Mein Baby mit 10 Monaten: Das Kind macht mich wahnsinnig!

zehn monate

Mein Baby ist jetzt 10 Monate alt. Geschlafen hat er noch nie gut und mit eigenständig spielen und mal ner Minute zum Verschnaufen für mich war auch noch nie so hoch her. Macht aber nix, denn es wird alles besser. Wird es doch, oder?

In den letzten Wochen ist es bei uns leider nur noch schlechter geworden. Erst fängt er plötzlich an, mitten in der Nacht wach zu werden und zwar richtig wach. Sonst wollte er zumindest weiter schlafen und hat nur Hilfe gebraucht. Dann fängt er an: er schreit hysterisch und lässt sich nicht beruhigen – bis zu einer Stunde lang. Unberuhigbar. Manchmal ist die Nacht schon um 5 vorbei, manchmal auch früher.

Seit letzter Woche ist er außerdem extrem anhänglich und quengelt den ganzen Tag. Noch mehr als sonst. Und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, bin ich krank. Gliederschmerzen sind wie immer mit dabei und es fällt mir schwer, ihn den ganzen Tag zu tragen. Doch wenn ich ihn nur abzusetzen versuche in den letzten Tagen, geht die Brüll-Sirene los und ich hab die Wahl zwischen einem brüllenden Kind am Hosenbein oder einem meckernden, rotzenden Kind auf dem Arm.

Wutanfall: Hat mein Baby mit 10 Monaten die erste Trotzphase?

Zudem hat er in den letzten zwei Tagen angefangen, sich richtig übel zu ärgern, wenn er etwas nicht haben oder tun darf. Zum Beispiel seine Hand in meine Müslischüssel stecken oder aus meiner heißen Kaffeetasse trinken. Oder sich in den Putzeimer werfen oder die Hand in die Kloschüssel halten. Genauso groß ist der Ärger, wenn das Smartphone kurz an war und dann aus ist. Oder er sieht, dass ich die spitze Nagelschere für ihn unerreichbar weit oben ablege. Dann wird er richtig bockig und dreht durch.

Und wir sprechen hier nicht von einem missmutigen Meckern oder leichten Weinen. Wir reden von derselben Dramatik wie das Gebrüll, als er sich neulich eine Platzwunde am Kinn geholt hat, ungelogen. Er schreit plötzlich so viel, dass die Nachbarn denken, ich misshandle das Baby oder sperre es mutterseelenallein in einen Raum. Dabei hab ich nur die Schranktüre zugemacht!

Und ihr habt es euch vielleicht schon gedacht, angesichts meines sarkastischen Tonfalls: ES NERVT!!! Ich bin wirklich gerne seine Mama und ich liebe ihn über alles, aber ich bin mit der Geduld echt an meinen Grenzen. Ich weiß, er ist noch so klein und er meint das alles nicht so und so weiter. Aber hey, ich bin auch nur ein Mensch! Ich will wenigstens einmal am Tag, wenigstens eine Stunde für mich haben. Mal kurz normal fühlen und für mich sein. Ist das zu viel verlangt nach 10 Monaten mit einem Baby?

Weil ich mir heute schon dachte, dass er unruhig schlafen wird, habe ich sogar diesen Anspruch aufgegeben (den ich übrigens erst seit ca. 3 Wochen überhaupt habe, die 10 Monate vorher musste ich jeden Abend neben ihm liegen bleiben, weil er sofort aufgewacht ist, wenn er alleine war) und mich mit dem Laptop ins Familienbett gesetzt. Hat er gemerkt. Nach den 30 Minuten obligatorischem Komaschlaf ist er aufgewacht und hat nur weitergeschlafen, wenn ich Wange an Wange mit ihm lag. Sobald ich versucht habe, mich zu entfernen, hat er sich aufgerichtet und wollte zielstrebig auf den Laptop zukriechen und das Einschlaf-Spiel konnte wieder von vorne beginnen. Irgendwann war ich so weit, seinen Papa zu holen. Bei dem schläft er zwar nicht soooo gerne ein, aber hat überraschend gut geklappt. Und ich hab mal 10 Minuten auf der Couch, um diesen Rant auf mein eigenes Kind zu veröffentlichen. Aber das musste mal raus. Danke für’s zuhören!


