SSW 26: Ein Auf und Ab in der 2. Schwangerschaft

Der Plan war ganz einfach: Diesmal, in meiner zweiten Schwangerschaft, mache ich alles besser. Ich habe mir dieses Baby wirklich, wirklich gewünscht und wollte die Zeit, bis es da ist, diesmal viel unbeschwerter und bewusst genießen. Meinem Körper und dem Baby vertrauen. Positiv denken. Leider klappt das nur immer phasenweise – nämlich immer dann, wenn es nicht blutet und ich mich gesundheitlich gut fühle.

Übelkeit in der Frühschwangerschaft

Bis etwa zur 15. Schwangerschaftswoche war mir übel. So furchtbar übel. Ich kannte das aus der ersten Schwangerschaft, aber da ging es nicht so lange. Ich konnte damals trotzdem arbeiten und musste mich nicht einmal übergeben. Diesmal hing ich im Bett oder über der Toilette wie eine Alkoholkranke. War nicht wirklich zurechnungsfähig.

Freude über die Schwangerschaft? Theoretisch schon, nur praktisch meist überlagert von diesem Gefühl der akuten Übelkeit und Hilflosigkeit.

Blutungen im 2. Trimester

Dann wurde es irgendwann allmählich besser. Ich war mir sicher, jetzt geht es bergauf. Doch dann kam das Blut. Schon in der 7. Woche hatte ich einmal eine leichte Blutung, hielt das aber für normal. Bestimmt die Einnistungsblutung. In der 18. Schwangerschaftswoche kamen sie zurück. Und mit ihnen die Sorge. Geht es dem Baby wirklich gut? Was ist nicht in Ordnung?

Der Verdacht der Ärzte fiel meist auf die Plazenta. Sie lag sehr tief und könnte dadurch leichte Blutungen verursachen. Einmal wurde eine leichte Ablösung am Rand der Plazenta festgestellt, ein andermal ein 1,5-cm-Bluterguss. Die einen Ärzte sagten strenge Bettruhe und verboten Geschlechtsverkehr für den Rest der Schwangerschaft, die anderen meinten, ich könne alles tun.

In einem aber waren sich alle vier Ärzte, die sich die Sache per Ultraschall und anderen Untersuchungen ansahen, einig: Dem Baby geht es gut. Es ist altersgerecht entwickelt und gut versorgt.

Mir geht es an den Tagen, an denen es blutet, leider gar nicht gut, oft auch schon einige Tage vorher. Psychisch nicht und körperlich auch nicht. Ich bin müde, mein Bauch fühlt sich ausgelaugt und empfindlich an und mein Kreislauf ist vom vielen Liegen und Schonen im Keller. Ich bin so das komplette Gegenteil von der Schwangeren, die ich gerne hätte sein wollen.

Mittlerweile, so die Diagnose von letzter Woche, ist die Plazenta nach oben gewandert. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt schon wieder zwei Tage leichte Blutungen hatte und die Ärztin dies bestätigte, konnte sie nicht sagen, woher diese kommt. Ich solle mich schonen. Mal wieder.

Zum Glück habe ich meine Familie um mich, die mich dabei unterstützen. Mein Papa bringt seinen Enkel in den Kindergarten, meine Mama kümmert sich um den Haushalt, mein Mann versorgt mich mit allem, was ich brauche. Darüber bin ich so dankbar.

Und ich bin gerne schwanger

Dankbar bin ich auch über jeden Tag, an dem es meinem kleinen Sonnenschein im Bauch gut geht. Denn, auch wenn das jetzt vielleicht schwer zu glauben ist, ich bin diesmal gerne schwanger. Trotz allem. Ich fühle mich wohl und lächle in mich hinein, wenn der kleine Mensch im Bauch genau wie ich und sein großer Bruder nachts um 3 Uhr hellwach ist und turnt. Ich freue mich, wenn er leise anklopft, zuckt, oder Schluckauf hat. Mir macht es nichts aus, wenn er sich so dreht, dass es ein bisschen weh tut. Ich weiß dann, er ist da und das macht mich glücklich.

Ich freue mich auf den Tag, an dem er zu uns kommt. Trotz allen Strapazen der ersten Geburt. Obwohl ich weiß, wie anstrengend die erste Zeit mit Baby werden wird. Wie müde ich sein werde.

Ich sehe seinen großen Bruder an und wie wunderbar er ist. Was für eine liebenwerte Persönlichkeit. Und dann freue ich mich darauf, noch ein Kind auf diese Weise kennen zu lernen und ins Leben zu begleiten.

 


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