Warum ich Freunde mit zwei Kindern beneide

Ich werde in letzter Zeit oft auf ein zweites Kind angesprochen – immerhin ist unserer jetzt schon zwei Jahre alt. Die Wahrheit ist, ich kann mir aktuell noch nicht annähernd vorstellen, mich auch noch um einen zweiten kleinen Menschen zu kümmern. Und ich beneide alle, die es können.

“Und, kommt bald Nummer 2?”

Die Geburt unseres ersten Kindes war scheiße. Körperlich und psychisch anstrengend, streckenweise sogar traumatisch. Auch für meinen Mann war diese Nacht eine sehr schlimme Erfahrung. Wenn ich jemandem davon erzähle, denken manche, dass wir deshalb noch kein zweites Kind möchten. Wahrscheinlich ist das auch Teil der Wahrheit, aber es gäbe Mittel und Wege, eine schwere Geburt zu umgehen. Wunschkaiserschnitt, PDA, usw.

Doch tatsächlich ist es nicht die Erinnerung an die Geburt, die uns abschreckt. Vielmehr war und ist der Rubbelbatz ein sehr anspruchsvolles Kind. Kürzlich habe ich einen Artikel gelesen über 12 Merkmale eines sog. “High-Need Kindes”. Eines enorm bedürfnisstarken Kindes könnte man sagen. Unserer erfüllt 11 dieser 12 Kriterien.

In den ersten Lebensmonaten konnte ich ihn nie länger als zwei Minuten ablegen. Tagsüber habe ich ihn ununterbrochen im Tragetuch am Körper getragen oder gestillt. Geschlafen hat er nur, wenn er ununterbrochen Hautkontakt hatte, ich lag nachts die ersten Monate wie ein C um ihn herumgeschlungen. Immer auf derselben Seite. Ihm den Rücken zudrehen kann ich heute noch selten, dafür hat er unsichtbare Sensoren. Auch im Schlaf. Durchschlafen war lang ein Problem, Einschlafen ist bis heute schwierig. Mittags wie abends “kämpfe” ich manchmal stundenlang mit meiner Ungeduld und Unverständnis dafür, warum das völlig übermüdete Kind nicht einfach die Augen zumachen kann. Morgens möchte er aufstehen, noch bevor er einigermaßen ausgeschlafen ist. Dann quengelt er manchmal den ganzen Vormittag, erst nach dem Mittagsschlaf wird es besser. Manchmal.

Versteht mich nicht falsch. Wir haben einen wunderbaren Sohn und ich würde keinen anderen haben wollen. Die vielen positiven Aspekte unseres Alltags möchte ich gegen nichts mehr eintauschen. Aber die letzten zwei Jahre waren anstrengend. Sehr anstrengend. Nach etwa 1,5 Jahren wurde es etwas besser, aber trotzdem benötigt er einen Großteil unserer Aufmerksamkeit. Was Abends oder zwischendurch noch an Energie übrig bleibt, möchte ich gerne für mich und unsere Beziehung aufbringen.

“Ein zweites Kind ist viel weniger anstrengend!”

Dieses Argument bekomme ich fast immer zu hören. Dass ein zweites Kind einfach so mitlaufen würde, das wäre in der Regel so. Dass ein zweites Kind ganz anders wäre, als das erste und niemals so anstrengend. Und diese Regel bestätigt sich auch häufig in meinem Umfeld. Doch gibt es daran für mich zwei “aber”:

  1. Ich habe keine Garantie, dass das so ist. Ein zweites Kind könnte auch tatsächlich genauso anspruchsvoll sein oder sogar noch mehr fordern.
  2. Selbst wenn ein zweites Kind unfassbar selbstzufrieden, anspruchslos und ruhig wäre: Ein Baby braucht trotzdem Zeit, Aufmerksamkeit und Liebe. Immer. Jedes Baby. Woher würden wir diese Zeit nehmen? Zunächst würde jedes Stück Freiheit, jede Minute, die wir mittlerweile wieder für uns haben können, draufgehen. Und gleichzeitig müsste auch immer unser Erstgeborener zurückstecken und einem zweiten Baby könnten wir trotzdem nicht annähernd genug geben.

In jedem Fall würde ein zweites Kind bedeuten, dass eine neue, anstrengende Zeit auf uns zukommt. Auch im günstigsten Fall. Dazu fühlen wir uns beide nicht bereit.

“Wir haben noch ein Kügelchen gemacht.”

Diesen Satz, zusammen mit einem Bild von einem wunderschönen Schwangerschaftsbauch, habe ich heute von einer Freundin erhalten, die ich leider selten sehe. Die Entbindung ist im Dezember. Ihr erstes Kind ist dann noch keine zwei Jahre alt. Solche Nachrichten häufen sich gefühlt in letzter Zeit. Überall sind zweite Schwangerschaften, zweite Kinder. Der Erstgeborene dieser Freundin war immer ein ganz ruhiges Baby. Er hat schön regelmäßig gestillt, gut geschlafen und lag in der Zwischenzeit hauptsächlich friedlich im Kinderwagen rum. Als sie uns mal besuchen waren, hat sie die Zeit, in der ich im Büro war, im Museum verbracht. Mit einem Baby. Im Museum! Auch ihre Schwangerschaft und Geburt waren problemlos.

Natürlich macht es da Sinn, gleich ein zweites Kind zu bekommen, wenn man ein zweites haben möchte. Ich gönne meinen Freundinnen, dass sie so einfache Babys hatten. Doch gleichzeitig spüre ich in mir so etwas wie Neid. Und Frustration.

Ich selbst habe seit zwei Jahren das Gefühl, hauptsächlich “durchzuhalten” – und die anderen sind so zufrieden mit ihrem Familienleben, dass sie gleich nochmal wollen? Ich hatte mir früher auch immer vorgestellt, mindestens zwei oder vielleicht auch drei Kinder in recht geringem Abstand zu bekommen.

Das war, bevor ich ein eigenes Kind hatte. Ich für meinen Teil musste diesen Plan aufgeben bzw. aufschieben. Da schmerzt es schon, zu sehen, dass er für andere so problemlos in Erfüllung geht.

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53 Kommentare zu „Warum ich Freunde mit zwei Kindern beneide“

  1. Ich kann den Text sehr gut nachvollziehen. Mein Eindruck vor 9 Jahren war auch “alle haben einfache Erstkinder, nur wir nicht”. In der Rückbildung, wer musste immer unterbrechen, weil das Kind ununterbrochen schrie? Ich. Wessen Kind hasste die Babymassage und weinte und wandt sich die ganze Zeit? Meines. Welches Kind ließ sich nie ablegen, schlief weder tagsüber noch nachts mehr als 2 Stunden am Stück und schon gar nicht alleine? Ja…
    Wir haben uns dann gedacht, wir wollen eigentlich auf jeden Fall mehrere Kinder und schlimmer kann es sowieso nicht mehr werden…Kind2 kam dann, da war Kind1 2 3/4tel Jahre alt. Und tatsächlich, Kind1 entspannte sich und Kind2 war ein extrem guter Schläfer…hätte auch anders sein können, aber der Wunsch nach mehreren Kindern war einfach viel stärker als die Angst vor einem weiteren Kind und wir waren ja bereit im Grunde das gleiche Paket nochmal zu nehmen…
    Aber ich kann auch sehr gut verstehen, wenn man das nicht möchte…

  2. Der Text hätte zu 100% von mir stammen können. Unsere Tochter ist jetzt 3. Und ich kann mir ein zweites Kind einfach nicht vorstellen -trotz ursprünglich ganz anderer Pläne.