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23 Kommentare zu „Mein Baby mit 10 Monaten: Das Kind macht mich wahnsinnig!“

  1. Hallo Hanna,

    danke für diesen ehrlichen Post. Auch wenn es dir null bringt, ich fühle mit dir.
    Unser Kleiner schläft tagsüber nur mit mir an meiner Seite oder auf mir. Abends kann ich ihn ablegen, aber an manchen Abenden springe ich alle halbe Stunde in unser Zimmer, bis ich aufgebe und mich dazu lege. Was aber auch nicht zu ruhigen Nächten führt.
    Tagsüber bin ich ständig an seiner Seite und selbst Toilettengänge sind nur noch mit Zuschauer möglich :-). Ich bin immer fasziniert, was andere Mütter aus der Krabbelgruppe alles gebacken bekommen. Wirklich, ich bin froh, wenn ich Staubsauge oder das Bad geputzt bekomme. Dabei hab ich mich früher immer gefragt, was diese Muttis den ganzen Tag daheim nur so treiben….

    Das Leben als Vollzeit Mama ist wunderschön, aber auch wirklich anstrengend. Wir können nur hoffen, dass wir irgendwann unsere kleine Zeitinseln am Tag zurück erobern.

    Ich wünsche dir von Herzen gute Besserung und vor allem viel Geduld. Vielleicht hilft es dir ein bisschen zu wissen, dass du nicht alleine bist Und wir das alles tun, um unseren Kleinen eine behütete und Bedürfnisoritierte Kindheit zu ermöglichen.

  2. Unser “Kleiner” wird morgen 15! Und es bleibt immer das gleiche: Kinder sind wunderbar, aber auch anstrengend. Jedes Jahr auf andere Weise, so wird es wenigstens nicht langweilig?. Beim zweiten wird man etwas entspannter, aber das einzige, was auf Dauer wirklich hilft: Schaufel Dir regelmäßig Zeit für Dich frei. Eine Freundin hatte fix einmal pro Woche 3 Stunden, mir hat eher ein gelegentliches Hotelwochenende geholfen. Finde raus was Du brauchst und die nervigen Zeiten sind leichter. Du kommst eh nicht drum herum. Viel Kraft für Dich, uns genauso viel Spaß mit Deinem Kleinen.

  3. Ehrliche Worte, danke dafür. Und ich denke, viele Mamas waren schon an exakt diesem Punkt. Wir sind nicht unendlich belastbar. Bei uns war es das erste Jahr komplett ähnlich. Und schlafen war noch nie des Kleinen Disziplin. Bis heute sind wir meilenweit vom Durchschlafen entfernt und das ist manchmal wirklich mehr als gemein, wenn man früh auch noch zur Arbeit muss. Und es sagten auch alle, dass das alles besser wird. Nun ja.

    Du weißt ja genau, wofür du das machst und das euer Weg mit dem Rubbelbatz genau der richtige ist, aber es gibt solche Phasen und Tage, an denen man seine Grenzen klar spürt.

    Mein Kinderarzt meinte übrigens, dass dieses Schlafverhalten und diese Anhänglichkeit nicht untypisch ist, für Kinder, die sich rasant und vielleicht etwas früher entwickeln. Sie haben oft mit mehr Eindrücken zu kämpfen, nehmen anders wahr und verarbeiten schon intensiver. Keine Ahnung, ob das so belegt werden kann, aber bei uns kam es gut hin.

    Und irgendwie wird man ja dann doch sehr oft belohnt.

    Fühl dich verstanden. Du bist nicht allein. Aber du schlägst dich tapfer und ich finde eure Pläne für die Zukunft so schön. Ihr setzt ganz wundervolle Prioritäten und das wird sich auszahlen. Und ein bisschen hadern gehört dazu. Alles Liebe!

