Campen: allein mit drei Kindern?

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Ich liebe es unterwegs zu sein. Schon immer. Meine Kinder auch. Mein Mann nicht. Er liebt es, zuhause zu sein und Ruhe zu haben. Routinen. Vertrautes Umfeld. Langfristig kommt für mich als Lösung darum nur in Frage, allein mit den drei Kindern (aktuell fast 9, 5 und fast 2 Jahre alt) zu reisen. Wie ich das schaffen will? Gute Frage…

Allein reisen mit drei Kindern

Seitdem der Kleinste aus dem Gröbsten raus ist, wie man so schön sagt, will ich auch gerne regelmäßig die Postleitzahl verlassen. Und während der Mann sich schon hin und wieder auf Urlaube einlässt (bei uns meistens Kurztrips), habe ich eigentlich vor, das langfristig auch alleine zu schaffen. 

Denn so hätte jeder, was er gerne mag: Wir könnten unterwegs sein und er könnte zuhause tun, was er eben gerne tut (meistens Fahrrad fahren).

Die Schwierigkeiten

Hört sich toll an, oder? In der Realität klappt das bisher noch so semi. Denn die beiden Großen haben sich seit geraumer Zeit angewöhnt, sich zeitweise so energisch zu zanken und sich gegenseitig zu ärgern, dass einem schnell die Lust an allem vergeht.

Zudem braucht der 5-jährige einfach auch immer noch viel Aufmerksamkeit und Betreuung und es kann schon mal passieren, dass er bitterlich weint und nicht mehr weitergehen will. Er versteht noch nicht, dass es in manchen Situationen einfach klappen muss. 

Auch beim Einschlafen bekommen momentan alle drei Kinder noch Individualbetreuung. Der Große bekommt vorgelesen und schläft dann alleine ein, der 5-jährige schläft mit dem Papa oder beim Opa ein und der Kleine…naja, reden wir nicht über das Einschlafverhalten derzeit. Auch nicht über das Schlafverhalten. Er ist halt noch klein. Drei Kinder gleichzeitig zum Einschlafen bringen – alleine – wird also eine echte Herausforderung. 

Bei jedem Urlaub, der Reisen mit der Bahn, mit dem Flugzeug oder ähnliches beinhaltet, kommt bei mir auf jeden Fall ein Schub Stresshormone. Denn nicht nur müssen wir pünktlich irgendwo sein und alle Kinder müssen sich zielstrebig von A nach B bewegen. Ich müsste auch Koffer und Taschen schleppen, irgendwo einchecken, während die Kinder versuchen, das Inventar zu zerlegen usw. 

Die Lösung bisher

Bisher habe ich mir darum nur zugetraut, mit zwei der drei Jungs alleine zu verreisen, jeweils mit einem der Größeren und dem 1-jährigen. So war ich letztes Jahr mit dem Großen in einem autarken Camper in den Bergen unterwegs und im Januar in London. Mit dem 5-jährigen war ich bei Verwandten in Baden-Würtemberg und in einem Familienhotel in Österreich. 

Auf diese Weise bekommt jeder etwas mehr Aufmerksamkeit von Mama (der 1-jährige plappert ja noch nicht in einer Tour) und alle kommen auf ihre Kosten. Und das Kind, das zuhause bleiben muss, bekommt Exklusivzeit mit Papa und die volle Aufmerksamkeit der Großeltern. 

Ist Campen mit Kindern machbar?

Nun will ich, wie gesagt, langfristig aber alle drei Kinder mitnehmen. Nicht auf irgendwelche wochenlangen Reisen, sondern einfach mal ein paar Tage raus.

Mein absoluter Traum wäre dafür ein autarker Camper, wie wir ihn letztes Jahr ausgeliehen haben. Aber einer, der immer hier steht und genau für unsere Bedürfnisse ausgestattet ist. Kein großes Wohnmobil, sondern ein Kastenwagen mit Küche, Nasszelle und vier Sitzplätzen. Kostet gebraucht ca. 30.000 €. Das ist momentan einfach nicht drin, denn die neue Heizung, die wir für unser Haus brauchen, kostet mindestens so viel. 

Also habe ich stattdessen 45€ in ein gebrauchtes Tunnelzelt investiert. Ich habe lange überlegt und die riesige Auswahl an Zelten studiert. Am Ende muss es aber für uns nichts neues sein, denn mit drei Kindern bleibt nichts lang neu und der Preisunterschied ist groß. So probieren wir jetzt erst einmal dieses Zelt und werden dann sehen, ob es passt oder wir ein anderes bräuchten. 

Im Gegensatz zum Camper brauchen wir mit Zelt natürlich einen Campingplatz. Dafür können wir hier alles im Auto transportieren und ganz in unserer Geschwindigkeit reisen. Auch können wir das Elektroauto nehmen und haben nicht einen zusätzlichen Benziner. Das schont Geldbeutel und Umwelt. 

Für unseren Start in die Welt der Camper habe ich folgenden Kompromiss geplant: Wir zelten zuerst eine Nacht auf unserer eigenen Wiese, sodass ich das Zelt kennen lerne – und die Jungs auf ihre Kosten kommen. Dann campen wir eine Nacht mit guten Freunden im Ikuna Resort nicht weit von hier. So habe ich Unterstützung und kann beim nächsten Mal besser einschätzen, ob ich es auch alleine mit den Jungs schaffen kann. 

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Denkst Du, zelten allein mit drei wilden Jungs ist eine gute Idee? Ich freue mich über Kommentare!

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