In der Regel sind häusliche Schwangerschaftstests sehr sicher und werben mit einer Genauigkeit von >90%. Dabei reagiert der SST positiv, sobald im Urin das Schwangerschaftshormon hCG enthalten ist. Zum Glück vergeht normalerweise immer ein wenig Zeit bevor die Vermutung aufkeimt, man könnte schwanger sein. Sollte der Test zu früh gemacht werden und der weibliche Körper hat noch nicht genügend hGC produziert ,um für den Schwangerschaftstest messbar zu sein, kann es dazu kommen, dass das Testergebnis fälschlicherweise negativ ist. Ein falsches Ergebnis möchte man aber nun wirklich keinem wünschen! Viel zu wichtig und intensiv ist nämlich der Moment, wo das Testergebnis entweder “Glückwunsch und Party On, dein Leben kann weitergehen wie bisher!” oder “Respekt, Ihr beide seid jetzt schwanger!” verkündet.
Unser Leben vor dem Schwangerschaftstest
Vor ca. einem halben Jahr haben wir unseren Lebensmittelpunkt nach Berlin verlagert. Da ich schon vor meinem Studium in Berlin gelebt habe, wusste ich, was mich in der Stadt alles erwarten wird. Für meine Freundin allerdings war das Leben in Berlin mehr oder weniger neu und dementsprechend groß die Begeisterungsarien über Supermärkte, die bis 24-00 geöffnet haben, Obst- und Gemüsestände mit 24h-Service und überhaupt gibts von allem etwas, immer und irgendwo in dieser Stadt. Wenn wir also werktags am arbeiten waren, haben wir uns immer tierisch auf die Wochenenden gefreut, an denen wir keine Termine hatten. Denn dann sind wir in die unterschiedlichsten Bezirke gefahren, haben uns geiles und abgefahrenes Essen gegönnt und sind abends auch mal gerne Feiern gewesen. Wir haben eigentlich wie die übelsten Touris gelebt, nur dass wir nie die Stadt verlassen mussten! Unser Leben war schon echt nicht übel und vor allem für meine Kleine, die in Deutschland noch nie außerhalb von Bayern gelebt hat, war das einfach “herrlich unkonventionell”.
Wie Ihr ja schon auf meinem Blog lesen konntet, hatte ich ja schon einen Fruchtbarkeitstest bei mir machen lassen und wusste, dass ich soweit gesund und gefährlich bin! 🙂 Außerdem haben wir seit mehreren Jahren auf natürliche Verhütungsmittel gesetzt. Immer mit Erfolg! Jedoch waren wir beide irgendwann der Meinung, dass wenn wir die NFP-Methode nicht mehr zu 100%, sondern nur zu 90% praktizieren würden, wir bewusst das Risiko einer Schwangerschaft in Kauf nehmen. Für uns hieß das, wenn meine Freundin schwanger wird, ist das in Ordnung und wenn nicht, dann auch. Wir hatten also keinen akuten Kinderwunsch, aber wollten es auch nicht partout vermeiden. Für uns stellte das eine total gesunde Einstellung zur Schwangerschaft dar, denn einen perfekten Moment, um Vater zu werden, gibt es in meinen Augen nicht. Schließlich waren wir uns sicher, dass wir auf keinen Fall mit Anfang 40 uns unter Druck setzen wollten, unbedingt noch Kinder zu bekommen.