  4. Manchmal glaube ich, dass es dir so furchtbar schwer fallen muss meine Freundin zu sein, da du unser Kind ja kennst..dann hab ich ein schlechtes Gewissen. Aber dennoch fühle ich mit dir, auch wenn ich diese Erfahrungen in dieser Art nicht gemacht habe, oder zumindest immer nur kurzweilig. Du bist eine der stärksten Mamas, die ich kenne und ich bewundere deine Geduld und dein enormes Durchhaltevermögen! Sei gedrückt!!

  5. 13 Monate lang habe ich jede Nacht mindestens eine, höchstens 3 Stunden wach im Kinderzimmer, auf der Couch, im Bett oder in der Küche mit wachem Kind gesessen. Wir haben wirklich alles durch. Alles. Nachdem noch Nachtschreck und Albträume dazu kamen, half nur noch ein homöopathisches Mittel. Ich dachte es hört nie auf, war so müde und kraftlos, dass ich die Tage nur mit Ach und Krach rum bekam.

    Aber eines sage ich dir: das werden ganz ganz ganz tolle Kinder 🙂 Du hast da ein besonders schönes Exemplar. Eines, was vielleicht viel mehr aufnimmt, den Abend und die Nacht viel stärker braucht um zu verarbeiten, für den es so viel zu schaffen / sehen / tun / erledigen gibt, dass er nicht einfach so schlafen kann. Ich hab auch so einen, einen ganz wundervollen kleinen Jungen, charmant, schlau, lebensfroh und sehr intelligent, für den das Tagesende immer noch eine Beleidigung ist 😉 Aber was soll ich dir sagen, mittlerweile ist das 1,5 Jahre her und dieses tolle Kind schläft abends alleine ein, seit es soweit ist, es schläft souverän durch, seit ca. 8 Monaten und das Wissen über meine Nähe gibt ihm genügend Kraft und Vertrauen für die lange Nacht.
    Ich weiß ganz genau wie anstrengend das ist. Ganz genau!

    Aber es lohnt sich 🙂

  6. Hey,

    irgendwie tut es gut zu lesen, dass es sogar bei euch ähnlich läuft! Hier läuft das Schlafen zwar besser als bei euch, aber auch nicht mehr so gut wie es mal war.
    Wut- und Heulanfälle hab ich hier auch wegen Nichtigkeiten, wenn sie z.B. das Handy sieht und nicht dran darf oder es selbst nicht aufgeklappt kriegt etc. … ich kann auch selbst nur noch selten aus kurz aus dem Zimmer ohne Drama und es ist in Summe alles irgendwie anstrengender geworden…
    Aber geteiltes Leid ist halbes Leid, wir schaffen das!

    1. Hallo habe gerade deine Mail gelesen.
      Das ist bei dir schon lange her aber mein kleiner ist jetzt auch 9 monate und ich miste schmunzeln bei deinem Kommentar und bischen 🤭 lachen ☺️
      Weil meiner gaanz gleich ist.. er klebt mir auf meinem Hosenbein und weint und schreit bis ich ihn nehme
      Manchmal hört er auf oder auch nicht wirkliche bis ich mit ihm spiele oder mit ihm ab Boden liege.. klapt aber auch nicht lange .. einschunkeln lässt er sich jetzt auch nicht mehr ich komm auch fast zu garnichts ist aber mein 2 tes Kind 👦🏾
      Meine erste war ganz anders 👧🏽
      Danke für deine tolle Mail
      👍🏻😊😊😊

