Mama sein und staunen – unser neuer Alltag

Mehr als 9 Wochen ist unser Rubbelbatz jetzt alt. Oft werde ich gefragt, wie es uns geht, zu dritt, oder jetzt, wo die Elternzeit vom Rubbelpapa rum ist, zu zweit. Und ich kann mit verblüffender innerer Überzeugung sagen: Ausgezeichnet! Ich habe das Gefühl, es geht uns allen gut mit der neuen Situation und langsam schleicht sich so etwas wie ein Alltag bei uns ein.

Der Rubbelpapa

Die zwei Monate Elternzeit waren für ihn wahnsinnig wertvoll und er war schon sehr traurig, als er Anfang der Woche wieder zur Arbeit musste und hat ein wenig Angst, jetzt in Sachen Bonding etwas zu verpassen. Natürlich wird er jetzt nicht jeden Pups des Kleinen Live mitbekommen. Trotzdem ist es wundervoll mit anzusehen, wie beide sich freuen, wenn er abends nach Hause kommt. Uns bleiben dann maximal 2 Stunden zu dritt, in denen wir gemeinsam Abendessen (ja, wir können in den letzten Tagen endlich wieder zu zweit am Tisch sitzen und gleichzeitig essen!) und die beiden Boys ausgiebig kuscheln und plaudern. Bisher hat er noch keinen Entwicklungsschritt verpasst und zum Glück sehen die beiden sich ja auch frühmorgens ein paar Minuten.

Ansonsten ist der Rubbelpapa jetzt in die klassische Versorgerrolle geschlüpft und geht fleißig arbeiten. Ein paar Wochen noch hat er jeden Freitag frei, das heißt wir haben lange Wochenenden. Die Zeit möchte er dann natürlich umso intensiver nutzen.

Die Rubbelmama

Ich bin seit Anfang der Woche allein zu zweit mit unserem kleinen Schatz. Davor hatte ich schon einige Bedenken, vor allem angesichts der Wochenbettzeit, in der ich mich wirklich überfordert fühlte allein, auch körperlich. Entgegen dieser Ängste klappt es wirklich super. Morgens stehe ich eine Stunde vor den Männern auf, um noch etwas Zeit für mich zu haben. Bedeutet Kuschelzeit für die beiden. Ich mache meine Morgentoilette, frühstücke, und mache mein tägliches Yoga-Programm, das ich nach der Schwangerschaft und Wochenbettzeit endlich wieder auf das ursprüngliche Programm ausweiten konnte. Meinem Rücken tut das wahnsinnig gut, die Schmerzen sind schon stark zurückgegangen.

Wenn die Boys wach werden, machen der Rubbelbatz und ich seine Morgentoilette, sein Morgenritual, waschen ihn und ziehen ihn an, während der Rubbelpapa sich für die Arbeit fertig macht. Dann hat der Rubbelbatz noch ein Zeitfenster von ca. 20 Minuten, bis er noch mindestens einmal pinkeln muss und dann müde wird. Dann geht es ab ins Tragetuch und er ist innerhalb von Minuten weggeschlummert. So zieht sich dann ein Rhythmus über den Tag: Wach sein und die Welt bestaunen, trinken, ausscheiden, ein wenig kucken und spielen und dann zurück ins Tragetuch. Nachmittags ist er meist etwas wacher, dann gehen wir nach draußen oder bestaunen uns gegenseitig.

Ich bin, nach meinen erheblichen Startschwierigkeiten, endlich auch emotional in meiner Mama-Rolle voll und ganz angekommen. Ich fühle mich nicht mehr überfordert, sondern freue mich auf den Tag, jede Stunde mit dem kleinen Sonnenschein. Ich verstehe, warum er weint und was er braucht, damit es ihm besser geht. Es macht mir nichts mehr aus, wenn er mal weint, weil ihm alles zu viel wird. Es macht mir auch nichts aus, wenn in unserer windelfrei-Phase mal was daneben geht und ich sauber machen muss und uns beide umziehen. Mir macht es nichts, nachts wach zu werden, weil er Hunger hat oder mal muss. Ein lächeln von dem kleinen Kerl entschädigt für alles. (Herrlich diese Hormone. )