    1. Obwohl unser erster Sohn absolut kein anstrengendes Kind war,haben unsere Lebensumstände es nicht zugelassen, schnell ein zweites Kind zu bekommen,obwohl ich mir das immer gewünscht hatte. Jetzt wird unser großer Sohn bald neun und unser kleiner Sohn ist knapp drei Monate alt. Und genau so ist es toll! Ich habe viel Zeit für das Baby,weil der Große in die Schule geht und generell viele eigene Aktivitäten hat. Sehe ich Familien bei denen die Kinder in kleinem Abstand zur Welt gekommen sind,finde ich das absolut nicht erstrebenswert und bin mittlerweile wahnsinnig froh, dass es bei uns anders gelaufen ist.

  3. Ich kann Dich sehr gut verstehen. Mein Sohn war zwar ein ‘Anfängerbaby’ also vergleichsweise unanstrengend, aber ich konnte mir nur sehr schwer vorstellen, die Kraft auch für ein zweites Kind aufzubringen, obwohl ich immer mindestens zwei Kinder wollte.
    Zumal wir auch wieder den Weg in die Kinderwunschklinik hätten gehen müssen und man diese Entscheidung damit noch etwas mehr überdenkt.
    Überraschend (und glücklicherweise) wurde ich ungeplant spontan schwanger, die beiden sind nun keine 20Monate auseinander.
    Und aus dieser Erfahrung kann ich sagen: es geht.. irgendwie! Die erste Zeit ist anstrengend, aber man wird ganz von selbst gelassener, entspannter, sieht vieles an sich selbst nicht mehr so kritisch und geht sicherer und bewusster seinen Weg. Und es wird mit jedem Tag den sie größer werden einfacher.

    Ich bin sehr froh, dass ich quasi nicht gefragt wurde wann und ob ich bereit bin für ein zweites Kind. Ich hätte es mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht zugetraut. Dennoch lief es deutlich weniger chaotisch als angenommen (ich sage bewusst nicht ‘nicht chaotisch’ 😉 ) .

    Und ich glaube auch ganz sicher, dass die meisten von Deinen Bekannten nicht mal eben ‘noch ein Kügelchen gemacht haben’, sondern sicherlich auch ab und an etwas Muffensausen bekommen, wenn sie über die Zukunft und die doppelte Verantwortung nachdenken. Spricht nur nicht jeder drüber 😉

  4. Ich kann dich sehr gut verstehen, ixh habe zwei kinder, wollte immer mindestens drei haben.
    Mein erstes kind war so wundeevoll ruhig, dass wir ca an ihrem zweiten geburtstag unser zweites kind zeugten. Die schwangerschaft war schon schwieriger diesmal, die geburt schrecklich und ab dee Geburt hatte ich das Kind nicht mehr im, sondern am Bauch. Sobald es abgelegt wurde, hat es geschrien, jede nacht war er mindestens zwei, manchmal drei stunden wach gewesen und hat mir alles abverlangt, über ein jahr lang (wenn nicht sogar länger).
    Ich habe immer gesagt, gott sei dank ist er mein zweites Kind, sonst gäbe es kein zweites mehr. Und mir tat meine große immer Leid, sie kam immer zu kurz…
    Über High need babys habe ich auch kürzlich gelesen, meins erfüllt alle kriterien!
    Achja, für mich hat sich mein wunsch vom dritten kind aufgelöst, ich habe zu große angst vor nochmal zwei solcher anstrengender Jahre…
    Ich wünsche die alles Gute und hoffe, ihr findet euren richtigen weg!

  5. Been there… (done that).

    K1 war ein high need Kind und ich war bereits vor seinem 2. Geburtstag mit K2 schwanger.

    Heute rate ich allen, die anspruchsvolle Erstlinge haben, 3 oder 4 Jahre zu warten. Denn ich war körperlich und emotional komplett runtergerockt.

    Nach zweieinhalb Jahren wurde das Leben, die Tage und die Nächte mit K1 endlich deutlich entspannter, aber da kam bereits das Baby, das zwar ein Anfängerkind war (total zufrieden, gut geschlafen, sich slebst beschäftigt etc, alles, was wir nicht kannten), dennoch waren da natürlich zwei kleine Menschen und die brauchten beide 100% von Mama, nicht je 50%….

    Also, wenn ihr glücklich seid, keine Eile. Ich glaube, gerade auch für high need Kinder kanns wertvoll sein, bereits etwas abgenabelt zu sein, bevor ein Geschwisterchen kommt. Auch dir kommt das zu gute.

    Alles Liebe

  6. Mir ging es ähnlich. Mein Sohn kam nach langer Hormonbehandlung ET+10 nach Einleitung, 13 Stunden Wehensturm zu Beginn der Presswehen per Notkaiserschnitt auf die Welt. Und schon auf der Wochenbettstation sagte man mir ich hätte das anstrengste Baby.-.
    Ich stillte 20 Monate nachts alle 2 Stunden und Mittags studenlang in Schlaf. Und dann stillte ich ab, Nächte wurden besser und so einige Freiheiten kamen zurück. Dann wurde ich ungeplant schwanger, als er 22 Monate alt war.
    Die Schwangerschaft mit Kleinkind war anstrengend, aber die Geburt natürlich und ohne PDA und vom Schmerzlevel nicht vergleichbar mit Nr. 1, söhnte mich aus.
    Mitlaufen war aber nicht 😉 Meine Tochter ist ein absoluter Tragling. War immer in Tuch oder Brust und ich hin- und hergerissen zwischen zwei Kindern. Mit einem Jahr wacht sie Nachts auch wie gewohnt oft auf und ist sehr anhänglich.

    Aber nun ist sie ein Jahr, der Große 3,5 und der Stress des ersten Jahres liegt hinter uns. Ich habe zwei tolle Kinder und auch wenn die Zeit oft sehr anstrengend ist, will ich es nicht missen.

    Geplant hätte ich es so nicht, aber ich bin froh, dass das Schicksal so entschieden hat <3

  7. Ich würde sagen, lass dich da nicht kirre machen und hör auf deine/eure Bedürfnisse. Ich habe als unser high need Baby mit 1,5 Jahren etwas entspannter würde gleich nachgelegt. Und fand es unfassbar anstrengend mit zwei so kleinen Kindern. Natürlich war das zweite bei uns auch kein Anfängerbaby und die Große blieb (und bleibt bis heute) halt ein Kind das immer ein extra an Zuwendung brauchte und sich sehr schwer damit tat zurück zu stecken.
    Ich denke ob so ein knapper Abstand Sinn macht hängt sowohl vom ersten Kind als auch von der eigenen Belastbarkeit ab. Ich habe in meinem Umfeld mehrere Geschwister mit 4-5 Jahren Abstand, das wirkte in den ersten Jahren immer wesentlich entspannter als bei uns.

  8. Ich kann dich so gut verstehen!
    Unsere große Prinzessin war – und ist immer noch – ein sehr, sehr anspruchsvolles Kind. Lange Zeit konnten wir uns nicht vorstellen, noch ein Baby zu bekommen. Erst als die Große aus mehr als nur “dem Gröbsten heraus” war haben wir uns dieser Herausforderung gestellt.

    Und wenn ich ehrlich bin: ich würde es wieder so machen! In der Schwangerschaft konnte ich ihr vieles erklären: warum ich die nicht tragen konnte, öfter müde war, etc. Als der Prinz dann da war, konnte (und wollte) sie uns bei Vielen helfen (als wir ihre Eifersucht überwunden hatten). Die beiden sind ein tolles Team.