Ist meine Freundin schwanger? – Der erste Verdacht
Im November war es dann soweit, dass meine Freundin mich darauf angesprochen hat, ob ich denn wüsste, wann das letzte Mal Ihre Tage waren. Nun, zu diesem Zeitpunkt habe ich ehrlich gesagt schon gefühlte 2 Wochen darauf gewartet, dass es soweit sein müsste. Ihr Biorhythmus ist in dieser Hinsicht immer sehr, sehr zuverlässig und termintreu gewesen. Wenn die Frau aber keine Pille mehr nimmt, sind kleine Unregelmäßigkeiten allerdings immer möglich. Das kannten und wussten wir auch schon. Da ich mir selbst sehr unsicher war habe ich sie nur beruhigt und gesagt, wir sollten noch kurz warten, das regelt sich schon. Nach weiteren 4 Tagen wollten wir dann auch schon einen Schwangerschaftstest kaufen, haben aber doch noch einmal 3 Tage gewartet. Voll clever! Dann haben wir doch noch einen gekauft aber ein wenig Bammel davor gehabt. Was nun? Genau, wir warten noch ein paar Tage! Auch wieder voll clever, oder? Insgeheim habe ich mir natürlich schon Gedanken darüber gemacht, wie es wäre, wenn meine Freundin schwanger ist? Wie es wäre Vater zu werden? Und habe mich sogar dabei ertappt, wie mir der Gedanke eigentlich ganz gut gefiel. Dann kam aber eine Nachricht von meiner Freundin: “Entwarnung, ich hab meine Tage!” Okay, ganze Aufregung umsonst und alles ist gut. Am nächsten Tag war dann wieder etwas Panik, weil das nur eine sehr kleine Schmierblutung war und sonst nichts weiter passiert ist. Zu dem zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass es sich um eine sogenannte Nidationsblutung und damit ein Schwangerschaftsanzeichen handelt, wo sich die Eizelle in die Gebärmutter einnistet. Nun war aber klar, der Schwangerschaftstest muss her. Aber erstmal warten wir noch einen Tag, ob nicht doch noch die Regel kommt. Das war der aller cleverste Move von allen!
Jetzt muss der Test aber her
Es kam wie es kommen musste und unser aufrichtiges Warten auf die Regelblutung wurde natürlich nicht belohnt. Also war es nun soweit und der Schwangerschaftstest wurde ausgepackt. Kurz die Beschreibung angesehen und den Ablauf gemerkt: Pinkeln, ranhalten, 5min warten … 1 roter Strich bedeutet nicht schwanger, 2 rote Striche bedeuten schwanger. Wir waren beide vor dem Moment total angespannt. Mir gingen die verschiedensten Szenarien durch den Kopf, wie sich in ein paar Minuten meine Zukunft bzw. unsere Zukunft entwickeln wird. Werd ich Vater? Wenn ja, wie soll ich das alles managen? Wie würde wohl meine Freundin auf die Situation reagieren? Müssen wir umziehen? Kann ich in den nächsten Jahren jemals wieder Party machen? Wir funktionieren wir als Eltern? Warum eigentlich jetzt? Und warum wir? Kaum war ich in mienen Gedanken vertieft, war meine Freundin auch schon samt Schwangerschaftstest im Bad verschwunden. “Jetzt wirds also ernst!” Kurze Zeit später kam dann auch meine Freundin aus dem Bad und war ziemlich hin- und hergerissen, da das endgültige Ergebnis noch nicht klar sichtbar war. Wir waren uns beide kurze Zeit einig, dass diese schemenhafte Andeutung des zweiten roten Streifens normal ist und schon vor dem Test so war. Super clever!
Ich selbst habe innerlich schon gemerkt, dass ich bei einem negativen Ergebnis wohl ein bisschen enttäuscht sein werde und hab deshalb weiter erwartungsvoll auf den Schwangerschaftstest gestarrt. Dann war das Ergebnis auch schon eindeutiger:
Ja, der Test spricht nun eine eindeutige Sprache und sagt zu uns: “Respekt, ihr beide seid jetzt schwanger!” Ich habe mich echt darüber gefreut, musste mich aber leider ein wenig bremsen, denn Hannas Worte waren nur: “Wir haben ganz schön Kacke gebaut!”. Ich glaube, die Kleine hätte sich zu diesem Zeitpunkt lieber ein anderes Ergebnis gewünscht. Hier könnt Ihr lesen, wie sie diesen Moment erlebt hat. Ich war einfach nur stolz und glücklich. Wir sind schwanger und ich werde Vater!
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