Meine erste Geburt in der Maria Heimsuchung Berlin

Baby

… oder der unangenehme Teil einer Schwangerschaft

[warning] [warning_heading]Achtung[/warning_heading] [warning_message]Das hier ist kein schöner Geburtsbericht![/warning_message] [/warning]

Ich sage das gleich zu Anfang über meine Geburt in der Maria Heimuschung, sodass jeder selbst entscheiden kann, wie genau er lesen möchte. Und weil ich nicht davon berichte, um anderen werdenden Müttern Angst zu machen. Wer zur Panik hinsichtlich der bevorstehenden Geburt neigt, dem sei gesagt, dass das kein exemplarisches Erlebnis ist und das, was mir passiert ist, nur sehr, sehr selten vorkommt. Die Schmerzen einer natürlichen Entbindung sind tatsächlich schon irgendwie zu ertragen, lasst euch davon nicht abschrecken.

Die Hebamme in der Maria Heimsuchung (die Klinik unserer Wahl), meinte, sie habe davon gehört, dass so etwas in einer anderen Schicht schon einmal vorgekommen sei, hat es aber selbst noch nicht erlebt – und sie ist schon ziemlich lange Hebamme. Also ganz cool bleiben. Unwahrscheinlich, dass euch das passiert. Trotzdem hätte es mir geholfen, vorher zu wissen, was auf mich zukommen könnte und entsprechend mit meinem Partner zu besprechen, wie wir damit umgehen würden. Denn in der konkreten Situation ist man zu keinem klaren Gedanken in der Lage.

Vorstellungen und Vorbereitungen auf die Geburt

Dass eine Geburt ein schönes Erlebnis ist, hatte ich ja schon immer angezweifelt. Auch dass man danach alles vergisst und keinen Schmerz mehr spürt. Eine Geburt war in meinem Kopf vor allem eins: schmerzhaft und zwar ziemlich! Trotzdem konnte mir einige Wochen vor der Geburt, unsere Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs zu einer sehr positiven Einstellung gegenüber des bevorstehenden Ereignisses verhelfen. Und zwar mit einer guten Art, mit dem Wehenschmerz umzugehen. Denn man weiß ja bekanntlich, dass Wehen regelmäßig kommen und dazwischen eine Pause stattfindet. Diese Pausen kann man nutzen, um sich kurz zu erholen, solange sie noch länger als ein paar Minuten sind, vielleicht mal etwas essen. Und mit jeder Wehe geht ja die Geburt voran, d.h. der Muttermund weiter auf oder das Kind weiter ins Becken. Es ist also ein Ende des Schmerzes abzusehen. Mein Mann hat gelernt, wie er mich unterstützen kann in diesen Pausen, z.B. mit Massagen oder Lockerungsübungen. Klang also dann doch alles machbar.

Weil ich unserem Sohn einen möglichst guten Start ins Leben ermöglichen wollte und für mich eine natürliche Geburt dazu zählt, kam für mich auch nichts anderes in Frage. Für ihn würde ich das schon alles schaffen. Und außerdem ist ja die Geburtshilfe der Maria Heimsuchung nicht nur von unserer Hebamme gelobt worden, sondern genießt hier in Berlin und in unserem Bekanntenkreis einen sehr guten Ruf als babyfreundliches Krankenhaus.

Darauf waren wir also vorbereitet. Dass es anders laufen kann, wussten wir nicht. Weil es so selten vorkommt, wurde es uns wahrscheinlich auch nicht gesagt. Wovon ich rede? Von Wehen (fast) ohne Pausen. Aber ich fange mal ganz von vorne an.

Mein Geburtsbericht über mein erstes Kind

Dienstag, 07.07. um 02:30 Uhr

Ich wache nachts auf und habe Kontraktionen. Nicht wirklich regelmäßig, aber doch immer wieder. Von der Intensität sind sie auszuhalten, also lasse ich meinen Mann schlafen und liege selbst leider wach. Morgens als er aufwacht, kündige ich an, dass es heute wohl so weit sein könnte, wir beschließen aber, dass er zumindest den Vormittag noch zur Arbeit geht. Denn wir haben ja gelernt, ganz entspannt zu bleiben und so lange wie möglich in vertrauter Umgebung zu verbringen. Die Wehen und damit die Zeit im Krankenhaus werden noch lange genug dauern. Über den Tag habe ich immer wieder Wehen, aber erst am Abend werden sie stärker. Trotzdem nehmen wir uns die Zeit für ein ausführliches Mittag- und Abendessen, ich bade nochmal, bevor es losgeht und gegen 22 Uhr machen wir uns auf in die Klinik, nicht sicher, ob es wirklich schon losgeht.