  9. Ich glaube, es ist gut zu erspüren, was man schaffen kann und was nicht. Natürlich ist ein zweites Kind oft einfacher und man selbst viel routinierter und ruhiger, aber erstens kann einem das keiner versprechen und zweites hat man selbstverständlich weniger Zeit für sich und die Beziehung. Gerade bei einem kleinen Altersabstand.
    Ich bin ziemlich belastbar und kam mit schlecht schlafenden und sehr nähebedürftigen Kindern dann gut zurecht, als ich ganz und gar für mich akzeptierte, dass es eben so ist wie es ist. Danach waren die unterbrochenen Nächte, das schlechte Einschlafen, das Nähebedürfnis über Jahre einfach kein großes Thema mehr, mit dem ich haderte, sondern Alltag.
    Meine zwei Kinder mit kurzem Abstand fand ich schon anstrengend, danach kamen noch zwei mit 5 Jahren Abstand und die Babyzeit war kein Vergleich zu den ersten. Der Zauber des Neuen, zusammen mit der Gelassenheit der Erfahrung und der Freude der großen Geschwister – das war etwas ganz Wunderbares.
    Zeit ist hier vielleicht die beste Hilfe. Alles Gute!

  10. Ein kleiner Erfahrungsbericht falls es interessiert. Unser Sohn ist ebenfalls so ein high Need Kind. Diese ganzen Aspekte die du so aufzählst mit nicht ablegen und am Körper schlafen, dauerstillen, immer in Bewegung und jetzt mit 2,5 nach wie vor die volle Aufmerksamkeit. Trotzdem haben wir uns für ein zweites entscheiden, seine Schwester kam 2 Wochen vor seinem zweiten Geburtstag. Warum? Hm, weil ich glaube ich Angst hatte später keines mehr zu wollen wenn ich all die Freiheiten wieder gehabt hätte. Ehrliches Fahit nach 6 Monaten: Ja, es ist scheisse anstrengend. Es zehrt an allem was ich habe im wahrsten Sinne. Die Schwester ist zwar in manchen Dingen einfacher, bei vielem gleich schwierig und in manchen schwieriger. Madame nimmt keinen Schnuller zum Beispiel, nuckelt aber genauso gerne. Madame möchte auch mit 6 Monaten noch nur getragen werden und nicht im Wagen oder maxicosi liegen, aber die Manduca etc. ist ihr zu eng weil sie die Ärmchen nicht bewegen kann ?! Usw.
    Der große hat ein ausgeprägtes soziales Verhalten. Das ist hilfreich. Trotzdem hat er sich verändert seid die Schwester da ist. Er ist noch anhänglicher, möchte plötzlich auf Biegen und Brechen nicht mehr in die Kita, jammert und weint bei jeder Gelegenheit und trotzt brutal viel. Es ist einfach so brutal anstrengend …. ob ich es wieder machen würde? Die Frage stellt sich nicht. Es ist so. Und zu wissen dass es besser wird hilft. Klar würde ich auch lieber erzählen wie toll es mich erfüllt 2 Kinder zu haben und wie schön das ist. Ist es auch irgendwie. Nur eben anders schön. Wenn ich klar denken kann bin ich stolz auf mich. Oder ich freue mich wenn die beiden jetzt schon total miteinander agieren. Ich bin auch einfach nicht der Typ vollblut Mami, der völliger aufgeht in der Rolle. Trotzdem habe ich gerne Kinder, sie bekommen andere Aspekte von mir. Ich lebe nicht für sie sondern mit Ihnen.

  11. Hier war es auch so (nur dass die Geburt gut war). Totale Überforderung, absoluter Schlafmangel, ständig gute Ratschläge (die mir das Gefühl gaben ich mache es nur falsch, deshalb ist das Kind so anstrengend/unzufrieden). Nach 3 Jahren konnte ich mir vorstellen, ein weiteres Kind zu bekommen. Mein Mann war lange noch nicht so weit. Uns sagten auch alle, das zweite wird nicht so, läuft mit, blablabla…
    Darauf wollte ich nicht vertrauen und habe mir folgendes überlegt:
    1. sollte ein zweites Kind auch so fordernd sein, wissen wir dieses Mal, dass es einfach so ist und wir nicht rumdoktern, sondern “nur” nach Kräften begleiten brauchen.
    Als ich das für das Leben mit unserer Tochter akzeptiert hatte, würde es für erträglicher. Nicht ständig grübeln “was muss ich ändern, damit es leichter wird”, sondern annehmen wie es ist.
    2. wissen wir dieses Mal auch, dass es nach einigen Monaten anfängt leichter zu werden und dieser Zustand nicht ewig anhält.
    Wir haben das schon mal geschafft. Das schaffen wir wieder! Was sind schon zwei Jahre im Vergleich zum Rest meines Lebens! Das waren meine Mantras.
    Als die große Tochter 4 wurde, war auch mein Mann soweit. Kurz vor ihrem 5. Geburtstag kam unser Sohn auf die Welt. Nächsten Monat wird er 1 Jahr alt.
    Und wie war/ist es nun?
    Anstrengend, aber tatsächlich nicht ganz so schlimm wie beim 1. Kind. Nicht weil er ein Anfängerbaby wäre (viel Körperkontakt, viel stillen, kein Schnuller, etc), aber ich kann diese Phase mehr genießen, was ich nie vermutet hätte, denn ich weiß nun es ist nicht für immer. Sie sind wirklich so schnell groß! Es gab trotzdem Zombietage, an denen ich mich durch den Tag schleppe, aber es wirft mich nicht so aus der Bahn.
    Allerdings bin ich sehr froh, dass wir so einen großen Abstand zwischen den beiden haben, denn so ein Jahr mit einer wesentlich jüngeren Tochter, wäre für sie katastrophal gewesen. Sie braucht mich inzwischen nicht mehr so und kann Bedürfnisse auch schon mal aufschieben.

  12. Erst einmal alles Gute! Es wird einfacher ! Und ein so neugieriges Kind hat es später dafür dann mal leichter beim Lernen und es macht irgendwann einfach nur Spaß mit ihm die Welt zu entdecken, weil man als Eltern wieder soviel mit entdeckt! Unser Großer war bis er 6 Monate alt war, ein recht zufriedenes Baby. Aber dann mit Erlangen der Monilität (krabbeln, laufen), konnte man ihn keine Sekunde aus den Augen lassen. Er hat nur Blödsinn (also in unseren Augen, für ihn war es keiner alle Pflanzen auseinander zu nehmen etc…) gemacht. Die Trotzphase hat er ausgelebt, wie verrückt! Als er 2,5 Jahre alt war kam unsere Tochter. Warum? Wir wollten gerne 2 Kinder. Weil für unseren Sohn Fremdbetreuung blöd war, er zudem oft krank war, konnte ich so mehr für ihn da sein. Die 2. SSW war deutlich anstrengender als die erste, ich nahm auch kaum zu. Hatte dann auch ein Beschäftigungsverbot. Die Geburt selbst war okay, es gab danach nur Komplikationen bei mir. Meine Kleine war dann von Anfang an ein High Need Kind… ohne meinen Mann und die Großeltern hätte ich es sicher nicht geschafft. Und heute ist unser Großer Sohn ein neugieriger Erstklässler, fährt seit er 3 ist Fahrrad hat mit 5 das Seepferdchen gemacht, demnächst mache ich mit ihm zusammen Bronze, er fährt mit uns Skihänge herunter, hat sich das Rechnen schon vor der Schule selber bei gebracht und philosophiert mit uns schon richtig über die Welt! Die Kleine ist jetzt vier, hat einen tollen Humor und viel Glück, dass ihr Bruder schon viele Ansichten bei uns gelockert hatte (bei ihren zahlreichen Wutanfällen fällt es mir viel leichter locker zu bleiben). Der Große genießt es von ihr angehimmelt zu werden und für die Kleine ist er das Vorbild! Ich würde allerdings nie freiwillig ein drittes Kind bekommen, meine Energie reicht genau für diese beiden Kinder! Daher denke ich, man selbst weiß genau, wie weit die eigenen und die Kräfte der Familie reichen. Und nur das zählt, egal was alle anderen denken und sagen!

