Hey Du, mein kleiner Mini-Gnom da drinnen…

Hey du

… weißt du eigentlich, wie Du aus deiner Cockpit-Zentrale hinter Mamas Bauchnabel jetzt schon unser Tun und Denken steuerst?

 

Ist ja auch kein Wunder, so wie du uns die letzten Wochen vor Augen hälst, dass schwer mit dir gerechnet werden muss. Nicht nur, dass du wächst und wächst … nein, du zeigst auch gleich, dass du bald das Zepter hier in die Hand nehmen willst. Die Mama hast du eh schon schon gebrainwashed und ich kann dir echt nur sagen, du kriegst eine unglaublich coole Mama, die alles in der Welt tun wird, damit es dir an nichts fehlen wird (außer Eis). Früher war Mama nämlich das, was man mal schnell als karrieregeil bezeichnen würde. Wenn wir damals von Kindern geredet haben, dann sah die Vorstellung so aus, dass wir beide (Du und Ich) zuhause mit dem Abendessen warten müssen, bis die Mama Feierabend hat. Aber ich weiß nicht, wie du das da drinnen geschafft hast – und es geht mich ja auch nichts an -, aber ich bin stolz auf Dich. Du hast die Mama bezwungen und sie hat eingesehen, dass Arbeit einfach nicht die gleiche Erfüllung versprechen kann, die du für uns bereit hälst.

 

Und mich hast du auch schon umgekrempelt. Woran ich das merke? Wenn ich nachts manchmal wach werde, denke ich an die Zeit, in der du vielleicht sogar schon bald neben mir hier im großen Bett liegen wirst. Beispielsweise jetzt grade, mitten in der Nacht um 2-45 stehe ich sogar auf und tippe einen Brief an Dich. Und das nur, weil du jetzt noch nicht hier sein kannst und (entschuldige meine Wortwahl Kleiner) vielleicht noch zu doof bist, um mein Gerede zu verstehen. Zum Glück scheinst du aber mittlerweile schon meine Stimme zu erkennen. Aber denk mal nicht, ich durchschau dein Spielchen nicht, wenn du die Mama von innen “verkloppst” und mucksmäuschen still bist, sobald ich auf mich aufmerksam mache! Das ist lustig aber auch ein bisschen schade. Schließlich genieß ich das, wenn ich dich da rumzappeln spüre, dir ein High Five durch die Bauchdecke verpasse und dich von links nach rechts schieben kann. So nun ist es raus, ja genau ich bin der, der dich da hin und her schiebt…manchmal zumindest. Weil die Mama konnte ich auch schon beobachten, wie sie darin aufgeht, dich kleinen Knirps da drinnen zu schütteln und wach zu kriegen.

 

Und nur mal am Rande, wenns dich da drinnen krass schüttelt, bin ich auch die Stimme, die dafür sorgt, dass du wieder deine Ruhe hast. Und willst du wissen, wie ich das anstelle? Ich hab da einen Trick gefunden, wie sich Mama ganz leicht davon ablenken lässt: Ich skizziere ihr mit meinen Worten, wie du aussehen könntest! Dabei könnte sie sich kaputt lachen darüber, wie du eines Tages mit deiner dicken Kiste (wir meinen damit deinen kleinen Po in Windeln) hier deine Runden im Zimmer ziehst. Vielleicht bist du auch ganz propper und ähnelst punktuell einem Michelin-Männchen? Wir wissen es nicht, aber wir werden es lieben, egal was kommt. Was auch noch bei den Geschichten ganz hoch im Kurs ist, ist dein verzogenes Gesicht, mit dem du uns gleich signalisierst, dass da ein Stinkepups par exellance auf uns zu kommen wird. Und wir werden entsetzt und entzückt darüber sein, dass so ein süßes Kind in der Lage ist, solche Gerüche abzuliefern!

 

Du merkst also schon, wir freuen uns auf Dich! Und ich mich besonders darauf, ein neues Kapitel meines Lebens mit dir zu schreiben. Mit Dir, deiner Mama und meiner Wenigkeit in den Hauptrollen. Und wenns nach mir geht, wird die Geschichte eine erfolgreiche Improvisations-Comedy. Dafür will ich dir einfach zu gern meine Sicht auf die Dinge da draußen zeigen, damit du lernst, nicht alles zu ernst zu nehmen. Dafür wirst du hin und wieder mal den Mund halten müssen, wenn die Mama sagt, wir sollen nicht schon wieder Eis essen, ich aber deinen Augen und der dicken Kiste nichts abschlagen kann. (Oh Mann, du wirst mich so oft in die Pfanne haun, das weiß ich jetzt schon. Und wenn, dann sag ihr wenigstens, dass es BIO-Eis war!) Wenn ich es dann auch noch in der Geschichte hinbekomme,  dass du ein gutes Selbstbewusstsein entwickelst und realistisch dein Können einschätzen kannst, dann hab ich eigentlich schon meine Mission erfüllt und werd immer für dich da sein, wenn du mal Lachen willst, Sorgen hast, Antworten brauchst, dich der Hunger plagt, dir die richtigen Worte fehlen, du mal Wut ablassen musst, abgeholt werden willst, statt spielen jetzt lieber malen möchtest, dir eine Stelle deines Körpers juckt oder wenn du totalen Bockmist verzapft hast! Egal was du einmal machen wirst, die Erfahrung wird dich prägen, kleiner Gnom! Und egal, was sein wird, wir sind immer da…

 

So und jetzt aber Gute Nacht kleiner Mann, weil Papa muss morgen mit der Mama nach Hamburg fahren, damit ihr beide auch noch mal ins Musical kommt!

1 Kommentar zu „Hey Du, mein kleiner Mini-Gnom da drinnen…“

  1. Das Leben mit Kindern ist und bleibt eine wunderbare Improvistation, mit festen Eckpfeilern die Sicherheit und Geborgenheit geben. Möglichst wenigen, aber dafür klaren Regeln und dann klappt das schon (meistens zumindest). 😉

    Nina mit Rasmus (17.), Lilith (7.) und Clara (6.)

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