3 traurige Geschichten zum Weinen

traurige Geschichte zum Weinen

Ich bin ein Gefühlsmensch. Daher gibt es heute 3 traurige Geschichten zum Weinen. Ein emotionaler Holzklotz war ich ja, glaube ich, noch nie. Aber mit der Schwangerschaft bin ich definitiv emotionaler geworden. Müssen die Hormone sein. Vor allem im Bezug auf Kinder und Familien bemerke ich das immer häufiger.

1. traurige Geschichte zum Weinen

Vor ein paar Wochen bin ich, während mein Polo nach meinem Unfall halb schrottreif in der Werkstatt fristete, mit der U-Bahn zur Arbeit gefahren. Eines Morgens fiel mir ein Mädchen auf, das nicht weit von mir stand, ca. 9 Jahre alt. Ich hatte selten ein aus mit Augenringen umrandeten Augen so missmutig dreinblickendes Kind gesehen. Lächeln war für sie offensichtlich ein Fremdwort. An der nächsten Station stieg ein junger Mann im Studentenalter zu, der sich um diese Zeit schon ein Stück Pizza als Snack schmecken ließ. Von ihm konnte das Mädchen die Augen nicht abwenden, auch nicht wenn er den Blick direkt erwiderte und ihr die Situation sichtlich unangenehm wurde. Da hatte ich plötzlich unheimliches Mitleid mit dem Mädchen und mir fiel auf, dass sie zum einen stark untergewichtig war und zum anderen, im Gegensatz zu allen gleichaltrigen Schulkindern in der Bahn, ganz alleine. Alle anderen wurden von ihren Müttern begleitet und unterhielten sich entweder mit ihnen oder mit anderen Kindern. Allen schien es gut zu gehen, außer diesem kleinen Mädchen. Was für ein Schicksal mag dahinter stecken, ging es mir durch den Kopf. Isst sie nicht, weil sie in diesem Alter schon ein psychisches Problem hat, oder hat sie die Pizza so sehr fixiert, weil sie Hunger hat? Laut Berichterstattung von 2011 ergeht es so mindestens einer halben Million Kinder in Deutschland! Warum ist sie so alleine, hat ihre Mama tatsächlich keine Möglichkeit, sie zu bringen oder sitzt sie zu Hause vor dem Fernseher und raucht oder trinkt? Innerlich war ich den Tränen nahe und als die Kleine mit mir ausstieg, war ich kurz davor, sie anzusprechen, ob ich ihr etwas zu Essen kaufen kann. Aber dann lebe ich doch auch wieder in Berlin, und in dieser Stadt weiß man bekanntlich nie, wie die Menschen ticken – also hab ich es lieber gelassen.

2. traurige Geschichte zum Weinen

traurige geschichten zum weinen
Bildquelle: Depositphotos

Tatsächlich weine ich jedes Mal, wenn ich den Blog einer gewissen M. lese. Nicht nur die Geschichte, wie sie nach einer Fehlgeburt im 8. Monat wieder schwanger wird, voller freudiger Erwartungen ist, um das tatsächlich – ich fand es unfassbar – das Baby wieder zu verlieren, geht mir sehr nahe. Auch die Art, wie sie schreibt, nämlich an das ungeborene Kind, auch nach dessen Tod, ist sehr berührend*. Mindestens genauso berührend finde ich die Berichte von sog. “stillen Geburten”, wie sie z.B. Jana auf ihrem Blog beschreibt. Vor allem bei dem ausführlichen Kommentar von Aliena, ziemlich weit unten, rollten die Tränen hemmungslos. Wenn ich so etwas lese, tätschle ich automatisch meinen Bauch und bete innerlich, dass wir in eine solche Situation nie kommen werden, dass unser Bauchzwerg gesund und munter in unsere Welt kommen darf. Beim schreiben dieser Zeilen stellen sich mir die Nackenhaare auf.
Was mich auch noch mehr berührt, als früher, ist die Situation von Kindern und Familien aus anderen Ländern. Wie kann es denn sein, dass es Menschen hier in Deutschland gibt, die auf all unserem Komfort und Wohlstand sitzen – und das meine ich so, wie ich es sage, wir haben ein richtig gutes Land, in dem das Schlimmste, was uns passieren kann, ein Leben mit Hartz IV ist und das bedeutet, wir haben ein Dach über dem Kopf und genug zu essen – und auf die Straße gehen, weil Menschen vor Vertreibung, Vergewaltigung und Mord zu uns flüchten? Wie kann es sein, dass ihnen in Berlin teilweise nicht mal Containerdörfer oder in anderen Regionen alte, ausgediente Hotels oder Schulen gegönnt werden? Wie kann man denn dagegen sein? Da kann man doch gleich zugeben, dass man gegen Menschen im Allgemeinen ist! Das ist für mich unfassbar!