  13. Ich kann gerade den 2. Punkt total unterstreichen. Es würde sich einmal so anfühlen, als ob ich meinem Kind was weh nehmen würde. Er ist 2,5 und ich will nicht, dass er “zurück stecken” muss. Ja, zudem ist uns Eltern Zeit für uns sehr wichtig.
    Deshalb bleibt es wohl bei einem Kind und das ist gut so. 🙂

    Liebe Grüße, Lara

  14. Evolutionär bedingt ist jedes Baby ein High-Need-Baby! Ein Baby, dass nicht permanent auf seine dringenden Bedürfnisse aufmerksam macht, würde theoretisch auch nicht überleben!

    Babies haben kein Zeitgefühl und sie bekommen die Aufmerksamkeit ihrer Eltern nun mal nur über Weinen bzw. Schreien. Und das Babies “Traglinge” sind sollte auch jedem nach etwas Recherche klar sein. (Die Investition in ein gutes Tragetuch ist mehr Wert als jedes Geld für Kinderwagen, Babybjorn, Manduca und Co. Nur im Tragetuch hat man das Kind immer in der zur Situation passenden Variante – Bauch, Rücken, Hüfte – am Körper und die Hände frei!)

    Ich habe drei Kinder – mittlerweile fast 15, 13 und 9 Jahre alt. Sie alle haben viel geweint, geschrien und uns auf unterschiedlichste Weise (inkl. jahrelangem Schlafmangel) gefordert, besonders im jeweils ersten Lebensjahr, aber auch jeweils um den 3. und 6. sechsten Geburtstag, in der pre-pubertären Phase und jetzt mittlerweile im Doppelpack in der Pubertät.
    Kinder großzuziehen ist anstrengend – und ich möchte hier keine Träume zerstören – es bleibt anstrengend nur eben immer wieder auf eine andere Art! Kinder haben unterschiedliche Persönlichkeiten mit denen wir lernen müssen umzugehen.
    Eines kann ich aber mit Sicherheit sagen, nur weil ein Kind anstrengend ist, auf ein weiteres zu verzichten, wäre für mich niemals in Frage gekommen. Sicherlich ist es nicht einfach mit mehreren Babies/Kleinkindern/Kindern, aber…
    erstens verstreichen die Jahre dank dem Schlafmangel wie im Flug,
    zweitens wird es leichter weil sich die größeren Kinder beteiligen (und sei es nur damit, dass kleinere Geschwisterchen Ruhe gibt)
    und drittens hat man ziemlich bald wieder mehr Zeit für sich und die Partnerschaft, da die Kinder friedlich zusammen spielen oder sich streiten (egal, Hauptsache sie beschäftigen sich mit sich selbst 😉 und auf einmal viel besser schlafen, da noch jemand mit ihnen das Zimmer (oder gelegentlich das Bett) teilt.

    Entspannt euch, bleibt realistisch (wie gesagt, es ist anstrengend ein Kind großzuziehen) und achtet vor allem auf eure Bedürfnisse!!!

    Und übrigens: kein Kind trägt Schäden davon, wenn man nicht sofort auf seine Bedürfnisse reagiert! Ein paar Minuten warten (und weinen) müssen auch mal drin sein. Wie sonst sollen Kinder ein Zeitgefühl und ein angemessenes Sozialverhalten lernen (ja, andere Menschen – Geschwister/Eltern/etc. haben auch Bedürfnisse).

  15. Vertraue ruhig selbstbewusst auf dein Gefühl. Jeder Mensch ist und bleibt anders und evtl. sagst du in 2, 3 oder 7 Jahren- Jetzt bin ich bereit. Oder du bist dir ganz sicher, dass es mit einem Kind am schönsten ist. Seele und Körper brauchen Erholung nach der Geburt und den ersten Jahren mit einem neuen Kind. Es ist doch toll, wenn du das spürst und auf dich hörst.

  16. Ich kann Dich auch verstehen. Total!
    Ich kann mir nur nicht vorstellen dass das vergeht. Den je größer dein Kind wird desto mehr zeit werdet ihr wieder für euch haben. Fragst du dich manchmal ob du den Moment vielleicht verpasst? Es ist je nicht verwerflich kein zweites Kind zu wollen. Entscheidet ja jeder für sich.
    Ich habe seit sechs Monaten ein zweites und finde , dass sie in vielen Situationen mit läuft und in einigen nicht. So wie du es daher: ein kind braucht immer Zeit. Ich denke aber auch dass sich viele diese Sorgen vor dem Zweiten machen. ….und am Ende regelt sich alles. Irgendwie. DenN es muss ja klappen.
    Ich wünsche dir dass ihr so entscheidet win es für Euch passt! Liebe grüße

  17. Lass dir doch einfach Zeit. Du spürst schon, wenn du und dein Körper wieder bereit seid. Jede Schwangerschaft und Geburt sind eine Höchstleistung für Körper, Kopf und Herz. Jedes Baby braucht viel Nähe, Liebe, Aufmerksamkeit. Während man sich beim Ersten darauf konzentrieren kann, hat man beim zweiten eben noch ein Grösseres, das auch Bedürfnisse hat. Wir haben zwei Kinder im Abstand von 14 Monaten. Mitgelaufen ist da mal gar nix. Es war sehr sehr anstrengend, hat aber auch grosse Vorteile. Heute sind sie vier und fünf und Kind 3 ist unterwegs. Hätte ich mir nach den ersten beiden Jahren mit den Kindern nie vorstellen können. Auch ich war körperlich und seelisch echt am Ende.
    Ich muss einem allerdings echt widersprechen: welches Kind läuft denn bitte nur mit? Und was soll ein Anfängerkind sein? Natürlich sind Babies unterschiedlich. Aber Eltern eben auch. Wer bedürfnissorientiert erzieht, achtet immer auf alle Signale. Wenn das Bedürfnis des.Babies im Mittelpunkt steht, wird es zwangsläufig auch mal anstrengend, oder? Klar, man ist beim zweiten Kind sicherer, lässt sich nicht so leicht aus der Bahn werfen. Aber deshalb läuft ein Kind noch lang nicht mit. Wär ja schlimm für das Kind.

  18. Kann ich total nachvollziehen. Ich habe immer gesagt: ich will nur ein Zweites wenn ich wirklich den Wunsch danach habe.

    Unser Erstes wird in 8 Tagen 7 und war eigentlich einfach was schlafen usw angeht. Sie hat viel gestillt (bis 4.5 Jahre) und ist eigentlich eher Teenager als Kind aber sonst geht es schon. Viel davon ist meine Ungeduld.

    Wir versuchen jetzt seit 1 Jahr schwanger zu werden. Ich wollte eigentlich nicht länger als 5 Jahre zwischen den Kindern, aber so ist es nun Mal. 🙂

    Ich wünsche Dir alles Liebe und viel Kraft und er ist ja erst 2. Das ändert sich alles so schnell. 🙂

    Dani

  19. Lass Dich nicht irre machen! Um mich rum schienen es auch alle sehr eilig zu haben mit dem 2. Kind. “Die spielen dann doch so toll zusammen!” bekam ich dauernd zu hören. Ich konnte mir das für mich nie vorstellen. Ich hatte da zwei Cousinen mit 12 Monaten Altersabstand als abschreckendes Beispiel. Hund und Katze auch noch 40
    Jahre später.