Der Rubbelbatz

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Baby-Gym aus Holz: fasziniert mindestens 10 Minuten…

Der Rubbelbatz ist, wie könnte es auch anders sein, natürlich ein wahres Wunderkind und wir sind jeden Tag ganz aus dem Häuschen, was er schon alles kann. (Ich weiß, viele Eltern werden jetzt denken “Das konnte meiner auch schon mit 2 Monaten”, aber unserer ist der Allerklügste, das muss unbestritten bleiben!) Er ist nicht nur körperlich wahnsinnig entwickelt und wiegt jetzt laut unserer Waage 7,1 kg und ist ca 62 cm groß. Auch sein Gesicht hat sich wahnsinnig entwickelt von dem zerknautschten Babykopf zu einem richtigen kleinen Menschlein. Er hat in den letzten Tagen viel mehr Körperspannung aufgebaut und auch wenn er sein Köpfchen noch nicht richtig heben kann, ist es doch viel einfacher, mit ihm umzugehen. Beim Baden im Badeeimer z.B. muss man jetzt nur noch seinen Kopf ein wenig stützen, den Rest macht er ganz alleine. Er kann sich auch schon ein wenig vom Rücken auf die Seite drehen und zurück. Nur den Bauch schafft er trotz entsprechender Bemühungen nicht.

Seine Augen verfolgen und erkennen mittlerweile schon sehr vieles, in den Wachphasen ist er sehr interessiert und aufmerksam. Nach eingehender Betrachtung von Gegenständen versucht er irgendwann auch, diese zu greifen. Bei den Ringen seines Baby-Gyms hat es bisher erst einmal geklappt, sein neues Lieblingsspielzeug bekommt er hingegen schon recht häufig zu fassen und immer mal wieder landet eine Kugel auch im Mund.

Objekt der Begierde
Objekt der Begierde

Am schönsten für uns ist allerdings, dass er uns anlacht. Er erkennt, wenn wir lachen und mit ihm sprechen und er lacht zurück. Einmal sogar schon mit Ton, ansonsten ist das ein Strahlen über das ganze Gesicht. Da geht für uns die Sonne auf!

Mitte der Woche hat uns eine Freundin besucht, mit der ich wahrscheinlich drei Stunden damit verbracht habe, auf der Couch zu quatschen und ganz fasziniert jede Regung und jeden Laut des Kleinen zu begutachten und zu bestaunen. Denn staunen tue ich. Jeden Tag.

3 Kommentare zu „Mama sein und staunen – unser neuer Alltag“

  1. Ich finde es schön, dass Euch dennoch die langen Wochenende als quasi Übergangszeit geblieben sind. Wir sind immer noch am aushadern, wie wir es tatsächlich machen werden dann mit der Elternzeit. Beim Minihelden war ich ja von Anfang an alleine…

  2. Wenn ich noch einmal in die Situation komme werde, dann ich min. 3 Monate Elternzeit nehmen. Mir kamen die zwei Monate einfach so uuunglaublich kurz vor. Grade jetzt, wo der Kleine anfängt, voll die tollen Sachen zu machen, bin ich im Büro.

    Wenn es finanziell machbar ist für euch, dann soll der Held mal ne Weile Auszeit nehmen! Zwei Monate waren mir im Nachhinein nicht lang genug.

  3. Ich kann dich gut verstehen, auch ich hatte große Angst vor dem Ende der Elternzeit meines Mannes (das waren auch zwei Monate). Gerade, wenn man ein paar “Startschwierigkeiten” hatte, ist das alles nicht so einfach. Aber genauso wie bei dir, hat es bei mir dann doch alles ganz unkompliziert geklappt. Ich glaube, manchmal macht man sich einfach zu viele Gedanken 🙂

    Und ich gebe dir recht: Das Lachen ist das Schönste! Da sind dann alle Sorgen, die Müdigkeit und der Stress sofort wieder vergessen 🙂

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