3. traurige Geschichte zum Weinen

Natürlich bin ich dieser Meinung nicht erst seit ein paar Monaten und versuche schon länger, zumindest einen kleinen Teil von unserem Wohlstand abzugeben. So habe ich über den gemeinnützlichen Verein Plan e.V. mittlerweile zwei Patenschaften übernommen. Viele, mit denen ich darüber gesprochen habe, sind da sehr skeptisch. Es herrscht bei vielen wohl der Verdacht, dass das nur ein System ist für die Gesellschaften, sich zu bereichern. All denjenigen, die sich dadurch davon abhalten lassen, etwas Gutes zu tun, kann ich nur sagen: was ist denn eure Alternative? Gar nichts tun? Selbst wenn nicht 100% (was aus verwaltungstechnischen Gründen ja gar nicht möglich ist) bei den Kindern ankommen und selbst wenn weniger ankommen sollte, als offiziell bekannt gegeben, es kommt definitiv etwas an! Das weiß ich, weil meine beiden Patenkinder aus Indien und Afrika regelmäßig Briefe schicken. Sie berichten, wie sie zur Schule gehen und wie es der Familie geht. Ich denke, wenn jeder in Deutschland, der eigentlich genug Geld hat und monatlich so viel für Schuhe, Essen gehen und andere Luxusartikel ausgeben kann,  zumindest für ein weiteres Kind – und das kostet keine 30 EUR im Monat – auf der Welt mitsorgen würde, wäre schon so viel getan!

Für’s erste würde es mir aber reichen, wenn zumindest die Menschen, die Flüchtlingen in Deutschland und anderen Ländern sowie die ankommenden Menschen in Not einfach in Ruhe gelassen werden.

*der Blog wurde in der Zwischenzeit gelöscht


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17 Kommentare zu „3 traurige Geschichten zum Weinen“

  1. Liebe Hanna,

    ich bin Quinns Mama, die den langen Kommentar im Hebammenblog hinterlassen hat.

    Ich möchte dir für deine Schwangerschaft alles, alles Gute wünschen. Ich finde es gut und richtig, dass du auch solche Themen an dich heranlässt, aber lass sie nicht die Überhand gewinnen. Genieße deine Schwangerschaft, sei zuversichtlich. Wir haben keine Kontrolle über das, was geschieht, aber Hoffnung hat noch nie geschadet.

    Alles Liebe,
    Aliena mit der kleinen Quinn für immer tief im Herzen

    (Ihre Geschichte steht auch auf meiner FB Page. Wer helfen möchte, dass Quinn ein Geschwisterchen bekommt: https://www.betterplace.org/de/projects/27021-ein-geschwisterkind-fur-quinn-hilfe-fur-krabbenmama-ally )

    1. Danke, Aliena. Ich wünsche euch auch alles Gute für den weiteren Weg, so schwer er auch jetzt gerade erscheinen mag. Vor allem, dass es mit dem Geschwisterkind bald klappt und dann endlich alles gut wird für euch!

  2. Ich kann die Traurigkeit nachvollziehen.
    Ich bin jetzt 12 Jahre alt und bin seit fünf Jahren ein weisenkind.
    Ich verlor meine Zwillingsschwester und meine Eltern bei einem Autounfall. Mir fällt es schwer Freunde zu finden und ich zeige nur sehr selten Gefühle. Habe den Status gefühllos in der schule erreicht und werde gemobbt und tyrannisiert. Allerdings habe ich eine beste Freundin die immer hinter mir steht und der ich vertrauen kann. Aber sie geht nicht auf meine Schule.

    1. Liebe Vera Cosima,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Damit bist du vermutlich unsere jüngste Leserin und möglicherweise auch die traurigste.

      Mir tut es unendlich leid, was dir passiert ist! Ich hoffe, dass du eines Tages einen Weg findest, trotzdem ein glückliches Leben zu führen. Wenn wir dir auf diesem Weg irgendwie helfen können, bitte lass es mich wissen.