    Auch die Diskussion mit meinem Mann war hart, auch wenn unsere Große eher pflegeleicht war. Letztendlich ist der Altersunterschied 5,5 Jahre und das war für uns gut so. Und bei genauerem Hinsehen gibt es noch mehr mit einem solchen oder noch größeren Abstand.

    Leider ist das längere Warten oft für viele Paare keine Option, wenn Frau das erste Kind erst mit 39 bekommt. Da verstehe ich es absolut, wenn man sich gegen Nr. 2 entscheidet.

    Alles Gute! Ihr findet Euren Weg!

  20. Ihr Lieben,

    ich danke euch so sehr für die vielen verständnisvollen, aufmunternden und lieben Kommentare. Es tut gut, zu wissen, dass ich damit nicht alleine bin. Mir fehlt momentan die Zeit, alle Kommentare einzeln zu beantworten, ich hoffe aber, dass ich bald dazu komme.

    Hanna

  21. Ich kann dich auch verstehen und auch bestätigen, dass der Wunsch nach einem zweiten Kind automatisch und natürlich kommt, wenn man mit dem ersten Kind ausreichend eingeschwungen ist und man das Gefühl hat einen halbwegs entspannten Alltag zu haben.
    All das war bei uns der Fall, das erste Kind war zwar nicht so anstrengend wie Deins anscheinend, aber auf jeden Fall anstrengender als wir jemals gedacht hätten (1 Jahr Schlafhölle, viel Geklammer). Unser zweites Kind (bei Geburt war das erste 2,5) war dann leider deutlich anstrengender und es war knapp 2 Jahre die Hölle! Jetzt nach gut zwei Jahren kommt endlich etwas Ruhe rein und wir sind alle etwas runtergekommen, war aber ein langer Weg…
    Wartet noch mit einem guten Gewissen, es ist für alle das Beste!

  22. Von wegen das zweite läuft mit… Dachte ich auch. das erste hatte Koliken und schlief 3 Monate ganz schlecht und brüllte ständig, war aber ansonsten bzw hinterher recht pflegeleicht. Konnte also nur besser werden? Ohne Koliken vielleicht? Nun ja, Nummer 2 schrie und klammerte dann 2 volle Jahre. Dass es soooooooooooooo anstrengend ist, Kinder zu haben, konnte ich mir nie vorstellen, ich war nach der 2. Babyzeit ein körperliches und seelisches Wrack, ganz ungeschönt. Depressionen, Rückenschmerzen, Verspannungen, Kopfschmerzen. Alles von dem Kindergeschleppe und Schlafentzug. Es gibt keine Garantie. Leider. Ich kenne sogar eine Frau mit 4 Kindern, von denen 3 Schreikinder waren, 2 davon extrem….jehrelang, wie mein zweites.Der Statistik zum Trotze. Ich rate darum, ein 2. Kind erst anzugehen, wenn man sich sicher ist, man schafft es nochmal so oder sogar noch anstrengender und schlimmstenfalls noch jahrelang. Wäre mein erstes Kind so wie mein 2. gewesen, hätte ich ein Einzelkind. Meine sind mittlerweile beide schon fast pubertär, aber ich weiß noch zu gut, wie fix und alle ich über Jahre war. Vor allem braucht man einen Partner und am besten eine Familie, die einen unterstützen kann. Gerade 24-Stunden-Kinder wuppt keine Frau alleine ohne Spätfolgen für die eigene Gesundheit.

  23. Hi ein sehr schöäner Text, bei mir lief das zweite nicht mit und ich fand es auch eine riesen Umstellung nicht mehr ein sodner zwei Kinde zu haben. Meine kinde haben einen alters Unterschied von fast vier Jahren, Für mich ist das genau richtig. Auch wenn ich ein Anfänger Baby als erstes Kind hatte konnte ich mir lange kein zweites Vorstellen. Hör auf Dein Herz es wird Dir den Weg zeigen. LG Alex von https://margreblue.de/

  24. Meine 2 sind 22 Monate auseinander. Ursprünglich wollte ich auch immer mindestens 2 aber maximal 3 Kinder. Ein Drittes wird es nicht mehr geben (und ja, ich werde ständig danach gefragt). Wichtig war mir ein kleiner Altersabstand, weil ich die großen Abstände zwischen mir und meinen 3 jüngeren Geschwistern immer doof fand. Mein nächster Bruder ist 5,5 Jahre jünger als ich, meine jüngste Schwester sogar 20 Jahre.
    Nun war mein Großer auch nicht einfach. Nur Stillen, kein Brei, kein Ablegen, … aber irgendwie siegte der Wunsch nach einem 2ten und die Angst vor einem zu großen Altersabstand. Also gleich nachgelegt. Und die kleine Mistmatz ist eine Mistmatz. Schlafen und Essen genauso schlecht wie beim Bruder, ruhig war sie nur im Tuch. Zum Glück hat sie so einen tollen großen Bruder, der nie eifersüchtig war (sie dagegen sehr, hätte ich nie gedacht).
    Nach nun 6 Jahren wird es langsam besser. Die Kleine schläft noch immer nicht durch, aber immerhin habe ich sie erst in der zweiten Hälfte der Nacht bei mir im Bett.
    Es waren extrem anstrengende Jahre, die auch körperlich sehr an mir gezehrt haben. Aber ich kann jetzt sagen, dass beide aus dem Gröbsten raus sind. Mittlerweile darf auch der Papa mal einspringen … das war auch lange ein riesen Thema. Und so fange ich nun an, meine Freiheiten zu genießen. Wäre Madame einfacher gewesen, hätte ich mich bestimmt noch zu einem 3ten Kind entschlossen.
    Sprüche wie “Bei den 2ten ist es entspannter.” oder “Das Dritte läuft mit.”, sind vollkommener Quatsch. Es kommt auch sehr auf die individuellen Bedürfnisse und Charakterzüge der kleinen Menschen an.

    Hör’ auf dein Gefühl.
    LG, Tina

  25. Ich und meine Schwester sind auch 7 Jahre auseinander. Wenn du jetzt Zeit für deinen Kleinen alleine brauchst, dann nimm sie dir. Den Wunsch für ein 2tes Kind kann man sich auch noch später erfüllen. Man muss nicht immer mit allen anderen auf gleicher ebne sein 🙂

  26. Liebe Hanna,

    deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor, die könnte ich geschrieben haben. Wir hatten eine alles andere als schöne Schwangerschaft, unser Sohn war genauso anhänglich und ihn in den Schlaf zu bringen war ein ewiger Kampf. Heute ärgere ich mich, dass ich versucht habe, ihm meine Vorstellungen von Schlafenszeiten und -Häufigkeiten überzustülpen. Irgendwie erwartet die Gesellschaft von einer guten Mutter, dass das Kind pünktlich um 7 Uhr ins Bett geht und sofort schläft und das es bis zu einem bestimmten Lebensjahr Mittagsschlaf macht. Ich habe den Kampf der für uns alle zum Krampf wurde, aufgegeben. Bereits in der Krippe hat er nach einem halben Jahr keinen Mittagsschlaf mehr gemacht. War er dann am Nachmittag sehr müde, ist er eben auf der Couch eingeschlafen und dann später ins Bett, dafür in Ruhe, ohne Druck und Krampf. Heute noch lege ich mich zum Einschlafen mit zu ihm, weil er das Bedürfnis hat, zu kuscheln. Das genieße ich in vollen Zügen, wer weiß, wie lange, er das Bedürfnis noch hat. ? Trotz das er spät ins Bett geht, ist er morgens früh wach. Ich musste lernen, dass die Kinder ein unterschiedlich hohen Schlafbedarf haben und mein Kind eben einen geringen. Nach zwei Jahren wollte ich auch noch kein 2. Kind, aufgrund der Geburt und der ungewöhnlichen Belastung. Aber gib die Hoffnung nicht auf, sie werden größer, selbstständiger und damit wird ihr Bedürfnis nach mehr Freiheit und Eigenständigkeit wachsen. Mein Wunsch nach einem 2. Kind stellte sich ein, als unser Sohn 3 Jahre alt war. Heute ist er 4,5 Jahre. Von den Konstellationen aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis habe ich mich nie beeinflussen lassen, sondern einzig und allein auf die Stimme aus meinem Herzen. Du wirst sie sich irgendwann hören und dann wirst du bereit sein. Vertraue auf dich. Liebe Grüße. Jackie

    1. Liebe Jackie,

      danke für die aufmunternden Worte!

