Unser Plan für Bali: Die ersten sechs Monate

Wir fliegen nach Bali. Die Insel der Götter. Weniger als drei Monate und unsere große Reise beginnt. Endlich. Trotzdem kommt mir alles noch wahnsinnig fern vor. Warum wir wohin als erstes wollen und was danach passiert.

Wohin als erstes?

Wie fast alle Besucher der Insel werden wir Bali über den internationalen Flughafen Denpasar erreichen. Doch wohin dann? Diese Frage hat mich wirklich lange beschäftigt. Denn eine Unterkunft, die alle Kriterien abdeckt, die ich gerne gehabt hätte, gibt es praktisch nicht:

  • Strandnähe
  • Flughafennähe
  • außerhalb der Stadt, östliche davon (Richtung Ubud)
  • weißer Strand
  • eigenes Haus / Villa

Weil ich das Portal kenne und es mir auch mehrfach empfohlen wurde, habe ich über Airbnb gesucht. Dort gibt es Unterkünfte, wo wir zu dritt schon für unter 200€ / Monat wohnen könnten. Doch wo überhaupt suchen?

Norden? Zu weit!

Oft habe ich gehört, dass der Norden sehr reizend sein soll, authentischer als der Süden, weniger touristisch. Allerdings ist der Flughafen ganz im Süden, ebenso wie die Hauptstadt und alle damit verbundenen Einrichtungen wie Krankenhäuser. Außerdem sind die Strände im Norden schwarz.

Tatsächlich hätte ich, ganz im Norden Balis, auch prompt unser absolutes Traumhaus gefunden. Eigener Garten, Küche draußen, zwei Schlafzimmer, wunderschön gebaut und eingerichtet und unmittelbar am Strand. So hatte ich mir unser Haus auf Bali immer erträumt. Aber eben günstiger gelegen.

Osten? Vulkan!

Der Osten kommt nicht in Frage, weil dort immer noch der Vulkan Agung schwelt und niemand weiß, ob er nun ausbricht, oder nicht. Der Radius, in dem von dort Gefahr droht, wird übrigens auf ca. 12 km geschätzt. Abseits davon sind wir also nicht in Gefahr – das werde ich oft gefragt. Das “schlimmste”, was der Vulkan für uns bedeuten kann, ist daher eine Aschewolke, die den Flugverkehr lahm legt. Das heißt, ggf. könnten wir nicht genau an dem Datum fliegen, das wir gebucht haben. Das wäre aber nicht weiter tragisch.

Außerdem hat der drohende Ausbruch auch dazu geführt, dass weniger Urlauber kommen. Für die Einheimischen eine sehr schwierige Lage, für uns natürlich angenehm. Die Preise sinken und es ist einfacher, eine Unterkunft zu finden.

Westen? Zu wenig Bali!

Über den Westen der Insel habe ich ehrlich gesagt kaum nachgedacht. Denn hier ist die Landschaft wohl ganz anders. Bergig, unerschlossen, nur schmale Küsten. Mit Kleinkind im Gepäck und keiner Ahnung von Indonesischen Gepflogenheiten scheint mir das doch irgendwie beschwerlich und unsicher.

Ubud?

Die Künstlerstadt Ubud ist das kulturelle Zentrum und vor allem digitale Nomaden und Langzeitreisende zieht es dort hin. Das wäre natürlich ein Grund, auch dort aufzuschlagen. Denn während ich ohne Kleinkind wahrscheinlich als Rucksackreisender unterwegs wäre und vor großen Ansammlungen von Europäern bzw. westlich geprägten Menschen reißaus nehmen würde, erscheint mir das mit Kleinkind ein großer Vorteil. Es gäbe andere, die wir nach Erfahrungswerten und Hilfe fragen könnten. Wir würden schnell Bekanntschaften machen und unser Kind hätte andere Kinder zum Spielen.

Aber: Ubud liegt nicht am Strand, sondern im Landesinneren. Für mich erst einmal ein No-Go. Ich will mich auf Strand und Sand und Meer freuen. Und zwar in Fußreichweite. Trotzdem schließe ich nicht aus, dass es uns am Ende vielleicht doch nach Ubud zieht.

Süden…?

Also blieb eigentlich nur der Süden. Hier suchte ich mir die Finger wund nach der perfekten Unterkunft. Dem idealen Standort. Am liebsten wäre mir eine Villa am Strand südlich von Ubud gewesen. Doch entweder gibt es dort nicht viel, oder es geht vielen so wie mir. Jedenfalls gab es über Airbnb kaum Unterkünfte dort zu mieten.

Nach einigen Wochen haben wir uns daher für einen Kompromiss entschieden: South Kuta. Für den ersten Monat haben wir eine Villa mit zwei Schlafzimmern und eigenem Pool gebucht, mit wunderschönen Holz-Schnitzereien an den Möbeln und super Gäste-Bewertungen. Dieses Haus erfüllt alle oben genannten Punkte, bis auf einen: Es liegt trotzdem in der Stadt. Südlich vom Flughafen.

Trotzdem freue ich mich ungemein auf unseren ersten Monat dort, denn das Haus ist einfach traumhaft.

Und nach dem ersten Monat?

Von dort aus können wir in Ruhe alles erkunden und uns vor Ort nach einem passenden neuen Haus erkundigen – es sei denn, uns gefällt es dort trotz der Stadtlage so gut, dass wir bleiben wollen (und können).

Das nächste Haus, in das wir ziehen, sollte auch das letzte auf Bali sein. Denn so reisefreudig und aufgeschlossen unser Kind auch ist, übertreiben wollen wir es nicht mit neuer Umgebung.

Thailand

Das Visum, das wir beantragen, lässt sich monatsweise verlängern und bis maximal 6 Monate ausdehnen. Danach müssen wir Indonesien verlassen – für mindestens ein paar Stunden. Es wäre möglich einen sogenannten Visa-Run durchzuführen, bei dem wir per Flugzeug oder Schiff das Land vorübergehend verlassen und sofort wieder einreisen, um ein neues Visum zu beantragen.

Weil für unseren ersten Visa-Antrag aber ohnehin ein gültiges Ausreiseticket von Vorteil ist, haben wir uns dazu entschieden, nach 6 Monaten einen Weiterflug nach Thailand (Phuket) zu buchen. Das ist dann im Oktober. Im November beginnt auf Bali die Regenzeit, während wir uns in Thailand bestem Reisewetter erfreuen werden. Außerdem wollen meine Eltern den Großteil ihres Jahresurlaubs im Dezember nehmen und uns besuchen. Natürlich würden sie auch nach Bali fliegen, aber Thailand ist schon kürzer zu fliegen. Vor einigen Jahren wollten meine Eltern schon einmal Weihnachten mit der ganzen Familie in Thailand verbringen. Damals weigerte ich mich, weil ich noch sehr stark unter der Histaminintoleranz litt und ich große Angst vor Glutamat im Essen hatte. Also fühlt es sich irgendwie fair an, dass sie dieses Land jetzt doch noch sehen können.

Wie lange wir in Thailand bleiben und ob wir danach zurück nach Bali wollen, wissen wir noch nicht. Das entscheiden wir unter anderem danach, wie gut uns Bali gefällt.

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