Medien und Kind: passt das zusammen?

medien und kind

Am Samstag bin ich über einen Artikel auf einem anderen Blog gestolpert – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Artikel gefiel mir nicht. Vorab möchte ich sagen, dass ich die Bloggerin und ihre Art, mit ihren beiden Töchtern umzugehen, sehr schön finde. Vor allem, dass sie für ihre Ansichten einsteht, obwohl sie lange Zeit recht allein damit dastand, finde ich bewundernswert. Nun hat sie einen Artikel veröffentlicht, wie sie ihre 2,5-jährige selbst entscheiden lässt, wann bzw. wie lange sie fernsehen möchte.

(Selbstbestimmter) Medienkonsum bei Kindern

Gleiches Recht für alle?

Ihre Grundaussage lautet so: Sie möchte ihre Kinder so akzeptieren, wie sie sind. Dazu gehören nicht nur sozial akzeptierte Bedürfnisse von Kindern wie toben oder malen, sondern eben auch faul vor der Glotze rumhängen. Sie möchte ihre Kinder nicht in eine bestimmte Rolle zwängen, sondern sie als kleine Menschen wahrnehmen und achten.

Das würde ich alles so unterschreiben, ginge es dabei nicht um das Thema Medienkonsum bei Kindern. Da ist bei mir als Mama ein wunder Punkt getroffen, denn hierüber wird viel zu wenig aufgeklärt und gesprochen. Dabei tun es so viele: die Kinder vor dem Fernseher parken, nur um mal in Ruhe etwas erledigen zu können. Oder den Kindern die Fernbedienung lassen, um dem wütenden Geschrei einmal am Tag zu entgehen. Oder eben, wie Lisa, den Kindern dasselbe Recht zusprechen, wie den Erwachsenen: selbst entscheiden zu können, wann man fernsehen und wann spielen möchte.

Mache ich das anders?

Ehrlich, ich kann das so gut verstehen. Wie oft fühle ich mich einfach emotional nicht in der Lage, noch länger das quengelnde Kind zu ertragen – und muss es trotzdem tun. Wie oft wünsche ich mir, nur kurz pullern zu dürfen. Mit der Tür im Schloss und ohne Kind, dass an meiner Hose rumziept oder mir den Klodeckel auf den Rücken knallt. Fast täglich springt mir förmlich das Haushalts-Chaos entgegen, wenn ich die Wohnungstüre offne. Und immer dann, wenn ich mich hochmotiviert an die Arbeit machen will, möchte er die Zeit uneingeschränkt auf meinem Schoss oder an meiner Brust verbringen. Wie praktisch wäre da ein Aus-Schalter für das Kind. Nur mal 30 Minuten, bis die gröbste Unordnung beseitigt und das Essen auf dem Tisch ist.

Zum Glück haben wir keinen Fernseher. Natürlich haben wir einen Laptop und ich könnte ihn davor setzen. Das tue ich aber nie. Denn ich weiß, was Medienkonsum im Kopf unserer Kinder anrichtet.

Medien und Kind: Warum das nicht zusammen passt

Fernsehen ist kein Grundbedürfnis von Kindern

Deshalb, liebe Lisa, ist es meiner Meinung nach falsch, fernsehen mit malen, lachen und toben zu vergleichen – nicht, weil das eine sozial erwünscht ist und das andere nicht. Sondern weil das eine für dein Kind förderlich und normal ist und das andere schädlich. Nicht, weil sie in dieser Zeit nicht gefördert werden, sondern, weil die Zeit vor dem Fernseher sie verändert und ihnen später die Chance nimmt, selbstbestimmt mit Medien umzugehen.

Um das Argument aufzugreifen, dass wir das eine als erwünschtes Verhalten von Kindern ansehen und das andere nicht, hier mal ein anderes Beispiel: laute , sehr aktive Kinder sind von der Gesellschaft ebenfalls nicht wirklich erwünscht. Oder Kinder, die beim Essen eine riesen Sauerei machen. Ich habe so ein Kind und das ist nicht immer angenehm. Trotzdem akzeptiere ich, dass er so ist und liebe ihn ohne wenn und aber. Weil das echte Bedürfnisse sind und er aufhören wird, wenn er genug davon hat. Er wird lernen, sauberer zu essen und er wird selbst ein Gefühl dafür entwickeln, wann er sich wie viel bewegen möchte und kann. Ein Gefühl für’s Fernsehen wird er nicht entwickeln. Dafür fehlen ihm die kognitiven Möglichkeiten.

Fernsehen schadet eurem Kind!