      Und natürlich hast du Recht, es ist oder sollte kein Standard sein, was andere tun oder lassen. Aber trotzdem sehe ich darin oft, was ich gerne gehabt hätte…

      Liebe Grüße,
      Hanna

  27. Liebe Hanna,
    ich verstehe was du da schreibst weil ich Freunde habe die die gleichen Zweifel und Gedanken haben. Aber ehrlich gesagt kann ich dieses Jammern unserer Generation nicht mehr hören. Diese Panik unsere Unsbhängigkeit zu verlieren. JA Kinder sind anstrengend. JA man verliert einige Privilegien die man ohne Kinder hat. Und JA mit Sicherheit wird unser ganzes Leben irgendwann irgendwie anstrengend sein und wir müssen auf Dinge verzichten. Du schreibst hier so viel darüber worauf es im Leben ankommt. Das man sich auf das Wesentliche konzentrieren soll. Und wenn man das tut, dann können einen die ganzen Anstrengungen bei einem zweiten (schwierigen) Kind doch gar nix anhaben. Dann übersteht man das! Mit allen Tricks die man beim ersten Kind gelernt hat. Und dann freut man sich auf die Zukunft als Familie. Mit allem was dazu gehört.
    Ich selbst habe 3 Geschwister und es war das beste was mir passieren konnte. Und aus diesem Grunde habe ich gerade mein zweites Kind bekommen. Und die beiden Mädels zusammen zu sehn, da platzt mir das Herz.
    Daher mein Rat: Wenn du Bock auf ein zweites Kind hast, tut ES! Wäg nicht zu viel ab! Stürz dich einfach rein ins Abenteuer und genieß es ❤️

    1. Liebe Heike,

      danke für diese ehrlichen Worte. Wirklich. Du hast so Recht mit allem, was du sagst.

      Mehr will ich darauf eigentlich gar nicht antworten 😉

      Liebe Grüße,
      Hanna

  28. Ach der Neid, auf die mit den ruhigen Kindern…den hatte ich schon fast vergessen. Nummer 2 kam auf Wunsch meines Mannes nach 2 1/2 Jahren. Für mich viel zu früh. Ich ging vom Stillen in die Schwangerschaft und war völlig fertig. Vielleicht dann aber auch richtig. Meine 2. ist meistens ein Sonnenschein. Und bestärkt mich darin, dass nicht entspannte Eltern entspannte Kinder haben, sondern umgekehrt! Sie bekommt allerdings schonmal zu wenig Aufmerksamkeit und holt sich die dann Nachts…aber Schlafmangel ist ja schon Normalität ? Trotzdem hat sie mich darin bestätigt, dass wir beim Großen nichts falsch gemacht haben…er ist einfach wie er ist! Und um nichts auf der Welt würde ich ihn hergeben, auch wenn er mich an meine Grenzen und darüber hinaus bringt.
    Ich weiß jetzt aber auch, warum manche Eltern so entspannt sind: von der Sorte meiner Tochter würde ich mir 5 zutrauen.

  29. Liebe Hanna, ich finde Deinen Artikel toll und kann Deine Gedanken sehr gut nachvollziehen – obwohl ich zwei Kinder habe, die Madame ist jetzt vier und Monsieur wird im Februar zwei. Unser erstes Kind war sehr ruhig und von Anfang an sehr eigenständig, schlief schnell ohne Probleme ein und durch im eigenen Bettchen, weil sie es so wollte. Ihr Bruder ist ganz anders und ich halte heute noch jeden Abend Händchen beim Einschlafen, sicher ist er kein High-Need Baby, aber er braucht sehr viel mehr Aufmerksamkeit als seine Schwester. Von “einfach so mitlaufen” kann keine Rede sein, wie auch meine Vorrednerinnen bereits ausnahmslos festgestellt haben. Wäre auch komisch wenn man sich um das zweite Kind nicht mehr kümmern müsste oder würde. Deswegen finde ich Deine Einstellung fantastisch – wenn Du kein zweites Kind möchtest, dann musst Du auch keins bekommen! Du willst ja schließlich auch eine glückliche Frau ubd Mutter sein. Warte einfach ab und lass Dein Kind größer werden. Beim zweiten Kind war das einzige, was einfacher wurde, mein Gefühl als Mutter – ich hatte nicht mehr soviel Angst etwas falsch zu machen und wusste ungefähr, was auf mich zukommt. Ich konnte aus Erfahrung handeln. Das ist ein gutes Gefühl und die beiden entwickeln sich wundervoll; anstrengend ist es aber trotzdem!

    1. Danke, liebe Jasmin, für diesen ausführlichen Kommentar. Dieses Gefühl, das du beschreibst, beim zweiten Kind alles etwas selbstsicherer zu machen, würde ich tatsächlich gerne erleben…

  30. Ganz toll geschrieben. Der Text könnte 1:1 von mir sein. Bis ich bereit war, hat es auch lange gedauert. Unser erster war genauso wie deiner. Bzw ist es noch. Aber es wird etwas leichter wenn sie größer werden. Unsere beiden Jungs sind 4 jahre und 3 monate auseinander. Der kleine Bruder ist zum Glück wirklich soviel einfacher als der Große damals. Aber die Garantie hast du ja vorher nicht. Wir sind froh, dass wir länger gewartet haben. So ist es perfekt für uns…Früher wäre undenkbar gewesen. Alles zu seiner Zeit sage ich nur. 😀
    Danke für deine ehrlichen Worte und alles Gute ♡

  31. Liebe Hanna,

    Danke, danke, danke für diese Worte.

    Uns geht es wie euch! Bevor unser Sohn (fast 2) auf die Welt kam, wollten wir immer mindestens 2 Kinder. Aktuell sind wir uns einig… er wird Einzelkind bleiben.

    Unser Sohn war in den ersten Monaten ein Schreikind. Alles, was ich mir vorgestellt hatte, habe ich über Bord geworfen. Statt entspannt spazieren zu gehen, Freunde / Babykurse besuchen oder mal Einkaufen zu fahren, haben mein Mann und ich in den ersten Monaten stundenlang im Schaukelstuhl verbracht, in leicht abgedunkelten Räumen, mit einem schreienden Kind auf dem Arm. Nur so hat er zur Ruhe gefunden und ein wenig geschlafen.
    Bis heute ist er ein sehr schlechter Schläfer. Mittagsschlaf wurde schon längst abgeschafft. Nachts schläft er 9/9,5h im Familienbett mit 4-6 Unterbrechungen, je nach Tagesform.
    Und obwohl er tagsüber ein totaler Sonnenschein ist, kann ich es oft nicht genießen, weil ich mich wie ein Zombie durch den Tag schleppe. Ich mache bei jeder “überstandenen” Nacht ein Kreuz in den Kalender und hoffe, dass es bald besser wird.
    Bei dem Gedanken an ein weiteres Baby, bekomme ich Panik.
    Wir würden das im Moment definitiv nicht schaffen.