  7. Liebe Hanna,
    oh man, wie kann ich dich verstehen! Dein Kommentar zu meinem gestrigen Beitrag hat mich so sehr aufgebaut, ich hoffe ich kann dir mit meinen Worten ebenso helfen!
    Irgendwann kann man einfach nicht mehr und das gerede von Phasen steht mir auch schon sonste wo. Wo sind denn die Pausen zwischen den Phasen? Das frage ich mich immer wieder! Und wenn man dann auch noch krank ist, erscheint die Welt unsagbar schwer und düster. Mir hilft das Schreiben um mir Luft zu machen sehr. Ich hoffe es hat auf dich den selben Effekt.
    Unsere lieben Nachbarn denken manchmal bestimmt auch, ich misshandele mein Kind, oft, schreit er beim Wickeln, als würden wir ihn bei lebendigen Leibe häuten.
    Du bist eine wunderbare Mutter, deshalb bist du auch so durch, du opferst dich tagtäglich für den Rubbelbatz auf, schenkst ihm Liebe, Wärme und zeigst ihm die große Welt und das obwohl vieles mit motzen, jammern und schreien quittiert wird.
    Du bist nicht alleine, fühle dich ordentlich von mir gedrückt und lass Abends den Rubbelpapa ran, damit du dich erholen und ausruhen kannst. Das macht die Tage mit Tragen und Gliederschmerzen nicht einfacher, aber schenkt dir etwas Zeit zum Luft holen.

    Meine Gedanken sind bei Euch, du schaffst das!

    Liebe Grüße,
    Kathi

    P.s: Entschuldige die Rechtschreibfehler, das schreiben hat dank Schmatzipuffer eine halbe Ewigkeit gedauert, mit gefühlten 100000 Unterbrechungen!?

  8. Ihr Lieben,

    vielen Dank für eure aufbauenden Worte – ich hatte heute morgen wirklich Tränen in den Augen, als ich sie alle gelesen habe!

    Mir geht es schon viel besser, zum Glück dauert so ein Tiefpunkt nicht ewig an. Schon heute war der Rubbelbatz wieder viel zufriedener und ich hatte im Handumdrehen meine gewohnten Mama-Gefühle wiedergefunden. Wir hatten einen wunderschönen Tag zusammen und er schläft jetzt ruhig neben dem Rubbelpapa. Ich habe Zeit für mich im Wohnzimmer…

    Danke,
    Hanna

    1. Liebe Hanna,
      Habe jedes Wort von dir gefühlt😶 hab auch so einen kleinen Kerl daheim und bin deshalb auf deine Beitrag gestoßen. Magst du mir sagen – wie ist es denn nun 5 Jahre später? 😅 Bleiben solche temperamentvolle kleine Kerlchen denn so fordernd?
      Liebe Grüße, Ingrid

      1. Hallo liebe Ingrid,

        das muss nicht unbedingt auf dich übertragbar sein 😉 Aber ja, bei uns ist es fordernd geblieben. Aber nicht annähernd so sehr wie die ersten 2 Jahre. Irgendwann werden sie größer und selbstständiger. Trotzdem ist er immer ein Junge geblieben, der mehr braucht als andere. Mehr Begleitung, mehr Geduld, mehr Zeit. Aber: Er ist noch so viel mehr als anstrengend, er ist ein wundervoller, neugieriger, talentierter und liebevoller Junge. In der Kita und Schule gab es bisher nie Probleme, hauptsächlich wertschätzende Worte.
        Mein Tipp an dich: Deine wichtigste Aufgabe ist es jetzt, Dein Kind zu begleiten und hinter ihm und seinem Wesen zu stehen. Versuche, die Gesellschaft und deren Erwartungen auszublenden und nur zu sehen, was Dein Kind braucht. Um sich richtig zu fühlen. Um sich entwickeln zu können.
        Viele liebe Grüße,
        Hanna

  9. Hallo rubbelmama;-)
    Habe auch eine histaminunverdräglichkeit und bin gerade am Anfang meiner Schwangerschaft. Ich bin der vollen Hoffnung mal wieder das Essen zu können worauf ich Lust habe,aber wie sieht es denn nach der Schwangerschaft aus?
    Gruß Steffi

    1. Liebe Steffi,

      bei mir wurde es ab der 12. Woche immer besser und blieb dann ganz weg.
      Solange die Hormone sich nicht wieder umstellen, bleibt sie wohl weg. Heißt, weil ich weiterhin häufiger als alle 6 Std stille habe ich weder die HIT noch meine Regel zurück 😉
      Ich wünsche dir, dass es dir ähnlich geht, vielleicht magst uns ja mal berichten?