Fernseher gibt keine Rückkopplung, ist keine echte Interaktion. Doch nur so lernen Kinder. Und nur so entwickeln sie die Synapsen im Fronatllappen des Gehirns. Immer mehr Studien geben Hinweise darauf – und das nicht erst seit gestern, die früheste gab es schon in den 70er Jahren, dass Fernsehen nachhaltig das Gehirn verändert. Und zwar umso mehr, je früher und je mehr Kinder fernsehen. 

Selbstbestimmtes Fernsehen

Wenn wir sagen, dass ein Kind schon am besten weiß, was gut ist, dann trifft das meiner Meinung nach nicht auf alle Sachverhalte zu. Denn diese Instinkte und Mechanismen zur Selbstregulierung, die ein Kind zweifellos mitbringt, beziehen sich nicht auf unsere moderne Zeit. Sie beziehen sich auf eine Zeit, in der es Medien noch nicht gab.

Zucker ist ein anderes Beispiel. Wenn man ein Kind selbst entscheiden lassen würde, was es essen möchte, würde es sehr viel mehr Süßes essen. Obst und Milchprodukte, aber auch einfach Süßigkeiten mit Industriezucker. Dieser Hang zum Süßen ist ein grundlegend sinnvoller Instinkt. Es schützt Kinder davor, giftige, meist bittere Lebensmittel zu essen und stellt eine Versorgung mit Energie sicher. Dass man eines Tages Zucker in Reinform zur Verfügung hat, ist da nicht eingeplant.

Mit Medien ist es ähnlich. Kinder haben ein innewohnendes Bedürfnis, zuzusehen. So lernen sie. Allerdings ist es neu in der Menschheitsgeschichte, dass diese Situationen nicht real sind. Die Bildfolgen sind schneller als normal, nicht realistisch, für junge Köpfe nicht verständlich. Ja, das Gehirn arbeitet. Immer. Aber die Bilder, die es verarbeiten soll, sind viel zu schnell geschnitten, um richtig aufgenommen zu werden. Die emotionalen Reize bleiben ungefiltert, unverdaut im Kind zurück. Zusätzlich blinkt und leuchtet da noch alles, was für Kinder erst recht faszinierend ist. Dass diese Situation, die sie da beobachten, nicht von selbst aufhören wird, können die Kleinen nicht wissen. Und so beobachten und beobachten sie. Und versuchen zu lernen, was sie nicht aufnehmen können.

Das, liebe Lisa, ist der Grund, warum Kinder nicht fernsehen sollten. Weil der Fernseher an sich nichts kindgerechtes ist. Weil Kinder eben Kinder sind und natürlich Menschen, aber solche, die noch mehr Schutz brauchen. Du würdest deine Kleine sicherlich auch nicht mit dem Fleischermesser schneiden lassen, nur weil andere Menschen das auch tun. Warum nicht? Weil sie sich selbst damit Schaden zufügen könnte? Richtig. Es gibt Dinge, vor die wir unsere Kinder beschützen müssen, das ist unsere Aufgabe als Eltern.

Gar keine Medien für’s Kind?

Ganz ehrlich? Ich denke, das wäre das beste. Allerdings nicht in unserer Zeit. Denn mein Kind von allen Medien fernzuhalten würde bedeuten, dass es irgendwann geballt damit konfrontiert wird, aber nicht weiß, wie es damit umgehen soll. Deshalb müssen wir als Eltern uns irgendwie damit auseinandersetzen. Meine Antwort hier lautet: kontrollierter Medienkonsum. Ja, Kontrolle. Ich bin kein Fan davon, aber in diesem Fall halte ich sie für nötig. Denn mein Kleinkind kann sich hier nicht selbst regulieren, das ist unsere Aufgabe als Eltern.

Statt dem Kind selbst die Fernbedienung zu überlassen, kann man ausgewählte Kinder-DVDs zeigen, die immer wieder gesehen und unterbrochen werden können. Diese Eindrücke können Kinder aufnehmen und verarbeiten – und man hält sie nicht komplett fern von dem, was wir Erwachsenen ja auch tun: uns einfach mal vor der Glotze entspannen.

