Russische Jungennamen sind auch weit über die Grenzen Russlands hinaus verbreitet – einer der bekanntesten von ihnen ist beispielsweise ‘Nikolaj’. Insbesondere Eltern mit russischen Wurzeln suchen häufig nach typisch slawischen Vornamen für ihren Nachwuchs, um die Verbindung zu ihrem Herkunftsland zu bewahren. Doch auch unter deutschen Eltern sind russische Vornamen beliebt und haben sich teilweise schon so sehr etabliert, dass sie teilweise kaum noch als russisch identifiziert werden.
Die beliebtesten russischen Jungennamen (inklusive Bedeutung)
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- Nikolaj: Sieg des Volkes
- Oleg: der Gesunde
- Michail: Wer ist wie Gott?
- Stanislaw: harter Slawe
- Stepan: der Gekrönte
- Valerij: der Kräftige
- Boris: der Wolf
- Jewgenij: der Wohlgeborene
- Pawel: der Kleine
- Iwan: der Herr ist gnädig
- Jan: der Herr ist gütig
- Arkadij: Mann aus Arkadien
- Jefim: der Ruhige
- Sergej: der Starke
- Nikita: der Unbesiegbare
- Valentin: der Starke
- Miron: Er ist die Welt
- Jakow: Gott möge beschützen
- Matwej: Geschenk Gottes
- Ilja: mein Gott ist Jahwe
- Leonid: der Löwengleiche
- Jegor: der Bauer
- Jurij: der Bauer
- Wladislaw: ruhmreicher Herrscher
- Timur: der eiserne Krieger
- Sila: der Starke
- Ruslan: der Löwe
- Jaroslaw: starker Slawe
- Nikanor: der Sieger
- Miroslaw: der Friedliche
- Vitali: der Gesunde
- Wasilij: der Königliche
- Piotr: der Felsen
- Roman: der Römer
- Zakhar: der von Gott Gefeierte
- Konstantin: der Standhafte
- Vadim: der Streitsüchtige
- Timofej: der Gottesfürchtige
- Victor: der Siegreiche
- Kirill: der rechtmäßige Herrscher
- Wladimir: der Herrscher
- Kusma: der Ruhige
- Alexander: der Beschützer
- Lew: der Löwe
- Grigorij: der Wachsame
- Artur: der Bärenstarke
- Bogdan: Geschenk Gottes
- Gleb: Gottes Nachkomme
- Artjom: zur griechischen Göttin Artemis gehörig
- Danil: Gott sei mein Richter
- Maxim: der Größte
- Lukjan: der Glänzende
- Demjan: der Bezwinger
- Fjodor: Geschenk Gottes
- Andrej: der Tapfere
- Anatolij: der Sonnenaufgang
Besonderheiten von russischen Jungennamen
In Russland geben die meisten Eltern ihren Kindern seit langer Zeit bevorzugt klassische, zeitlose Vornamen wie Alexander oder Nikolaj. Viele slawische Vornamen sind auch in Deutschland sehr populär und werden mittlerweile häufig nicht einmal mehr als russisch erkannt – darunter beispielsweise die Jungennamen Maxim und Sascha. Heutzutage vergeben jedoch zunehmend mehr russische Eltern typisch altslawische Namen wie Miroslaw oder Jaroslaw an ihren Nachwuchs.
In der Regel haben Russen nur einen einzigen Vornamen. Doppelnamen oder zweite Vornamen kommen so gut wie nie vor. Stattdessen haben Russen neben ihrem Vor- und Nachnamen einen Vatersnamen, der sich vom Vornamen des Vaters ableitet. Heißt der Vater beispielsweise Sergej, trägt sein Nachwuchs den Vatersnamen Sergejewitsch. Der Vatersname steht immer zwischen dem Vor- und Nachnamen.
Eine weitere Besonderheit der russischen Namen ist, dass zu beinahe jedem Vornamen eine Kurzform und ein Kosename existiert. Zu vielen Vornamen gibt es zudem eine familiäre oder verächtliche Form, die nur innerhalb der Familie oder verächtlich genutzt wird. Die Kurzform des Vornamens wird meist von Freunden, Verwandten und Bekannten verwendet. Der Kosename wird dagegen in der Regel nur vom Partner und von besonders engen Vertrauten genannt. Einige Vornamen haben Kurz- und Koseformen, die gänzlich anders klingen, als der eigentliche Vorname. Die Kurzform von ‘Alexander’ ist beispielsweise ‘Sascha’, die Koseform ‘Saschenka’. Die Kurzform von ‘Iwan’ lautet ‘Wanja’, die Koseform ‘Wanjuschka’. Die Kurz- und Koseformen vieler russischer Vornamen gelten in nicht-russischen Sprachräumen häufig sogar als eigenständige Vornamen.
Ähnlich wie viele polnische, tschechische und andere slawische Vornamen sind auch russische Namen häufig lediglich slawische Ableitung ursprünglich griechischer oder hebräischer Namen. Da das orthodoxe Christentum die in Russland am weitesten verbreitete Religion ist, haben zahlreiche russische Namen einen biblischen Ursprung. Dementsprechend gibt es zahlreiche russische Vornamen, die Vornamen aus anderen Sprachräumen stark ähneln und in ihrem Klang und ihrer Schreibung lediglich an die russische Sprache angepasst wurden.
Viele russische Jungennamen gibt es übrigens auch in der weibliche Form. Die meisten russischen Mädchennamen werden von den männlichen Formen abgeleitet, indem ein ‘a’ an das Namensende gehängt wird. So wird aus dem Jungennamen ‘Miroslaw’ beispielsweise der Mädchennamen ‘Miroslawa’, aus ‘Ruslan’ wird ‘Ruslana’.
Kennst Du noch einen russischen Jungsnamen, der auf dieser Liste fehlt? Schreib ihn mir auf jeden Fall in die Kommentare, damit ihn meine Leser auch erfahren können!
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