 

22:15 Uhr, Ankunft in der Maria Heimsuchung in Pankow

Wir werden dort empfangen mit den Worten, dass es schon ziemlich voll sei, in den Wehen-Raum gebracht und mir wird ein CTG angelegt. Die Hebamme (die ich danach nicht wieder sehe, zum Glück), meint aber gleich, dass sie uns wahrscheinlich wieder nach Hause schicken wird, ich mache nicht den Anschein, als würde es schon los gehen. Als allerdings nach 5 Minuten am CTG mit einem laut im Lautsprecher hörbaren Knall meine Fruchtblase platzt und sich über Couch und Boden ergießt, sieht sie das ein wenig anders.

Die schiere Menge des Fruchtwassers scheint nicht nur uns, sondern auch die Hebamme zu überraschen, es hört gar nicht wieder auf. Während das CTG zu Ende geschrieben wird, fangen bei mir bereits sehr starke Wehen an und ich werde in den Kreißsaal gebracht, wo ich die Hebamme kennenlerne, die mich durch die Geburt begleiten wird. Bei ihr habe ich ein gutes Gefühl. Zu dem Zeitpunkt sind die Wehen allerdings schon sehr stark und ich kann mich schlecht auf das konzentrieren, was sie sagt. Sie lässt mir ein Bad mit ätherischen Ölen ein, um mich erst einmal zu entspannen und mein Mann nimmt neben mir Position ein. Zunächst tut das warme Wasser gut. Zum ersten Mal, seit die Fruchtblase geplatzt ist, scheint sich mein Unterleib zu entspannen. Leider ist diese Freude nur von kurzer Dauer, denn die Wehen werden jetzt richtig heftig. Ich kann mich nur an den Griffen der Badewanne verkrampft festhalten, ansonsten scheint jede Bewegung zur Unmöglichkeit zu werden. Eine Wehe folgt der anderen, während die eine abklingt, bahnt sich schon die nächste an. Mein Mann sitzt verzweifelt daneben, während ich schreie und mich winde und tut sein bestes. Leider ist er kein Geburtshelfer. Die Hebamme sieht hin und wieder nach uns, versteht aber lange nicht, was passiert. Erst nach ca. 1,5 Stunden stellt sie die Frage:

Sind da eigentlich noch Pausen zwischen den Wehen?

 

Mir fehlt mittlerweile die Kraft, mehr zu sagen als “Nein”. Sie beschließt, dass ich aus der Badewanne raus muss. Ich habe keine Ahnung, wie das gehen soll. Also tastet sie erst einmal meinen Muttermund ab. Er ist fast ganz geöffnet, kurze Zeit später – ich habe es dank irgendeines Öles in einer klitzekleinen Pause aus der Wanne geschafft – ist er ganz offen.

Die Stunden im Kreißsaal

Ich werde zurück in den Kreißsaal begleitet, schaffe es da gerade so aufs Bett, wo die Hebamme mir einen venösen Zugang legt. Sie erklärt uns, dass die Geburt nicht in diesem Tempo weitergehen kann. Das sei gefährlich für die Mutter (zu viel Blutverlust) und das Baby (Herztöne werden schlechter). Zudem sind Wehen ohne Pause nach einer gewissen Zeit wirkungslos. Sie verabreicht mir zunächst eine Glukose-Lösung, um mich zu stärken gleichzeitig wehenhemmende Mittel. Diese wirken nicht so richtig bei mir, nach einer etwa 5-minütigen Pause gehen die Wehen unverändert weiter. Eine zweite Injektion wird angesetzt, ähnlich wirkungslos. Erst als ein richtiger Tropf angehängt wird, erfolgt zumindest eine Art Pause zwischen den Wehen, wobei diese auch nicht schmerzfrei ist.

Zu diesem Zeitpunkt habe ich es tatsächlich irgendwie auf die Matte am Boden geschafft und hänge mit dem Oberkörper über dem Pezziball. Bei jeder Wehe zittern meine Arme und Beine, aber ich halte mich irgendwie aufrecht. Die Presswehen haben begonnen. Die Hebamme ist nirgends zu sehen. Mein Mann gibt sein Bestes, atmet gemeinsam mit mir, gibt mir seine Hand, die ich mit aller Kraft drücke und ziehe. Er hat Angst, dass das Kind bald kommt und auf den Boden fällt. Aber wissen kann er es nicht. Er ist wie gesagt kein Geburtshelfer.

Irgendwann kommt die Hebamme wieder und er kann zum ersten Mal zur Toilette. Auch ich werde ermutigt, Wasser zu lassen. Ich schleppe mich zur Toilette. Zum ersten Mal in meinem Leben versuche ich, vor meinem Mann Wasser zu lassen. Klappt eh nicht. Dafür zahlreiche kräftige Presswehen auf der Toilette. Hoffentlich fällt es nicht da hinein, soll es ja auch schon gegeben haben.