10 Kommentare zu „Medien und Kind: passt das zusammen?“

  1. Hallo, sehr guter Artikel über Medienkonsum bei Kindern, spricht mir aus dem Herzen. Dazu habe ich ein tolles Buch gelesen: Medienmündig von Paula Bleckmann. Wer noch mehr wissen möchte und Argumente gegen Fernseher, Tablet und Smartphone für Kinder braucht, wird hier bestens bedient. Klar kann man fernsehen und klar wollen das die Kinder, aber ich frage mich dann: Wozu?? Was bringt Fernsehen mehr als spielen, basteln, rausgehen, Freunde treffen? Meine Antwort ist immer: Nix. Viele Grüsse Swantje

    1. Endlich mal ein Artikel nach meinem Geschmack, ich stoße andauernd auf Unverständnis und Kopfschütteln, wenn ich erwähne, dass ich den Ferrnseher nicht anmache, wenn das Kind im Zimmer ist und ein ich (vorwiegend Frauen der Oma-Generation) davon abhalten muss, entweder Lutscher und Schokolade zu verteilen oder fremde Kinder einfach anzufassen.
      Das passiert so oft und manchmal so penetrant, dass ich mich hüten muss, militant darauf zu reagieren. Mein Kind ist kein Streichelzoo. Und ich versuche ihm beizubringen, nichts von Fremden anzunehmen. Wie soll das gehen, wenn sich die Leute so gedankenlos einem fremden Kind nähern?

      Zum Thema Fernsehen hab ich neulich ein schönes Plakat gesehen: Drei Kinder mit Federn geschmückt, mit Wurzeln und Ästen in der Hand und dem Spruch: Unsere Kinder erinnern sich nicht an ihren schönsten Fernsehtag!

      Und so isses! Ich hab es früher selber gehasst, wenn die einzige Möglichkeit friedlich mit meinen Eltern zusammen zu sein, die Fernsehstunden waren… Selbst das Kinderprogramm war langweilig. Ich wollte immer raus, auch mit der Familie…

      Außerdem überlagern die bewegten, ungefilterten Fernsehbilder, alles was man gerade in der Schule gelernt hat….

      Viele Eltern gehen auch mit ihren Kindern ins Kino und sehen Filme, die nicht für das Alter ihrer Kinder freigegeben sind. Da frage ich mich dann, wofür sich die Komission soviel Mühe gibt, die FSK aufzustellen. Da hat sich doch jemand was bei gedacht! Kinder können nicht alles was sie sehen, wie Erwachsene verarbeiten, sie vermischen auch ‘wahre’ Nachrichten mit Fiktion und eigener Phantasie. Sie kopieren andauernd und so auch Gewalt, die sie in den Medien sehen…

      Zum Thema Zucker gibt es inzwischen genug Artikel und Dokus… Wie er wirkt, wie er zerstört und abhängig macht, Heilung verhindert etc.
      Aber selbst Krankenkassen veröffentlichen Flyer auf denen sie zur nächsten U- Untersuchung einladen, als Zähneputzen erinnern und gleichzeitig ein Rezept für selbstgemachten Ketchup mit 80 Gramm !!!! Zucker veröffentlichen. Da ist es auch noch nicht angekommen.
      Es gibt übrigens keine Studie, in der belegt wird, dass man von zuviel Fett zunimmt, wohl aber vom Zucker… Aber schön, dass wir immer noch auf dem Light-Und fettfrei-Trip sind.

      Auch hier ist Zuckerwerk für mich kein Dogma, aber man sollte doch hin und wieder mal hinterfragen und nach Alternativen suchen.
      Ich esse wahnsinnig gerne Kuchen, aber ich verwende grundsätzlich nur die Hälfte des angegebenen Zuckers und dann keinen raffinieren, sondern Rohrohrzucker oder Birkenzucker…. Klappt auch.

      Vielen Dank Rubbelbatz, ich bin nicht allein.
      Viele Grüße
      Heike

  2. Den Artikel finde ich furchtbar und wenig aussagekräftig. Ich hab einen kleinen Sohn, der von sich aus noch kein Interesse am Fernsehen hat. Ich lese die Beiträge um mir vor Augen zu führen, warum es denn so schlimm sein soll, wenn Kinder TV gucken. Dieser Beitrag sagt einfach nur: Fernsehen ist schlimm! Warum? Meiner Meinung nach ist hier keine Begründung genannt, sondern einfach nur ‘der Lisa’ widersprochen. Und Fernsehen mit Zucker zu vergleichen ist meiner Meinung nach Unsinn.
    Warum 30 Minuten Fernsehen für Kinder schädlich ist, ist mir leider immer noch nicht klar.

    1. Diese 30 Minuten (wenn es kindgerechte Programme sind) werden Dein Kind vermutlich nicht nachhaltig schädigen. Aber nutzen werden sie ihm auch nicht und in diesen 30 Minuten könnte er auch aktiv etwas spielen oder beobachten oder oder oder. Im Gegensatz zum Medienkonsum rufen alle anderen Tätigkeiten eine viel größere Aktivität des reifenden Gehirns hervor und bilden wertvolle Synapsen.

