: Meine Erfahrungen und Empfehlung
#4 Holzbausteine
Wenn Du bei Holzklötzen nur an die einfarbigen, rechteckigen denkst, dann muss ich Dir sagen: Mittlerweile gibt es so viel mehr! Es gibt Waldorf-Bausteine, die viele Flächen verschiedener Größe haben, aber auch Magnetbausteine aus Holz oder flache Stapelsteine. Mit allen spielen Kinder jeden Alters, teils bis in die Pubertät hinein, gerne.
#5 Kletterbogen
Das sogenannte Pikler-Dreieck oder ein runder Kletterbogen ist zwar eine etwas größere Investition, dafür lohnt sie auch das gesamte Kleinkindalter über und wird auch bei einem zweiten oder dritten Kind noch einwandfrei sein. Unseren Kletterbogen kann man sogar zu einer Wippe für ein oder zwei Kinder umbauen. Mit einem Rutschbrett lässt sich ebenfalls viel erweitern.
Was macht Montessori-Spielzeug aus?
Maria Montessori was eine italienische Ärztin und Pädagogin, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Italien in der täglichen Arbeit mit Kindern revolutionäre Theorien zur frühkindlichen Entwicklung aufstellte. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht darauf, den Kindern etwas beizubringen, sondern vielmehr, eine geeignete Umgebung zu schaffen, in der sie selbstständig erkunden und lernen können. Heute arbeiten viele Schulen und Kindergärten nach dem Montessori-Prinzip und auch in unser Grundverständnis vom Umgang mit Kindern sind viele ihrer Gedanken eingeflossen.
Montessori-Spielzeuge sind:
- Passiv. Das Spielzeug sollte keine Geräusche machen, nicht leuchten oder sonst wie die Arbeit für das Kind erledigen. Der Zweck des Spielzeugs sollte darin bestehen, das Kind dazu zu bringen, es aktiv zu nutzen!
- Hochwertig. Die meisten Montessori-Materialien sind aus Holz, Stoff oder anderen natürlichen Materialien, weil Maria Montessori erkannte, dass kleine Kinder die Welt mit ihren Sinnen erkunden. Ihrer Meinung nach passiert Lernen von der Hand in den Kopf.
- Langlebig. Die Verwendung hochwertiger, natürlicher Materialien verbessert die sensorische Erfahrung des Kindes und schafft eine ästhetisch ansprechende Umgebung. Gleichzeitig halten die Spielzeuge mehrere Kinder aus und eignen sich damit auch noch für jüngere Geschwister oder zum Weiterverkauf.
- Basierend auf der Entwicklung des Kindes. Die besten Montessori-Spielzeuge sind solche, die genau die Fähigkeiten schulen, an denen ein Kind in seiner Entwicklung bereits arbeitet. Ob es nun die ersten Schritte sind, den Pinzettengriff verfeinern oder nach Farben sortieren. Oft braucht es dazu gar kein spezielles Spielzeug, sondern Kinder suchen sich diese Aufgaben im täglichen Leben – mit Gegenständen, die sie zu Hause finden.
- Optisch ansprechend. Damit Dein Kind wählen kann, was es optisch anspricht, kannst Du die Spielzeugkiste gegen ein niedriges Regal tauschen, in dem Du wöchentlich anderes Spielzeug anbietest. So kann Dein Kleinkind die Sachen leicht sehen und erreichen. Im besten Fall räumst Du mit Deinem Kind zusammen jedes Spielzeug wieder ins Regal, bevor es ein neues herausnimmt. So kannst Du gleich ein Gefühl für Ordnung und Aufräumen vermitteln. Auch das entspricht einer Entwicklungsphase im Kleinkind-Alter.
Anders gesagt ist Montessori-Spielzeug für Kleinkinder so wertvoll, weil sie
-
die gesunde Entwicklung fördern
- Kreativität und Eigenantrieb fördern
-
den natürlichen Interessen eines Kindes folgen
- kindlicher Neugier und Wissensdurst entsprechen
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genau die richtige Herausforderung für das sich entwickelnde Gehirn stellen
-
das kindliche Selbstwertgefühl stärken
-
Überstimulation vermeiden
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Fokus und Konzentration fördern
-
ein Gefühl von Ordnung vermitteln
- die soziale Entwicklung fördern
Wenn Du Dir die gängige Auswahl an Lernspielzeugen unter diesen Aspekten einmal genauer anschaust, wirst Du schnell erkennen, wobei es sich um Montessori-Spielzeug handelt und wobei nicht.
Mit welchem Montessori-Spielzeug spielen Deine Kinder am liebsten? Verrate es mir in den Kommentaren!