Die Rubbelmama experimentiert seit ein paar Tagen, ob unser Kleiner vielleicht schon soweit ist und vielleicht sogar ohne Brust einschläft abends. Zu unserer Verwunderung hat das bisher sehr gut geklappt. Auch nachts fordert er aktuell weniger die Brust und gibt sich zum Einschlafen mit intensiven Kuscheleinheiten in unserem Familienbett zufrieden.
Da sowohl Mama und Kind aktuell rumkränkeln und Schlaf bekanntlich angespannte Mama-Nerven beruhigt, dürft ihr mal raten, wer nun nachts (ohne Brust) die Rubbelmama entlasten kann und den Kleinen in den Schlaf kuschelt?
Ist dann auch soweit ganz erfolgreich gewesen die Nacht. Der Kleine hat es ganz gut akzeptiert, dass es zwar nur “meine Hühnertitten” zum Ankuscheln gab, aber er hat es geliebt, gemocht, über sich ergehen lassen und die Augen geschlossen.
Als dann um 8-30 (!) Aufstehen angesagt war, bin ich mit dem Kleinen ins Bad und wir haben uns dort beide fertig gemacht. Es stand nämlich noch ein kleiner Ausflug nach Lichtenrade an. Die Rubbelmama hat nämlich ihr Handy ins Klo versenkt und für dieses Problem gibt es nur 3 Lösungen:
- Runterspülen
- Tamagotchie besorgen und hoffen, dass der Rubbelpapa den Unterschied nicht bemerkt
- Neues Kaufen
Zum Glück konnte ich das gleiche Handy günstig über die Kleinanzeigen kaufen, da aktuell viele ihre ungeliebten Weihnachtsgeschenke auf diese Weise loswerden wollen. Neues Gerät, 10 Tage alt mit Rechnung zu 70% des Neupreises. Passt!
Nachteil: Ans andere Ende von Berlin fahren. Unangenehmer Nachteil: der Rubbelbatz mag keine Öffentlichen!
Ich hab mir trotzdem gedacht, ich mach es einfach mal. Schließlich funktionierte Zug fahren mit ihm auch ganz gut. Da war er aber auch nicht in seiner Trage. Das könnte ich ja auch dieses Mal machen bei 40min in der Ubahn.
Der Rubbelmama ging es heute den ganzen Tag schon echt richtig mies, weshalb sie auch sehr froh war, dass die Boys das Haus verlassen. Und so startete unsere kleine Tour. In der Ubahn angekommen zeigte der Rubbelbatz die üblichen Syptome: Gucken, Meckern, Strecken und Zappeln. Kein Stress Kleiner, ich nehm dich einfach raus, damit du dich ein bissl bewegen kannst.
Wirklich zufrieden war der Kleine natürlich nicht. Am liebsten wollte er den Rucksack unserer Sitznachbarin anlecken, die BVG-Sitzbezüge mit seiner Zunge liebkosen oder wissen wie die Fensterscheiben schmecken. Hier waren meine bedürfnisorientierten Grenzen erreicht. Da war ich einfach Spaßbremse, weil ich das einfach voll eklich finde. Stattdessen gabs meine Jackenkordeln zum Zutscheln. Brachte aber auch nichts, weil das kleine Meckerchen grade in Fahrt kam. Als er dann auch noch weinte, stellte ich mich hin und zum Glück beruhigte er sich auf meinem Arm. Er war hundsmüde und gereizt und schlief dann auch auf meinem Arm ein. Was keiner von euch an dieser Stelle bedenkt: Ich durfte jetzt ein lästiges, eingeschlafenes Kind aufm lauten Bahnsteig in die Tragehilfe manövrieren. Wir haben das aber entspannt und gut hinbekommen.
Im Ubahn-Tunnel habe ich dann die Rückkehr der Leuchttreter entdeckt. Ich wusste es, dass es mal so kommen würde, aber ich habe gehofft, dass der Trend erst wieder in Mode ist, wenn der Rubbelbatz auch was mit Schuhen anfangen kann. Jetzt muss ich auf die Renaissance von Klettverschluss hoffen.
Der Rückweg war dann schon wesentlich entspannter. Der Rubbelbatz schlief in der Trage aber leider auch genau auf einem Knopf meines Pullovers ein. Er hatte also auf seiner Backe einen richtig fetten Abdruck davon. Damit das nicht nochmal passiert, habe ich den Pullover einfach höher gezogen bis der Knopf aus seinem Gesicht war. Was keiner sehen konnte: Unter meiner Jacke war ich fortan bauchfrei unterwegs. Aber das war total in Ordnung, weil der Kleine aktuell so viel Schlaf wie möglich braucht, damit auch er seine Erkältung mal langsam hinter sich lässt. Ganz die Mami in der Hinsicht.