  10. Das tut gerade so gut zu lesen. Unser kleiner Junge ist gerade 10,5 monate alt und nur am meckern. Er schläft schlecht, muss ständig stillen. Tagsüber will er keine Mittagsschlaf halten, ist dementsprechend noch quengeliger und wenn er was nicht darf, wird heftigst gebrüllt. Essen ist auch schwierig momentan. Puh, ich hoffe, der Schub geht schnell vorbei und ja ich freue mich auch, wenn ich endlich mal irgendwann wieder wenigstens eine Stunde für mich habe. Ich empfinde so nach und es tut so gut, zu lesen, dass wir nicht die einzigen sind.

  11. Fast 3 Jahre nach deinem Post:
    Mein Mann und ich haben gerade eben vor lauter Verzweiflung gegoogelt und dabei deinen Blogeintrag entdeckt. Du schreibst uns aus der Seele. Wenn das so weitergeht, können wir bald eine Runde Hörgeräte bestellen, denn die junge Dame hat ein verdammt lautes Organ. Ich halte uns wirklich für gelassene und geduldige Eltern und es gibt nur wenige Punkte, bei denen wir streng sind und “Nein” sagen. Leider hat sie es sich momentan zur Lebensaufgabe gemacht genau die Sachen haben/ausprobieren/anfassen/… zu wollen, die wirklich nicht gehen, weil gefährlich. Aber wie immer gilt: Es ist alles nur eine Phase.. hoffentlich 😀

  12. Hallo Hanna,

    es ist zwar mittlerweile schon einige Jahre her aber ist es besser geworden? Bzw wann wurde es besser? Kannst du dich noch erinnern? Klingt unserem Sohn, der seit Geburt sehr viel weint sehr ähnlich. Vielen Dank.

    Liebe Grüße
    Kerstin

    1. Hallo Kerstin,
      gerne kann ich Dir kurz schildern, wie es mit unserem Sohn weiter ging. Dazu aber erst einmal: Jedes Kind ist anders und daraus lassen sich keine Regeln ableiten. Aber das weißt Du ja sicher.

      Dann erst einmal die gute Nachricht: Unser Sohn ist heute 5 Jahre alt und schläft beinahe jede Nacht durch. Wenn er mal aufwacht, meist weil er Durst hat. Er schläft dann recht schnell und umso besser weiter. Auch das Einschlafen ist kein Problem mehr und geht oft innerhalb weniger Minuten. Ebenso das sonstige Verhalten. Er ist selbständig, spielt gerne und konstruktiv mit anderen Kindern jeder Altersklasse und kann auch mal eine Stunde allein ein Hörspiel anhören oder spielt vertieft mit Autos oder draußen im Hof.

      Wann genau es so wurde? Das kam in Phasen. Als er etwa 2 war, wurde alles schon viel, viel besser. Wochenweise völlig entspannt, dann wochenweise wieder anstrengender. Irgendwann wurden die anstrengenden Tage konsequent weniger und weniger. Allerdings war er da schon vier Jahre alt.

      Vielleicht interessiert Dich dazu auch mein Beitrag “Warum sich jede Minute gelohnt hat” oder “Überlebenstipps für Mütter mit sehr aktiven Kindern”. Die Message, kurz gesagt: Es wird besser. Irgendwann. Und bis dahin lohnt es sich, nicht mit übermäßiger Strenge zu versuchen, den Willen und den Charakter des Kindes zu brechen, sondern in die Beziehung zu investieren und möglichst viel Geduld aufzubringen.

      Ich wünsche euch alles Gute,
      viele liebe Grüße,
      Hanna

      1. Das tut sehr gut zu lesen. Wie du sagst „jedes Kind ist anders“ aber ich denke es wird bei allen irgendwann besser 😀 Unser Sohn ist aktuell 10 Monate und dein Post spricht mir aus der Seele ☺️
        Liebe Grüße und alles Gute
        Susi