      1. Ich muss an der Stelle wirklich sagen- da trifft Ideal auf Realität. Wie du in deinem Artikel beschreibst- der Alltag kann manchmal mächtig anstrengend sein. Und als Mutter braucht man eben auch mal diese 30-40 min um mal kurz aufzuladen oder das Abendbrot in Ruhe vorzubereiten. Wie viele positive Synapsen werden die Kinder denn ausbilden, wenn ich als Mutter nur gestresst und genervt reagiere, weil man diese Pause eben nicht hat. Das ist die eine Seite…
        Die andere Seite zum fernsehen: Wenn meine Kids (von mir vorher ausgewählte) Kindersendungen streamen, nehmen sie sehr wohl so einiges davon mit. Sie lernen Lieder, die sie dann auch im Alltag singen, merken sich die Handlungen und spielen diese als Geschwister täglich stundenlang nach. Natürlich ist Medienkonsum ein sensibles Thema. Ich finde aber, dass man es nicht allemal “verteufeln” sollte. Im Gegensatz, man sollte einen verantwortungsvollen Kompromiss finden.

        1. Liebe Marie,

          da hast Du natürlich Recht – es gibt Situationen, die schlimmer sind, als das Kind ein paar Minuten fern sehen zu lassen. Aber es gibt auch viiiieles, was besser ist. Das Kind beim Abendbrot machen helfen zu lassen zum Beispiel.

          Ich verteufle wirklich nicht viel und verurteile niemanden, der sein Kind fernsehen lässt (wer wäre ich denn?), aber Medien und Zucker, da male ich gerne den Teufel an die Wand. Weil es wirklich wichtig ist. Sicherlich trifft es nicht auf jedes Kind, das mal in die Röhre gucken darf, zu. Hoffentlich auch nicht auf deine und leider (denn so erreiche ich eigentlich die falschen Menschen) wohl auch auf die wenigsten meiner Leser. Aber hast Du Dich schon mal umgesehen, wie es vielen Kindern geht in unserer Gesellschaft? Weißt Du, wie wenig Kinder täglich genügend Bewegung bekommen? Bei wie vielen Eltern denkst Du, bleibt es bei den 30 Minuten und “mal kurz” und wie viele genießen dann doch die Ruhe und machen 60 oder 90 Minuten daraus?

          Ich denke nicht, dass die Alternative ist, dass Du als Mutter alles auf Dich nimmst. Ich denke, der Fisch stinkt vom Kopf. Es ist einfach zu wenig Unterstützung da in den Familien. In der Gesellschaft. Niemand, der wirklich mit dem Kind singt und tanzt, denn das ist es, was Kindern eigentlich gut tun würde. Niemand, der sie Dir abnimmt, wenn Du nicht mehr kannst. Wie wir leben, ist nicht gut und ausbaden müssen es die Kinder.

          Ich danke Dir für Deine Meinung und hoffe, auf Dich und Deine Familie trifft nicht zu, was ich gerade geschrieben habe 😉

          Liebe Grüße,
          Hanna

        2. Meine Antwort bezieht sich nicht nur auf deinen Kommentar, sondern vor allem auf die Allgemeinheit, denn ich weiß ja nicht, wie genau es bei euch ist, ich kenne bloß sehr viele familien, die ihren Kindern einfach echt damit schaden und da kommen halt ähnliche Argumente.. Je nach alter kann es doch aber auch ohne Fernsehen funktionieren, seine Pause zu bekommen, gerade bei nicht-einzelkindern. Die Kinder können doch auch einfach mal spielen und wenn man das als Routine macht, zB. Zu einer bestimmten Zeit ist ,Mama Pause‘ und es wird nur im Notfall gerufen und es wird einfach mal ohne die Eltern gespielt. Die meisten Kinder sind einfach nicht dran gewöhnt, aber wenn man das schritt für Schritt übt müsste es eigentlich jedes Kind ab einem bestimmten Alter (ca 2,5 Jahre) schaffen. Aber irgendwie denken die meisten Eltern heutzutage, die Kinder könnten nicht ruhig und stelbstständig sein ohne den Fernseher. Und wenn sie ihn dann ausschalten wollen und es macjen, sind die Kinder ja wirklich soooo aufgedreht. Das ist ein teufelskreislauf, weil dieses komische aufgedrehtsein einfach vom Fernsehen (Reizüberflutung und gleichzeitiger Bewegungsmangel) kommt!!! Es sich mal mit dem Fernseher gemütlich zu machen, kann super schön und bereichernd sein, aber dieses puh ohne geht es nicht weil alles ist zu anstrengend finde ich echt schlimm!!!! Solange es keine Ausnahmen oder Phasen sind. Davon lösen sich die Probleme nicht, die Kinder lernen nicht, sich zu regulieren und wirklich einfach man zu verstehen, dass Mama ne Pause braucht und darauf Rücksicht zu nehmen. Sie werden damit einfach nicht konfrontiert und blenden es durch den Fernseher einfach aus. Es geht auch echt anders.
          Aber das war auf die Allgemeinheit bezogen. Was du schreibst, hört sich danach an, dass deine Kinder noch nicht so abhängig sind, wenn es ihre Fantasie anregt, das Gesehene stundenlang nachzuspielen. Wenn es ihre Fantasie anregt und es nicht irgendwelche Gewalt- Handlungen sind. Wenn sie alles fantasievoll weiter entwickeln und auch weiter eigene Themen einbauen, ist das ja super schön! Und zeigt davon, dass sie eben nicht nur passiv vor dem Fernseher hängen und das aktive Spielen verlernt haben..
          liebe Grüße 🙂

