Heirat und Namensänderung: Nur noch 3 Wochen
…dann bekomme ich nach unserer Hochzeit meinen neuen Namen. 29 Jahre hat der alte gut gedient- zugegeben, mit 11 Buchstaben und einer ungewöhnlichen Lautung war es nicht immer einfach, aber es war doch mein Nachname, meine Persönlichkeit, ach was sag ich, mein bisheriges Leben – und jetzt hat er so gut wie ausgedient. Klar gibt es auch Ausnahmen, in denen Frauen nach der Hochzeit ihren Nachnamen behalten. Meine Mama hat damals zum Beipspiel hart dafür gekämpft, um ihren Nachnamen zu behaupten und nicht zu ändern. Deshalb war sie schon ein wenig enttäuscht, als ich mich bereit erklärt habe, meinen Nachnamen kampflos aufzugeben und durch unsere Hochzeit gegen den Nachnamen meines Ehemannes, einen simplen und bekannten Nachnamen mit 4 Buchstaben, einzutauschen.
Für mich persönlich liegen mit dem neuen Nachnamen in meinem Falle die Vorteile auf der Hand: keine Kurzunterschrift mehr, schnell buchstabiert und passt in alle vorgefertigten Ausfüllfelder. Super! Aber wird wahrscheinlich trotzdem merkwürdig, sich plötzlich selbst anders zu nennen nach der Hochzeit. Im Büro ans Telefon zu gehen, sich vorzustellen, beim Arzt damit aufgerufen zu werden. So eine Namensänderung ist ein großer Schritt und dessen wird man sich erst so wirklich bewusst, wenn es dann durch die eigene Hochzeit bald soweit ist.
Checkliste für die behördliche Namensänderung nach der Hochzeit
Hinzu kommt noch, dass eine Hochzeit mit Namensänderung mit nicht gerade kleinem bürokratischen Aufwand verbunden ist. Das ganze kann wirklich zu enormen Stress führen, wenn man die Organisation, Planung und den Antrag auf Namensänderung zu spät angeht. Die Beantragung eines neuen Personalausweises – vermutlich in Berlin wie alle Behördengänge ein Spießroutenlauf – ist da nur das Erste, was mir in den Sinn kommt. Tatsächlich ist die Checkliste für eine Namensänderung ganz schön lang und viele unterschätzen es leider. Deshalb hier einmal meine Auflistung mit Punkten, die ich nach der Hochzeit schön abarbeiten muss:
Die höchste Priorität hat ein Antrag auf Namensänderung bei:
- Personalausweis (Führerschein kann man behalten, solange parallel der neue Perso vorliegt) oder Reisepass
- Krankenkasse informieren, in Zukunft bin ich ja dann familienversichert und bekomme eine neue Karte
- Bankkonten laufen jetzt auch auf neuen Namen
Außerdem sehr wichtig, alles wo eure Identität direkt nachgewiesen werden muss:
- Arbeitgeber frühzeitig informieren, er muss den Namen auf Lohnabrechnung ändern sowie die Bankverbindung. Auch neue Visitenkarten und Email-Adresse kann ein Thema sein
- Finanzamt, ggf. gekoppelt mit Antrag auf Änderung der Lohnsteuerklasse.[info]
[info_heading]Tipp:[/info_heading]
[info_message]eine Änderung der Lohnsteuerklasse gilt immer erst im Folgemonat. Im Jahr einer Eheschließung kann die Lohnsteuerklasse außerdem zweimal gewechselt werden.[/info_message]
[/info] - Versicherungen wie Haftpflicht, Hausrat etc.
- Vermieter informieren
- Studentenausweis, erstrecht wenn dieser gleichzeitig als Semesterticket gilt
- Bafög, KfW, andere Kreditgeber
- Sämtliche weitere Verträge wie Handyvertrag, Stromvertrag, Internet- und Festnetzanschluss ändern lassen
- Personalisierte Fahrscheine wie Monatskarten, Bahncard etc.
- GEZ (Rundfunkbeitrag)
- Vereine wie Sportvereine oder gemeinnützige Vereine, für die man spendet
Folgende Instanzen sollten zumin. bei der nächsten Gelegenheit aktualisiert werden:
- Briefkasten, Klingelschild: hier sicherheitshalber noch eine Weile den alten Namen dran lassen – irgendwas vergisst man immer
- Ärzte
- soziale Netzwerke wie XING, facebook
- Einkaufsportale wie ebay und amazon
- Organspendeausweis
- Emailadresse