  13. Vielen Dank für deinen Post Hanna, der ja nun auch schon einige Jahre her ist. Auch mein Sohn wird bald 10 Monate alt und ich hätte deinen Text nicht besser schreiben können. Exakt genauso läuft es bei uns derzeit auch. Es ist so kräftezerrend.
    Gerade bin ich bei meiner Mutter mit dem Kleinen zu Besuch. Sie sagte zuvor seit Wochen immer : “Ach, hab dich nicht so. Kinder sind alle mal anstregend.”
    Heute hörte ich sie zu meiner Schwester sagen: “Der Kleine ist wirklich anstrengend, das ist nicht mehr normal wie viel er meckert.”
    Sie nennt ihn nun liebevoll Krawallo. Ich bin froh, dass ich nun wenigstens ein wenig Zuspruch erfahre. Die Kinder meiner Freundinnen sind alle super lieb und ruhig. Mir ist es momentan schon sehr unangenehm etwas mit denen zu machen, weil der Lärmpegel mit Krawallo deutlich zunimmt und keine schöne Spielsituation zustande kommen würde. Manchmal denke ich schon, dass ich froh bin, dass wir uns Dank Corona eh nicht treffen können.

    Alles Liebe Caro

    1. Liebe Caro,

      ich verstehe dich so gut. Aber echte Freundschaften halten das aus. Möglicherweise denken Deine Freundinnen auch gar nicht so, das ist mir im Laufe der Zeit oft aufgefallen. Das ist primär in unseren Köpfen. Andere Eltern sind entweder froh, dass ihre Kinder gerade keinen Mist bauen, sondern meines – oder sie sind so mit ihren eigenen Themen beschäftigt, dass für sie Dein Kind ganz angenehm scheint. Zum Beispiel hatten wir mal eine Kindergartenfreundin zu Besuch. Mein Sohn hat sich unmöglich aufgeführt. Ist total überaktiv geworden (weil freudig aufgeregt). Die Freundin dagegen konnte man zu überhaupt nichts bewegen, sie hing nur an ihrer Mama. Am Ende sagte genau diese Mama etwas peinlich berührt: “Ihr wundert euch jetzt bestimmt, warum mein Kind so schüchtern ist und gar nicht von Mama weg geht.” Das war ihre Sorge. Nicht, dass unserer laut und aufgedreht ist.

      Ich wünsche Dir, dass es bald besser wird. Denn das wird es! Wenn auch manchmal nur phasenweise 😉

      Liebe Grüße,
      Hanna

  14. der Post ist zwar schon etwas älter, aber wir haben exakt das gleiche “Problem”, es kommt einem sogar vor, wir hätten das gleiche Kind. Diese monströsen Wutanfälle ohne ernsthaften Grund, ständig meckern, jammern, quengeln, extrem anhänglich und Schlaf gibt es seit Monaten kaum. Wenn die Nacht um 6Uhr zu Ende ist, war es eine Luxusnacht, meist geht schon ab 5 Uhr nichts mehr. Und die Stunden davor ab ca. 2h bestehen aus 20min-Nickerchen. Hinzu kommt der extreme Abschiedsschmerz, wenn jemand geht oder Mama auch nur das Zimmer verlässt, um mal kurz auf die Toilette zu gehen – man könnte meinen, die Welt geht unter, so erbitterlich wie der Zwerg weint.

    Wir haben ein wunderbares Kind, das viel lacht und das uns extrem viel Freude bereitet. Mindestens genauso anstrengend ist es aber auch und wir gehen seit Monaten nur noch auf dem Zahnfleisch. Zum Glück steht der nächste Entwicklungsschub auch wieder vor der Tür…

    Du siehst also, du warst nicht allein, auch all die anderen Eltern mit ähnlichen Problemen sind nicht allein. Das einzige Problem daran – es hilft einem leider auch nichts, wenn andere die selben Probleme haben.

    1. Hallo Stefan,
      vielen Dank für die ausführliche Beschreibung 🙂 Ich finde schon, dass es hilft, wenn man nicht allein ist. So weiß man,
      1. es geht vorüber
      2. mit dem Kind ist alles in Ordnung
      3. das muss so sein, es ist keine böse Absicht.

      Ich hoffe, ihr habt es bald überstanden!
      Hanna

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