In was für einer Welt werden meine Kinder aufwachsen?

Ist unsere Welt grausam?

Heute habe ich etwas getan, was ich mir schon seit Jahren vorgenommen habe: ich habe eine Dokumentation namens “Earthlings” auf Youtube angeschaut (ich setze hier absichtlich keinen Link, da das alles andere als leichte Kost ist und ich nicht möchte, dass jemand den Link anklickt, der die Reportage nicht wirklich sehen will – wer möchte, findet die sicherlich auch selbst). Als Fleisch essender Mensch war ich fest entschlossen, mir den Teil über Massentierhaltung bis zum Ende anzusehen. Ich konnte es nicht. Ich kann einfach nicht sehen, wie Menschen so grausam und herzlos zu Tieren sein können. Ich erspare euch die Details.

 

Dabei ist in mir eine Frage hochgekommen, die ich mir ebenso bei den aktuellen Nachrichten und sehr oft im Alltag stelle: In was für einer Welt leben wir eigentlich? Was gibt es für Grausamkeiten, für Unmenschlichkeiten, und wie soll ich das jemals meinen Kindern erklären? Und wie soll ich sie davor schützen?

Ganze Völker ziehen da in grausame Kriege gegeneinander, in denen Menschen nicht nur getötet, sondern vergewaltigt, verstümmelt und gefoltert werden. Zu Hunderten sterben Menschen bei dem Versuch, aus diesen Ländern in vielversprechendere Teile der Welt zu flüchten. Niemand hilft ihnen dabei und wenn sie die Reise überlebt haben, werden sie in alten, heruntergekommenen Gebäuden untergebracht, bis das weitere Vorgehen geklärt ist. Vorausgesetzt, es hatte nicht irgendein rassistischer oder sonstiger Spinner in unserem Land etwas dagegen, dass Flüchtlinge in der alten Schule oder dem halb verfallenen Hotel wohnen und diese Gebäude vorher angezündet oder den Besitzer mit Morddrohungen zum Rückzug gezwungen.

Warum Menschen in Deutschland so etwas tun? Sie haben Angst, dass mit den Flüchtlingen auch die Kriminalität steigt. Als gäbe es nicht auch unter den “Deutschen” genügend Leute, die Kinder und Frauen und vergewaltigen, töten, schlagen. Erst vor kurzem wurde bei unseren Nachbarn eingebrochen. Während sie zu Hause schliefen. Die Diebe waren sogar im Kinderzimmer und haben die Schulranzen der Kleinen mitgenommen. Und das bei Sicherheitsfenstern. Wirklich beunruhigend.

Was mir bei der Doku schwer im Magen liegt (und mir ist wirklich übel geworden, bei so viel Grausamkeit gegen Tiere) ist, dass wir “normalen” Bürger uns ganz gerne mal von allem distanzieren, was da so passiert. Ich bin ja nicht grausam oder unfreundlich zu anderen Menschen und ich quäle auch keine Tiere. Soweit so gut. Aber tue ich etwas dagegen? War ich schon einmal in einem Flüchtlingsheim oder habe Sachen dort vorbei gebracht? Natürlich häute ich kein Tier bei lebendigem Leib oder lasse es ausbluten. Aber wie oft habe ich schon das so entstandene Fleisch im Supermarkt gekauft, im Restaurant oder beim Grillabend mit Freunden gegessen? Kann es vielleicht sein, dass mich das mit verantwortlich macht für das, was in der Doku gezeigt wird? Ich denke ja…

Was möchte ich meinen Kindern beibringen?

Was unser Kleiner in diesem Zusammenhang auf jeden Fall lernen soll, ist der Umgang mit Tieren und tierischen Produkten. Schon oft habe ich ernsthaft überlegt, mich selbst vegetarisch zu ernähren, habe es aber bisher immer sein lassen, weil ich schon so viele andere Dinge nicht essen kann (Histaminintoleranz).

Aber wie wir soll auch unser Nachwuchs lernen, dass es nicht nötig ist, jeden Tag Fleisch zu essen. Er soll eines Tages wissen, dass es Unterschiede gibt, wie tierische Produkte erzeugt werden. Und er soll wissen, dass jedes Lebewesen auch ein Recht hat, zu leben und wir vor diesem Leben Respekt haben sollen. In meinen Augen ist es eben nicht in Ordnung, dass Tiere unnötig leiden für unsere Erheiterung oder um uns zu kleiden oder zu ernähren.

Auch soll er lernen, andere Menschen und ihre Bedürfnisse zu respektieren. Er soll verstehen, dass alle Menschen denselben Wert haben, egal, woher sie stammen und egal, welche Hautfarbe oder Geschlecht. Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein? Leider nicht. Wie viele rechte oder ausländerfeindliche Gruppierungen gibt es denn allein in unserer Umgebung? Das sind Ausnahmen? Fanatische Spinner? Das Schlimme ist, das sind Menschen wie du und ich! Die der Meinung sind, Ausländer nehmen ihnen die Arbeitsplätze oder die Lebensgrundlage weg.

Dazu hab ich mal einen lustigen Beitrag gesehen, den ich euch nicht vorenthalten möchte:

 

So ein engstirniger AfD-Wähler oder Pegida-Demonstrant soll unser Sohn niemals werden!

Wie wir soll er verstehen, dass alles, was er verbraucht oder gar verschwendet, auch irgendwo herkommen muss und immer Auswirkungen auf andere Menschen, Lebewesen oder gar ihn selbst hat. Er soll eines Tages wissen, warum seine Mama so ungerne Lebensmittel wegwirft und nicht jede Woche bei H&M oder PRIMARK billige neue Kleidung kauft. Warum wir lieber Sachen essen, die aus dem Bio-Markt kommen, auch wenn sie viel mehr kosten als im Discounter. Warum unsere Couch nicht aus echtem Leder ist und unsere Einrichtung nicht der neuesten Mode entspricht. Warum wir manchmal lieber gebrauchte Dinge kaufen, als neue.

Wenn er eines Tages erwachsen ist, soll er, so wie wir, selbst entscheiden können und selbst dafür verantwortlich sein, wie er sein Leben gestaltet!

Wie seht ihr das? Was wollt ihr euren Kindern über diese negativen Seiten unserer Welt beibringen? In was für einer Welt sollen eure Kinder aufwachsen? Oder wäre es besser, so viel wie möglich von ihnen fernzuhalten?