      Lass dich nicht unterkriegen, die anderen werden nicht immer so gemein und unausstehlich sein, wie in der Schulzeit. Irgendwann seid ihr Erwachsen und dann sind, meiner Lebenserfahrung nach, diejenigen Menschen die stärkeren und interessanteren, deren Weg nicht immer einfach und geradlinig war.

      Alles, alles Liebe für dich!!!

      Hanna

    2. Hallo Vera Cosima,
      Ich heiße Emilie und ich bin 13 Jahre alt. Dein Kommentar hat mich sehr berührt. Ich weiß wie gemein Kinder sein können. Bitte lass dich von deinen Klassenkameraden nicht unterkriegen! Es ist schön, dass du so eine beste Freundin hast, die so hinter dir steht. Halt durch und sag Bescheid, wenn man dir irgendwie helfen kann!
      LG Emilie

    3. Guten Abend ich heiße Lilith-Camilla Rose und verlor meine eltern,meine Zwillingsschwester da war ich erst fünf und jetzt bin ich elf. Meine beste Freundin Natalia war auch da und man hat noch nicht mals ihre Leiche gefunden. Alle dachten sie wäre verbrannt und als ich letztes Jahr auch das gymnasium kam sah ich ein mädchen das so aussah wie Natalia. Erst hassten wir uns bis aufs Blut und ignorierten uns bis ich sie nach ihem Namen fragte und sie mir sagte das sie Natalia hieße und ich habe es gar nicht geglaubt und sagte ihr meinen Namen und wir fielen uns in die arme, wir trauern aber auch viel wegen meiner Zwillingsschwester die uns beide liebte und mit dem gefühl in den ewigen schlaf sank. Ich glaube sogar das sie es war die
      meines und Natalias Schickaal wieder zusammen führte!

  3. Hallo Hanna,
    ich bin 9 Jahre alt und finde es sehr toll, wie du mit solchen Themen umgehst. Ich leide leider an Depressionen und finde es jeden Tag schlimmer aufzustehen!
    Es gibt soviele Menschen, die nichts haben und Trotzdem alles teilen und wir haben alles und sind so geizig. Wir haben verlernt zu helfen. Meine Schwestern und ich sind ein Teil vom Projekt “Kinder helfen Kindern” und wir haben schon 1.250€ an arme Kinder in Brasilien gespendet. Wir verdienen das Geld mithilfe von Waffelverkäufen usw.
    Mein Vater ist Alkoholiker und schlägt meine Mutter, meine Geschwister und mich. Ich liebe ihn trotzdem weil ich weiß das er das tut wenn er betrunken ist. auch wenn er mich nicht lieben sollte ist er mein Vater und ich liebe ihn.

    Deine Jessica

    1. Liebe Jessica,

      vielen Dank, dass Du Dich hier so offen mitteilst.

      Was in Deiner Familie passiert, ist nicht richtig, das weißt Du denke ich selbst. Alkoholismus ist eine Krankheit und bedeutet nicht, dass Dein Vater euch nicht liebt. Allerdings ist eine Krankheit keine Entschuldigung, Kinder zu schlagen. Ihr und Eure Mutter solltet da möglichst schnell raus. Hast Du schon einmal mit Deiner Mutter gesprochen? Auch über die Depression? Dass Du dringend Hilfe benötigst?

      Wenn Du öffentlich nicht weiter darüber sprechen willst, würde ich mich freuen, wenn Du mir eine private E-Mail schreibst: hanna@rubbelbatz.de Wenn Du mich lässt, unterstütze ich Dich gerne und finde heraus, wie wir Dir da raus helfen können. Vielleicht würde das auch Deine Mutter wach rütteln und dazu bringen, Hilfe zu suchen.

      Du bist so ein mutiges kleines Mädchen, bitte gib nicht auf! Nicht alle Menschen um uns herum haben verlernt, zu helfen!

      Ich hoffe, von Dir zu hören,
      Hanna

  4. Ich heiße evelyn und bin 13 jahre alt .Ich habe an Depression gelitten ich weiß nicht ob man es depression nenne kann weil das eine Krankheit ist aber ich hab ein weg daraus gefungen dank meinen Freunden die hinter mir standen ich habe dank denen gelernt wie man mit einem Lächeln in die Welt sehen kann und ich lese gerne solche traurigen Geschichten weil sie mich am meine schweere zeit erinnert die Gott sei dank vorbei ist!