    Ich freue mich schon so sehr auf die Zeit, in der wir alle etwas ausgeschlafener und ausgeglichener sind. Und dann können wir so richtig durchstarten, mit allem drum und dran.

    Manchmal habe ich unserem Sohn gegenüber ein schlechtes Gewissen, weil ich mir für ihn ein Geschwisterchen wünsche. Und dann halte ich mir vor Augen, dass ich ihm alles gegeben habe, was ich konnte. Ein Geschwisterkind würde mir zu viel abverlangen. Und mit einer überforderten Mutter wäre beiden Kindern nicht geholfen.

    Und dann weiß ich wieder, dass es jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt für ein 2. Kind ist.
    Und ob der jemals kommen wird… das wissen mein Mann und ich auch nicht. Wir lassen uns überraschen!

    Liebe Grüße!

    1. Hallo,

      danke für dieses liebe und ausführliche Feedback.

      Der Artikel ist ja nun schon einige Monate alt und ich kann Dir Mut machen: Wenn es, wie Du sagst, mal etwas mehr Schlaf und Ausgleich gibt, wird alles besser. Ich für meinen Teil kann mir sogar mittlerweile unter Umständen und in irgendeiner unbestimmten Zukunft doch ein zweites Kind vorstellen 😉

      Ich wünsche Dir, dass dieser Punkt auch für Dich bald kommt und Du das Leben wieder genießen kannst.

      Alles Liebe,
      Hanna

  32. Hallo;
    Wir haben 3 Kinder,heute 9,5 und 5 Monate.
    Unsere beiden Grossen waren sehr anstrengend,beide.Deshalb liegen zwischen allen Kindern vermutlich auch so grosse Abstände.
    Unsere kleine,das Baby,ist normal,viel pflegeleichter als die Brüder,aber auch sie klebt 24 Std an mir.
    Bei uns war’s erst mit dem 3.ruhiger!

  33. Hier ist es so: meine Kinder sind 7,5 Jahre auseinander. So einen Riesen Abstand habe ich mir nicht gewünscht oder vorgestellt. Meine große ist mit zwei Monaten schwer erkrankt und hat eine geistige Behinderung erlitten. Sie ist heute noch sehr fordernd, eine richtige energiefresserin. Daher war das thema zweites kind zwischendurch sogar schon aufgegeben, alle babysachen verschenkt, Freiheiten zurückerobert. Und jetzt ist Nummer 2 doch da und heilt alle Wunden. Unglaublicherweise. Die Kinder haben freude aneinander und meine Freiheiten gebe ich gern wieder auf für das kleine Wunder, ich weiß ja das es nur auf Zeit ist. Und es ist definitiv mehr Arbeit, aber auch mehr Geduld, mehr Kraft, mehr Liebe da.
    Die Welt ist kein Bilderbuch. Dinge kommen anders als gedacht. Manchmal wünsche ich mir das Bilderbuch herbei. Manchmal möchte ich das Rad zurück drehen und ein ganz normales erstes Kind. Aber das Leben ist so nicht. Ob das gut ist oder nicht? Es ist auf jeden Fall echt. Und wir haben eine Menge gelernt in all der Zeit.

    1. Liebe Karla,

      es tut mir sehr leid, was Deiner Kleinen – und damit euch – passiert ist. Ich kann mir gut vorstellen, wie Du hin und wieder gerne in ein Paralleluniversum schlüpfen möchtest. Ich glaube nicht, dass man dafür ein schlechtes Gewissen haben muss. Macht sicherlich jede Mutter manchmal 😉

      Aber wie Du sagst: Das Leben ist so nicht. Wir müssen mit dem Leben, was wir bekommen haben und lieben tun wir die Zwerge eh immer. Da kann es noch so hart sein.

      Alles Gute für euch,
      liebe Grüße,
      Hanna

  34. Es ist, als hätte ich selbst diesen Artikel verfasst, so sehr treffen diese Aussagen auch auf mich zu !
    “Schön” , dass es da draußen doch ein paar Mitleidende gibt. Ich bin froh dass ich diesen Artikel gelesen habe; ohne Besserungsvorschläge, einfach sachlich zusammengefasst wie es ist – das hat gerade ganz viel für meine Seele getan <3 Danke

  35. Liebe Hanna,
    wie hast du es geschafft so wundervoll meine Herzensstürme in Worte zu fassen? Du sprichst mir direkt aus der Seele und wenn ich lese was du schreibst, sehe ich mich … und mein Kind.
    Nie mehr will ich das erleben müssen. Die Schwangerschaft war echt doof. Die Geburt auch nicht besonders schön. Aber das könnte ich vergessen. Naja – vielleicht nicht vergessen. Aber ich könnte mich darauf einlassen es noch einmal zu machen. Für ein Kind. Wenn ich eines wollte. Aber ich will keines mehr. Unsere Hanna wird jetzt ein Jahr. In einer guten Woche feiern wir ihren ersten Geburtstag und es wird wirklich eine Feier. Ich bin so so sooo froh, dass dieses erste Jahr vorbei ist. Ich vermisse nichts. Ich freue mich über jeden kleinen Entwicklungsschritt, weil der bedeutet, dass es für mich leichter wird. Ihre Selbständigkeit ist meine Freiheit. Ich kann die Nacht nicht vergessen in der ich heulend neben meinem schlafenden Mann lag und dachte: wie bringe ich es ihm und meiner Familie bei, dass ich Hanna ins Kinderheim bringen muss? Und ich habe mir überlegt wie ich mit ihr am nächsten Morgen zum Jugendamt gehe. Wenn wir bis zum nächsten Morgen überleben… Manches verblasst ja und das ist auch gut so. Ichweiß noch, dass mein letzter Magen-Darm-Infekt echt unagenehm war. Aber irgendwie kann ich mich nicht mehr so gut erinnern WIE unangenehm. Ich kann mich auch nicht an alle Details im letzten Jahr erinnern. Zum Glück. Aber in mir drin ist dieses tiefe, fest einbetonierte Gefühl: Das überlebe ich nicht nochmal. Und darum will ich kein Kind mehr. Obwohl ich nie ein Einzelkind wollte. Denn selbst wenn es pflegeleicht wird: ich habe immer noch mein HN-Kind. Und das wird mich weiterhin aussaugen wie ein Energievampier, fürchte ich.. Wo bleibt da noch Zeit, Energie (!), Kraft, Geduld, Liebe und Freude für ein weiteres Kind? Ich habe doch schon für dieses eine bei weitem nicht genug….