Mein Mann bringt mich zurück. Die Hebamme kommt wieder. Der Muttermund ist jetzt seit Stunden geöffnet, das dauert zu lange. Auch das sei gefährlich und um einen Kaiserschnitt zu vermeiden, müssen wir jetzt die Geburt vorantreiben. Heißt, ich muss stark pressen und ein Wehentropf wird angehängt.

Endlich eine Ärztin

Die Ärztin kommt. Sie ist nett, aber man merkt, dass sie unter Druck steht. Das Bett wird umgebaut, meine Beine nach oben gelegt. Die Ärztin beobachtet die Sachlage kurz, schlägt dann vor, einen Blasenkatheter zu legen. Doch während sie dafür ansetzten will, setzt eine derart heftige Wehe ein, dass sie beschließt, das Kind jetzt “zu holen”. Heißt im Klartext: Sie drückt bei jeder Wehe von oben auf meinen Bauch und die Hebamme feuert von unten an, stärker zu pressen. Der Kopf ist schon zu sehen, aber irgendwie geht es nicht weiter. Nach jeder Wehe rutscht er zurück und langsam lassen diese in Häufigkeit und Intensität nach.

Mein Körper ist erschöpft nach 7 Stunden Dauerwehen. Der Wehentropf wird hochreguliert, zeigt jedoch keine Wirkung. Der Kopf ist jetzt ca. zur Hälfte draußen und steckt fest. Die beiden werden hektisch. Die Ärztin geht nach unten ans Bett und erklärt, dass sie eine Saugglocke ansetzen wird, eine ganz kleine. Und einen Dammschnitt macht. Das war keine Frage, sondern eine Aussage. Davor habe ich höllische Angst, mein Mann und ich widersprechen. Wir möchten das nicht. Wenn der Damm verletzt wird, dann bitte nicht durch einen Schnitt mit einer Schere.

Nachdem ich das dreimal wiederholt habe und mein Mann ebenfalls widersprochen hat, gibt die Ärztin nach. Sie setzt zwar die Lokalanästhesie, schneidet aber vorerst nicht. Wir warten auf die nächste Wehe. Diese lässt auf sich warten und ist mittlerweile auch kaum mehr zu spüren. Dank der letzten Stunden erkenne ich sie trotzdem. Es wird gezogen und gerüttelt und ich presse, so sehr ich kann. Das geht noch ein paar Mal so. Dann heißt es, das ist jetzt der letzte Versuch. Die Wehe ist so gut wie wirkungslos, aber ich presse und die Ärztin zieht und irgendwie kommt dann der Kopf. Und der Körper. Und dann ist es endlich geschafft. Zum ersten Mal seit Stunden öffne ich länger als für einen kurzen Moment die Augen.

Der Kleine liegt auf meinem Bauch und wir mustern uns gegenseitig. Er ist riesengroß. Ich bin so erschöpft, mir tut alles weh. Mein Mann ist ebenfalls fix und fertig. Er betrachtet den Kleinen ebenfalls, aber sein Hauptgefühl ist Sorge um mich.

Der Moment nach der Geburt

Zum Glück nimmt sich, nachdem wir uns ein wenig erholt haben, sowohl die Ärztin als auch die Hebamme die Zeit, mit uns über das Geschehene zu sprechen. Es ist ja alles so schnell gegangen. Unsere Hebamme, die kurz danach Schichtende hat (gerade noch geschafft vor Schichtwechsel), erklärt uns, dass sie derartige Wehen noch nicht erlebt hat bisher. Nur davon gehört. Leider haben wir noch nie davon gehört. Sonst hätten wir uns vorher Gedanken gemacht, wie wir mit der Situation umgehen wollen. Ob dann z.B. eine PDA doch sinnvoll wär?

Auch wenn die Hebamme nicht weitere Geburten gleichzeitig hätte betreuen müssen, hätte sie wahrscheinlich früher gemerkt, was nicht stimmt und eingreifen können. Sie hat sich auch entschuldigt, dass sie so wenig da sein konnte. Ihr mache ich keinen Vorwurf. Die Klinik kann nur zwei Hebammen pro Schicht beschäftigen, und die müssen teils 6-9 Geburten gleichzeitig betreuen. Danach werden die Schwangeren weggeschickt, in andere Kliniken. Ich bin überzeugt, dass sie ihr bestes gegeben hat und auch die Ärztin nach besten Wissen und Gewissen gehandelt hat. Trotzdem war die Situation für uns nicht schön. Und trotzdem sind wir auch froh, dass wir in der Maria Heimsuchung die Geburt unseres Sohnes hatten. Wer weiß, wie es uns sonst woanders hätte ergehen können?