  3. Danke für den Artikel. Er ist zwar nicht mehr besonders jung, aber doch noch aktuell! Zur Zeit häufen sich die „Selbstbestimmter Medienkonsum“-Artikel und mir als Pädagogin kommt das kalte K***** wenn ich lese, dass 2-Jährige bei der Selbstregulation ihres Medienkonsums „Immer das Tablet dabei“ haben, „manchmal auch nachts ein oder zwei Stunden ihre Lieblingsserie schauen wollen“ oder „in der ersten Zeit auch mal 24 Stunden am Stück“ Medien konsumiert haben. Das grenzt nicht nur an Kindesmisshandlung, das IST eine. Da geht es dann nämlich nicht nur um Hirnentwicklung, bedenkliche Inhalte und Co., sondern da geht es dann um eine Vernachlässigung sämtlicher anderer Bereiche wie Frischluft, Bewegung, Ernährung, Gemeinschaft, Freispiel… die unsere Kinder brauchen, um gesunde und glückliche Menschen zu bleiben.

    Ich bin kein Mediengegner, meine Töchter (11 J und 3,5 J) dürfen beide Fernsehen. Aber zeitlich begrenzt, inhaltlich kontrolliert und zumindest die Kleine (3,5 J) meist begleitet.

    Inhaltliche Kontrolle ist auch extrem wichtig. Und ich rede hier nicht von FSK, die ist für achtsame Eltern nämlich für die Katz. Viele FSK 0 Serien und Filme sind bereits extrem bedenklich. Entweder im sinne von „lustiger“ Gewalt, zu schnell und zu grell, aber auch werden oft Weltbilder vermittelt, die ich meinem Kind so ungefiltert sicher nicht einbläuen lasse. So kann zum Beispiel Leo Lausemaus Mama leider nicht mit ihm Baden, denn sie muss mal wieder putzen oder kochen oder so, aber zum Glück kommt der Papa nach seinem anstrengenden Tag aus der Arbeit zurück und badet mit Leo. Danach wischt er sogar seine Pfütze weg, denn dann muss Mama das nicht machen. In einer anderen Folge wird Leo dann mal allein im Park zurück gelassen, weil er nicht hören wollte, oder zu spät vom Kindergarten abgeholt, weil er morgens nicht flott genug war. Das nur mal so als Beispiel, dass selbst „harmlose“ und langsame Geschichten unseren Kindern schaden können (vorausgesetzt wir wollen sie nicht so erziehen wie Familie Lausemaus ;-)) Auch Angst und Trauer werden oft auf schwierige Art und Weise thematisiert, da fühlt man sich dann selbst als Erwachsener danach beschwert und heruntergezogen.

    Also: Augen auf beim Kinderfernsehen!

    1. Hallo Caroline,

      vielen Dank für diesen umfangreichen Kommentar.

      Bis zur inhaltlichen Kontrolle sind wir noch gar nicht gekommen, denn wir haben festgestellt, dass unser Kleiner schon mit sehr einfachen Vorgängen wie zwei kollidierenden Fahrzeugen gedanklich enorm beschäftigt ist. Aktuell sieht er daher so gut wie gar keine Bewegtbilder…aber der Punkt kommt für uns bestimmt und ich danke Dir für Deinen Input. Und hoffe, dass er auch andere Leser/innen zum Nachdenken anregt!

      Alles liebe,
      Hanna

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