Unsere Scheiss-Momente der Woche #3

Auch diese Woche wollen wir euch wieder daran teilhaben lassen, was bei uns alles nicht so ideal lief, worüber wir uns geärgert oder worüber wir geschmunzelt und gelacht haben. Nach wie vor freuen wir uns, wenn sich noch der eine oder andere aufrafft und uns auch Einblicke über die weniger rosigen Seiten des Alltags gewährt!

Letztes Wochenende habe ich mir mal wirklich was gegönnt: eine Massage. Eine Thai-Massage um genauer zu sein. Ich hab mich soooo gefreut und war wirklich ganz aufgeregt. Eine Stunde ausspannen und mal ganz für mich sein! Dass die Thai-Frauen da nicht zimperlich vorgehen, weiß ich aus vergangenen Massage-Erlebnissen. Das macht mir nichts bzw. das gehört halt dazu. Aber diesmal war es echt noch eine Stufe härter. Mehrmals wollte ich laut schreien, habe aber in der Hoffnung, dass die Entspannung danach umso besser ist und die schon wissen wird, was sie tut, durchgehalten. Statt totaler Entspannung gab es am nächsten Tag Muskelkater bzw. -schmerzen. Ob es nun gut oder ärgerlich war, dass die Dame statt nach der bezahlten 60 Minuten schon nach 50 aufgehört hat, sei mal dahingestellt.

Unsere Nächte sind nach wie vor mal so mal so. Teils schläft der Rubbelbatz sehr unruhig und wacht alle 2 Stunden auf und möchte trinken. Das ist scheiße und ich bin am nächsten Tag echt gerädert. Aber fast noch ärgerlicher ist, dass er in manchen Nächten fast durchschläft – nur ich leider nicht. Aus reiner Gewohnheit wache ich alle paar Stunden auf, merke dass er tief und fest schläft und mich gar nicht braucht, kann dann aber nicht sofort wieder einschlafen.

Richtig genervt war ich Anfang der Woche außerdem vom Wetter. Genau dann, wenn ich nach draußen muss, gießt es in Strömen. Der Regenschirm, den ich irgendwo rauskrame (früher habe ich nie welche benutzt, aber jetzt will ich natürlich nicht, dass der Kleine im Tragetuch nass wird), stellt sich als äußerst instabil heraus und der Griff klebt zudem ganz unangenehm, weil sich das Plastik irgendwie auflöst. Dann fährt mir der Bus vor der Nase weg und um das Bild abzurunden, kommt an der nächsten Ampel ein Kleintransporter und fährt so geschickt durch die Pfützen, dass mir das Dreckwasser in hohem Bogen entgegenspritzt. Da war ich echt erstmal bedient.

Die Pakete-Ebay-Odyssee von letzter Woche geht weiter. Ich habe Stoffwindeln bestellt, die dank (nun) richtiger Adresse auch zügig ankamen. Leider hatte ich nur diesen nervigen In-Der-Filiale-am-nächsten-Tag-Abholen-Zettel im Briefkasten. Grrrr, wie ich das hasse. Also bin ich mit dem Kleinen die 2km zur Post gelaufen, um festzustellen, die Stoffwindeln, die ich als “gebraucht, aber in gutem Zustand” ersteigert hatte, sind nicht nur fleckig ohne Ende, die lösen sich tatsächlich schon auf. Bei vielen der Höschenwindeln kann man die eingenähte Einlage sehen, weil sie so große Löcher haben.

Zudem hat sich mir endlich eröffnet, warum so viele Pakete in letzter Zeit entweder beim Nachbarn oder in der Post-Filiale zur Abholung landen: unsere Klingel funktioniert nicht! Und wir hatten keine Ahnung! Schön, dass die Frau, die über die Kleinanzeigen eine nicht mehr benötigte Riesenpackung Ariel von uns kaufen wollte, mit ihren zwei Kleinkindern einmal quer durch die Stadt gefahren ist, um dann vor verschlossener Türe zu stehen. Das war mir wirklich so unangenehm.

