Schwanger reisen: Städtetrip nach Hamburg

Am Mittwoch war ich mal wieder bei meiner Hebamme. Wie immer konnte sie mich sehr beruhigen. Mit meinem Baby-Bauch ist, trotz geringer Größe, alles bestens. Unserem geplanten Trip nach Hamburg stand also trotz Schwangerschaftswoche 28 nichts mehr im Weg.

Unsere Reise nach Hamburg

Hamburg

Von dieser Reise hatten wir schon lange geträumt, aber bisher immer unter wirklich lächerlichen Vorwänden hinausgezögert. Jetzt wird uns langsam klar, dass wir all diese Dinge noch tun sollten, bevor unser Nachwuchs mit von der Partie ist (also wirklich mit von der Partie, nicht nur als strampelnder kleiner Bauchzwerg, auch wenn er auch jetzt schon doch irgendwie immer mit dabei ist). Also haben wir vorletze Woche ein verlängertes Wochenende Urlaub beantragt, Hotel und Musical gebucht, Samstag früh unsere Taschen gepackt und los ging es.

Ich bin mittlerweile ja im 8. Monat schwanger und war mir ehrlich gesagt nicht sicher, wie viel Einschränkungen ich beim Reisen in der Schwangerschaft einkalkulieren muss. Zunächst war da die etwa 3-stündige Autofahrt. Mindestens eine Stunde habe ich ohnehin verschlafen und auch der Rest war gar kein Problem. Ich habe nach wie vor keine Wassereinlagerungen, keine Kreislaufprobleme oder Krampfadern. Das einzige, was wir häufiger machen mussten, als sonst, waren die Pinkelpausen.

IMG_4105Da das Hotel mit Aufzug ausgerüstet war, auch hier keine Probleme. Denn Treppen steigen wird langsam tatsächlich anstrengend – immer gut, wenn ich meinen Mann dabei habe, der schiebt dann. Diese Tatsache macht tatsächlich auch die öffentlichen Verkehrsmittel etwas lästig – nicht alle U- und S-Bahnstationen haben Aufzüge bzw. Rolltreppen.

Zu Fuß durch Hamburg

Nach einer kurzen Ruhepause im Hotel sind wir dann los, um zu Fuß die Stadt zu erkunden. Auch da war ich mir nicht sicher, wie lange ich durchhalten würde – und war tatsächlich positiv überrascht. Mit kurzen Pausen auf diversen Parkbänken habe ich mehrere Stunden durchgehalten. Zugegeben, danach haben meine Füße geschmerzt und meine Waden gezogen, aber ich war wahnsinnig stolz, so lange durchgehalten zu haben!

Abendprogramm

Abends gab es dann das im Arrangement mitgebuchte Candle-Light-Dinner. Solltet ihr jemals nach Hamburg fahren, geht bitte niemals in das Restaurant im Hotel Bellevue (Relaxa-Hotel)! Das war tatsächlich das schlechteste Erlebnis seit sehr langer Zeit. Nicht nur der Service war irgendwie merkwürdig, vor allem das Essen war fad und verkocht. Eine Rose ist für unser “romantisches Dinner” auf Nachfragen noch rausgesprungen, aber weil das Hotel den Tag vertauscht hatte, durften wir den Rest der Tischdeko wie Rosenblätter und rote Kerze nur am Nachbarstisch bewundern.

Schwanger ins Musical

Um meine Füße zu schonen waren wir am nächsten Tag fast ausschließlich mit den Öffentlichen unterwegs. Tagsüber Sightseeing und mittags Fish&Chips für mich sowie indischen Imbiss für meinen Mann. Immer noch alles gar kein Problem. Mit einer Stunde ausruhen habe ich auch den Musical-Abend im Phantom der Oper ohne Probleme durchgehalten. Sogar in Kleid und normalen Schuhen (es hat sich so gut angefühlt, mal keine Sneakers zu tragen)!

Schwanger sein – das kann ich!

In den letzten Jahren, in denen ich viel mit meiner Histaminunverträglichkeit und meinem daraus resultierenden nicht gerade berauschenden gesundheitlichen Zustand zu kämpfen hatte, war ich wirklich oft wütend über meinen Körper. Wütend, dass ich einfach nicht genug Energie hatte, um so zu leben, wie ich wollte. Wütend, warum es an allen Enden zwickt und Probleme gibt, warum immer irgendwas weh tut und ich so viele Dinge einfach nicht essen kann. Jetzt habe ich endlich was gefunden, was mein Körper offensichtlich richtig gut kann: schwanger sein!

Darin bin ich wirklich super! Im zweiten Trimester ging es mir so gut wie seit viele Jahren nicht mehr und abgesehen von dem Tiefschlag vor ein paar Wochen kann ich mich auch im dritten Trimester eigentlich echt nicht beklagen. Gut, zugegeben, es ist manchmal richtig scheiße, schwanger zu sein. Aber wenn ich mir vor Augen halte, was ich alles für Beschwerden haben könnte, hab ich’s wirklich gut erwischt!

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