    1. Liebe Miriam,
      erst einmal fühl dich virtuell ganz arg gedrückt. Und dann lass dir sagen: Das ist nicht deine Schuld und du bist nicht allein mit diesen Gefühlen!
      Egal, was dir andere vielleicht suggerieren, Kinder sind, wie sie sind und manche sind eben sehr anspruchsvoll. Das kann man nur verstehen, wenn man selbst eins dieser Sorte hat.
      Und eigentlich kann ich dazu ansonsten nicht viel sagen, außer: Es. Wird. Besser. Klingt so abgedroschen, ist aber doch wahr. Das erste Jahr hast du schon geschafft. Bei uns wurde es nach 2 Jahren merklich besser. Ich wünsche dir, dass du nicht so lange warten musst!
      Alles Liebe und danke für deine ehrlichen Worte!
      Hanna

  36. Habe ich diesen Text geschrieben? Du sprichst bzw. schreibst mir aus der Seele.
    Meine Kleine ist nun 2,5 Jahre alt und seit wir wissen, dass sie hochsensibel ist, ist es noch etwas einfacher geworden. Sie kann inzwischen sehr gut sprechen, was es noch einfacher macht. Den Satz “Es wird nie besser, nur anders“ kann ich nicht bestätigen. Es wird besser, wenn das Kind im ersten Lebensjahr so gut wie nie schläft.
    Schon in der Schwangerschaft hab ich gesagt, ein 5-Jahres-Abstand wäre für mich ok. Geburt und viele Monate danach bestätigten dies. Allerdings will mein Mann in 2,5 Jahren nicht mehr von vorne anfangen. Generell möchte er kein zweites Kind mehr.
    Ich bin auch oft neidisch und verbittert- wir haben ein wunderbares kleines schlaues Mädchen, das wir über alles lieben. Ich hätte uns dreien, ihrem Papa, ihr und mir eine leichtere Zeit gewünscht. Auch weil sie andere Kinder so braucht und liebt…

  37. Danke für Deine Offenheit! Ich möchte Dir und den anderen Muttis gerne etwas Mut machen: Uns erging es mit unserer 1.Tochter ähnlich. Wir hatten aber das unfassbare Glück, eine sehr erfahrene, engagierte, etwas ältere Hebamme (selbst dreifache Mutter) zu haben, die das Baby und uns gut auf den Weg brachte und bereits am Anfang Wege für und mit uns fand und so manche Katastrophe von uns abwendete. Sie war manches Mal recht resulut und hat uns vor der “Übermutterfalle” bewahrt. Letztendlich brachte sie uns bei, ohne schlechtes gewissen, unsere Elternrolle auszuleben und Grenzen zu setzen (auch gegenüber dem Baby) und uns souverän gegen die vielen gutmeinenden Besserwisser zu behaupten, die ja immer genau wissen, wie so ein Kind zu erziehen ist. Dafür bin ich ihr heute sehr, sehr dankbar. Unsere große Tochter ist ein ICSI-Kind, auf das wir 10 Jahre lang gewartet haben. Wir wollten danach unsere “Frostis” auftauen, die sich leider alle nicht entwickelten. Aus lauter Panik, daß es dann vielleicht nie mehr klappen würde, begannen wir also bei Kind 2 von vorn. Auch sie ist ein ICSI-Kind. Die Schwangerschaft war schrecklich und auch die Entbindung empfand ich als sehr anstrengend und schmerzhaft und ich war völlig am Ende meiner Kräfte. Ich machte mir auch große Sorgen, wie ich mein anspruchsvolles 1. Kind, das am Tag nach der Geburt der Kleinen 2 Jahre alt wurde, mit dem Baby vereinbaren sollte. Und dann geschah etwas ganz erstaunliches: Unsere Große wurde plötzlich “die große Schwester”. Sie hat die Kleine vom ersten Tag an geliebt und im Kindergarten gegen alle verteidigt. Diese neue Rolle hat sie verändert und unser Familienleben auch. Die Kleine (jetzt 4) ist aber bis heute das “Baby”.
    In ein paar Tagen kommt unser 3. Kind zur Welt und wir sind gespannt, wie sich unser Familienleben und das Verhalten der Kinder dann entwickeln wird.
    Es gibt für Deine Entscheidung sicher kein richtig oder falsch. So wie Du es empfindest, wird es gut sein. Aber Angst ist oft kein guter Ratgeber. Und auch oder vielleicht sogar gerade die anspruchsvollen Erstkinder sind intelligente Menschen, die lernen und sich an neue Situationen anpassen können und vielleicht tut Euch allen das gut… 🙂

    1. Hallo Eja,

      ich danke auch Dir für diesen ausführlichen und positiven Kommentar. Ich wünsche Dir für die Geburt Deines dritten Kindes alles Gute und hoffe, dass auch diesmal alles klappt.

      Viele Grüße,
      Hanna

  38. Hallo 🙂

    Ich lese schon seit Jahren bei dir mit..

    Mein Sohn ist nun 4 und ich habe ein 5 Monate alten 2. Sohn.

    Mein erster war ein normales Baby würde ich sagen. Er wollte viel Mama und auch gerne viel Körperkontakt aber das ist normal und ich hab es genossen.
    Für mich war immer klar mindestens 3 Jahren sollen zwischen unseren Kindern liegen. Durch eine Fehlgeburt wurden es dann gute 3 1/2 Jahre.

    Und das war genau richtig. Der große hat schon vor der Schwangerschaft von alleine los gelassen, wenn man das so sagen kann. Altersgerechte flügge geworden. 😃 Sich mehr am Papa orientiert, war fest im Kindergarten..

    Ich hab mir viele Gedanken gemacht und auch Sorgen wie es mit Nummer 2 wird. Und es ist wirklich anders. Das Leben ändert sich nicht noch einmal von 0 auf 100 (zumindest bei uns fühlt es sich so an). Nummer 2 läuft wirklich mit. Das Leben ist ja schon umgestellt und da fällt es irgendwie gar nicht so sehr auf, dass da jetzt noch jemand ist.

    Das liegt sicherlich aber auch an dem Alter des großen. Ich würde mich immer wieder für diesen Abstand entscheiden. Es ist schon viel Verständnis da, Eigenständigkeit und dieses enorme: nur Mama! – was Babys ja nun mal so praktizieren 😃 ist in dem Alter meistens deutlich anders. Keine Angst vorm 2. Kind! Und nicht direkt wieder schwanger zu werden, nur weil das viele so machen – sondern schauen wann man selbst und auch das große Kind soweit ist. Dann wird’s auch entspannt! Liebe Grüße!

  39. Hallo
    Ich bin von Anfang an allein mit einem jetzt 4 1/2 Jahre altem Kind.
    Ich verstehe diese Ängste und Sorgen.
    Im ersten Jahr hatte ich große Zweifel an meiner Entscheidung, ich war komplett überfordert und dachte alles läuft falsch.
    Ich habe Familienberatung in Anspruch genommen, viel gelesen und an mir gearbeitet, weil mich das Verhalten meines Kindes so enorm triggerte.
    Ein Jahr später ging es uns besser, aber nicht gut. Krippenzeit begann und warf alles neu auf.
    Im dritten Jahr dachte ich kurz mal über ein zweites Kind nach. Aber die Selbstzweifel waren noch zu groß und meine Außenwelt warf mich immer wieder zurück auf unsere Defizite.
    Ich würde krank, war kurz vor oder vielleicht schon im Burnout, brauchte fast ein Jahr um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
    Und dann kam plötzlich die Erkenntnis, dass es nur deshalb so schwer war, weil ich mich aus Selbstzweifeln heraus zu verbessern suchte, mich zu sehr an gut gemeinte m Rat anderer orientierte.
    Dieses Frühjahr räumte ich damit auf. Mehrere Leute bekamen ein paar Takte gesagt, nicht aus Rache, sondern weil ich mich, uns beide, wieder gefunden hatte und mich nur noch an uns orientieren will.
    In der Gewissheit es im Grunde gut gemeistert zu haben, habe ich alles auf eine Karte gesetzt und habe nun hoffentlich bald das Zweite.
    Bei der Geburt wäre mein Kind dann etwas mehr als fünf Jahre. Ich hätte früher nicht gedacht, dass ich so ‘ lange’ warten würde. Aber im Nachhinein ist es genau so richtig wie es ist.

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