Als richtig ärgerlich hat sich auch mein genialer Plan, endlich wieder ein wenig Sport zu machen, entpuppt. Stolz auf die Überwindung meines inneren Schweinehundes habe ich eine mitleidende Mama motiviert, mit mir einen 1-Wochen-Probetrainings-Gutschein einzulösen und dort angerufen, um einen Termin zu vereinbaren. Mehr pro forma habe ich nachgefragt, ob bzw. wo meine Freundin auf den Rubbelbatz aufpassen kann solange.

“Wir haben zwar eine Kinderbetreuung, aber nur zu den Kinderbetreuungszeiten. Den Raum dürfen wir sonst nicht aufschließen und es darf sich auch keine andere Betreuungsperson dort aufhalten.”

“Na, aber ihr habt doch bestimmt eine Empfangs-Lobby oder sowas?”

“Ja, aber dort darf sich Ihr Kind aus versicherungstechnischen Gründen nicht aufhalten. Auch nicht, wenn eine Betreuungsperson dabei ist.”

Ehrlich jetzt? Mir wäre nicht bekannt, welche versicherungstechnischen Gründe das sein sollten. Sagt doch einfach, wenn ihr nicht wollt, dass andere Gäste sich eventuell durch die Gegenwart eines Säuglings im Empfangsraum gestört fühlen! So viel zu Fitness First Women mit kinderfreundlichem Betreuungsangebot…

Das Ende vom Lied war übrigens, dass wir auch bei persönlichem Erscheinen dort, ohne dass wir das Thema überhaupt erwähnt hatten, umgehend darauf hingewiesen wurden, dass mein Baby und meine Freundin hier nicht bleiben kann, das Kind auch die Trainings-Räume nicht betreten darf. Also mussten wir ihr den Rubbelbatz vorne anschnallen (sie hatte noch nie ein Baby in der Trage und er wurde noch nie bei jemand Fremden getragen, war für uns alle also irgendwie stressig und ungewohnt) und sie unten immer im Kreis um den Block gelaufen ist, um in der Nähe zu bleiben, falls er seine Mama braucht.

Bei uns in Bayern gibt es einen Ausdruck, wenn was so richtig lustig-dämlich ist: Zum Scheiße schreien. So einen Moment hat mir diese Woche der Rubbelpapa beschert. Mein großer Bruder hat für den Rubbelbatz ein Geschenk für die Adventszeit geschickt: eine Weihnachtspyramide, wie wir sie damals schon hatten. Die Vorstellung, dass der Kleine fasziniert vor den Kerzen und den sich drehenden Figürchen sitzt, ist einfach zu schön. Leider bin ich in religiösen Dingen und der Weihnachtsgeschichte auch schon ein bisschen raus, die meisten Sachen weiß ich nur noch so ganz dumpf aus meiner Kindheit. Da wollte ich doch mal hören, wie viel mein Mann, der nie Mitglied in dem Verein Kirche war, davon weiß.

“Weißt du, wer die Männchen unten sind?”

– “Klar weiß ich das, das weiß doch jeder!”

– “Ja?”

– “Ja, das sind die drei Typen aus Game of Thrones. Der Schwarze, der so gut kämpfen kann, der dicke Weiße mit der Glatze und der eine Typ, der mal mit der Drachenfrau verheiratet war.”

Ja, ganz genau das sind die drei. Kennt doch jeder. Dass auch Heidi und der Ziegenpeter mit von der Partie sind und obendrein ganz oben auf der Party-Pyramide ein gehöriger Dübel geraucht wird, versteht sich da von selbst. Aber wer da wohl so unverhohlen einen kifft? Kennt ihr noch Jazzy, Lee und Ricky von TicTacToe (Ja, sowas von 90er)? Ja genau die haben jetzt ihren Weg auf die Weihnachtspyramide gefunden und ballern sich da einen an – und das “nur für den Kick, für den Augenblick!”