Ubahn fahren ist ja zum Glück auch nie langweilig in Berlin. Deshalb wunder ich mich auch schon gar nciht mehr, wenn ich eine Postkarre im Abteil sehe aber keinen Briefträger dazu.
Nach der Verwunderung darüber, beschäftige ich mich wieder mit dem Rubbelbatz und lotete die Möglichkeiten aus, was ihn in der Ubahn beruhigen könnte. Und siehe da, der Lord mag es, wenn man ihm mit dem Finger das Nasenbein streichelt. Ein wirklich toller Moment, weil er mir dabei ganz tief in die Augen schaut und sein Einverständnis deutlich macht…Und dann wird gestreichelt, gestreichelt und gestreichelt bis die Haut wund ist!
Die Boys waren jetzt schon geschlagene 2,5h unterwegs und die Rubbelmama wurde schon unruhig, wo wir jetzt sind. Das wird sie nämlich immer, wenn ihre Brust signalisiert, dass der Kleine wieder was zu trinken brauchen könnte. Wir beeilten uns also mal lieber.
Daheim hatte ich es leider mit einer kranken Frau und einem kranken Kind zu tun. Es gibt wohl wahr bessere Tage aber wo Sonne scheint, soll es ja auch Regen geben. Der Rubbelbatz war wirklich lästig und auch seine Moves waren irgendwie strange heute.
Als noch nicht mal die Rubbelmama den gesättigten Rubbelbatz beruhigen konnte, probierte ich mein Glück, steckte den Kleinen ins Ring Sling Tragetuch und kochte uns was. Ungewöhnlicherweise war er wirklich ruhiger bei mir.
Die Rubbelmama stopften wir dann voll mit Kohlenhydrate, weil sie sonst keinen Mittagsschlaf hinbekommt, und haben dann unsere nächste Boys-Tour nach draußen gemacht. Nachwievor glaube ich schließlich immer noch an die einschläfernde Wirkung vom Spazieren. Der Rubbelbatz ist sogar schon fast in der Trage eingeschlafen bevor wir das Haus verlassen hatten.
Bei unserem kleinen Ausflug kam uns auch noch ein sehr eindringlicher Hinweiszettel einer Kita zu Gesicht:
Ich war ganz schön baff von der Message und habe mir ernsthaft vorgestellt, wie es wäre, wenn mein Kind aus der Kita verschwindet. Einfach so…Um wieder auf andere gedanken zu kommen, half nur ganz viel Nasenbein streicheln!
Geschlafen hat der Rubbelbatz nur wieder so ne halbe Stunde. Den Rest hat er mit mir geschäkert oder sich Leute und Stadt reingezogen. Ich hab mir in der Zeit vor allem seine coole neue Bommelmütze reingezogen. Mit der ist er einfach so cool und niedlich. Das hat mir dann auch noch unsere Nachbarin bestätigt als wir wieder daheim waren.
Kaum durch die Türe wieder zuhause, hat die Rubbelmama auch schon ausm Schlafzimmer nach uns gerufen. Sehr gut, das heißt, auch sie hat ein bissl geschlafen. Und weil sich der Rubbelbatz und seine Mama heute noch nciht soviel gesehen haben, musste er auch erstmal zu ihr, um sie zu begrüßen.
Zum Abendessen hat der Rubbelbatz dann richtig auf die Kacke gehaun. Seit Wochen macht er Übungen und puzzelt sich die Bewegungsabläufe zusammen, die er für das Krabbeln braucht. Als wir dann am Essenstisch saßen, zeigte er uns auf einer 30cm langen Wegstrecke, wie gut er das jetzt als flüssige Bewegung kann. Und Zack war er fast am Weihnachtsbaum angelangt. Wir sind fast ausgeflippt vor Freude und Stolz. Die hielt nur leider nicht besonders lange, weil er ganz schnell ins Bett wollte.
Als wenn es ihm nicht schon gereicht hat, dass wir (die Boys) heute schon 80% des Tages miteinander verbracht hatten, musste es also auch noch meine Brust sein, auf die er einschlafen wollte. Spätestens jetzt kam mir das Wort “Papakind” in den Sinn. Andererseits interpretieren wir sein Verhalten auch immer als sehr empathisch und vor allem seine Mama beschützend. In dieser Hinsicht würde es natürlich auch Sinn machen, dass er ausgerechnet heute von mir mehr Aufmerksamkeit wollte, damit die Mama sich auskurieren kann.
Ich fand es jedenfalls anstrengend aber auch sehr schön, denn wenn ich keinen Urlaub habe, sehe ich den Kleinen werktags nur 2h am Tag. Und das ist wirklich sehr wenig. Grade, weil zur Zeit soviel passiert und er sich so schnell entwickelt. Schade, wirklich schade!