    1. Hallo Evelyn,

      vielen Dank, dass Du einen Kommentar da gelassen hast. Ich wünsche Dir, dass Du diese Lebensphase ab jetzt hinter Dir lassen und von traurigen Begebenheiten nur noch in Geschichten lesen musst!

      Alles Gute für Dich,
      Hanna

  5. Liebe Hanna
    Ich finde es super das du so offen über die Probleme schreibst. Ich habe auchgalle Kommentare gelesen und musste einfach weinen. Manche haben oft so eine traurige zeit die sie überstehen müssen .Ich finde es mega das du die die Zeit nimmst und alle Kommentare so toll beantwortest. Ein Kommentar hat mich sehr an meine Freundin erinnert . Ich hoffe das diese Menschen ihr Leben weiterhin genießen . Denn es gibt immer Menschen finde ich die das Leben lebenswert machen . Vor allem meine freundin ünterstütz mich sehr wenn ich ein problem habe . Ich hoffe für alle das sie diese Menschen finden .
    Liebe Grüße
    Lucy

    1. Hallo Lucy,

      vielen Dank für diese liebe Rückmeldung.

      Ich denke auch – es gibt immer Menschen, die es wert sind. Manchmal müssen wir uns nur trauen, um Hilfe zu bitten. Ich habe in meinem Leben die Erfahrung gemacht, dass auch völlig oder fast Fremde in den meisten Fällen gerne helfen. Auch langfristig. Selbst, wenn man also denkt, man hat niemandem im Leben – vielleicht muss man nur jemanden hinein lassen.

      Liebe Grüße,
      Hanna

  6. Hallo ich bin Anastasia und habe Blut Krebs und werde demnächst nicht mehr auf dieser Welt sein es tut mir leid was euch alles wiedfahren ist und hoffe ehrlich das ihr ein glückliches Leben führen werdet ich will euch sagen das das Leben oft unfair sein kann aber ihr musst das beste daraus machen lass die Menschen rede und machen denn sie werden nie verstehen was ihr durch machen musst ich persönlich kann keinen Menschen vertrauen denn meine Eltern Liesen mich mit 12 allein und ich hatte kein als ich dann im weisenhaus leben musste ging es mir nie gut ich wollte mich mit niemanden anfreunden da ich einfach Angst hätte dass sie genau wie alle andren mich allein lassen jz bin ich 17 und werde wahrscheinlich auch keine 18 mehr ich find das nicht schlimm da ich sehr an Gott glaube und ich glaube auch das es ein besseres Leben nach dem Sterben gibt ich hoffe ihr bleibt stark und gibt nicht auf ich wünsche euch das beste und eins noch seht das Leben als Geschen und versucht es mit dem schönsten schleifen zu bekleben euchre anasi

    1. Hey Anastasiea…
      Du bist beindruckend. Ich weiß nicht wie ich in deiner Situation klar kommen würde. Du bist einfach stark und siehst das Leben wie es ist.
      Ich frage mich warum es immer so leute wie dich trifft, die die Weise sind und etwas verändern könnten…. Ich wünsch dir alles gute auf dieser Welt; bleib so Stark wie du bist .
      deine Ronja, ich bin jetzt 15 …

  7. Hi Leute , ich hatte einen Hirntumor und unfassbares Glück . Krank war ich mit 12 . Erst später wusste ich das ich Glück solchen Ausmaßes hatte , wär ich 2 Tage später eingeliefert worden wär ich wohl nicht mehr unter den Lebenden . Es war mehr ein Augen zu und durch aber Augen könnte ich in diesen Tagen nicht zumachen , weil ein Gespräch immer mit dem Wetter angefangen hat und mit der Diagnose aufgehört .

    Ich hab mich nie getraut es “öffentlich” zu sagen da ich nicht so ein Mensch bin . Aber meine Freunde machen oft Witze über solche Krankheiten ,und ich weiß das sie nie so etwas wie ich erlebt haben , dann bin ich dann immer den Tränen nahe kann aber nie erklären wieso . Aber ich habe es nicht bereut .

    Bleibt mutig und traut euch was so lange ihr könnt !!!!

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