Was wir außerdem nicht wussten, ist, dass unser Kleiner so groß sein würde. Trotz einer Ultraschalluntersuchung am Vortag und einer 2 Wochen zuvor, bei der jeweils der Kopf vermessen wurde und einmal sogar das Gewicht geschätzt. Niemand hat uns gewarnt, dass der Kopf vielleicht Probleme machen könnte. Die einzige, die immer gesagt hat, dass er zu groß wird, ist meine Hebamme. Hätte sie mich nicht ständig ermahnt, keinen Zucker und wenig Kohlenhydrate zu essen, wer weiß, wie groß er noch geworden wäre. Und sie wusste das nur durch Ertasten. (Mein Vertrauen in sie ist wirklich stark gestiegen die letzten Wochen!)

Meine Geburt in der Maria Heimsuchung

Was mich insgesamt tröstet, ist die Tatsache, dass es unserem kleinen Prinzen gut geht und auch den gesamten Geburtsverlauf gut ging. Selbst am Ende, als an ihm gezerrt und gedrückt wurde und er im Becken festgesteckt ist, waren laut Hebamme die Herztöne bestens. So schlimm dieses Erlebnis für mich und meinen Mann auch war, am Ende zählt doch nur, dass es dem Kleinen gut geht. Er ist gesund und mehr als fit, und dafür bin ich so unendlich dankbar. Alleine für ihn würde ich mich immer wieder für diesen Weg entscheiden, selbst wenn ich vorher wüsste, was mir blüht. Allerdings hätte es wahrscheinlich eine leichtere Art gegeben, diesen Weg zu gehen, hätten wir uns vorher Gedanken machen können.

Auch meinem Mann hätte ich gewünscht, diese Erfahrung der Hilflosigkeit nicht machen zu müssen. Trotzdem bin ich so unendlich froh, dass er in jeder Minute an meiner Seite war mich so gut es ging unterstützt hat. Alleine wäre das für mich nicht machbar gewesen. Wie er die Situation erlebt hat, könnt ihr übrigens in seinem Geburtsbericht aus Sicht des Vaters lesen.

8 Kommentare zu „Meine erste Geburt in der Maria Heimsuchung Berlin“

  1. Liebe Hanna!
    Dein Bericht hat mich sehr an Mia’s Geburt erinnert – so etwas nennt man einen “Wehensturm”. Dass es das gibt, weiss ich auch erst, seitdem ich es erlebt habe und es ist beileibe keine sehr angenehme Erfahrung!
    Mein tiefster Respekt, dass du und dein Mann so positiv damit umgeht!

    Ich wünsche euch dreien nur das Allerbeste!
    Andrea

  2. Liebe Hanna,

    ich gratuliere euch erst mal ganz herzlich zur Geburt eures Kleinen/Großen! Bei der Geburt unserer Hannah ist leider auch vieles schief gelaufen (Präeklampsie, zwei Tage erfolgloses Einleiten, dann fallende Herztöne und Kaiserschnitt) und ich hatte lange Zeit daran zu knabbern. Das was ihr (bzw. besonders du) erlebt habt klingt wirklich alles andere als schön, ich hoffe aber dass ihr das bald verarbeiten und die Zeit mit eurem Nachwuchs genießen könnt :).

    LG aus Regensburg,
    Edith

    PS: Ultraschallschätzungen trau ich überhaupt nicht mehr: Hannah wurde zwei bzw. einen Tag vor Entbindung von zwei verschiedenen Ärzten auf verschiedenen Geräten auf 3600 Gramm geschätzt und kam mit 2890 Gramm auf die Welt. Ich bin quasi wie du aus allen Wolken gefallen was das Gewicht betrifft ;)…

  3. Liebe Hanna,

    erst einmal auch noch auf diesem Weg herzlichen Glückwunsch zu Eurem kleinen Benjamin.

    Der Geburtsbericht liest sich alles andere als schön :/ Ich hoffe, dass all die Schmerzen bald vergessen sind und ihr die Zeit zu dritt genießen könnt.

    Viele liebe Grüße
    Katharina

  4. Liebe Hanna,

    ich bin durch Zufall auf Eurer Seite gelandet und habe ein bisschen gelesen. Zunächst einmal Herzlichen Glückwunsch zu Eurem Benjamin – meine Tochter ist jetzt 8 Monate alt und es ist wirklich magisch.

    Ich schreibe um Dich zu ermutigen, das nächste Mal (wenn es das denn geben soll) vorher schon über eine PDA nachzudenken. Bei mir lief es etwas anders, dennoch kann ich mich ein bisschen in Dich reinfühlen. Meine Geburt war eingeleitet und ich habe sofort auf das Mittel angesprochen. In kürzester Zeit kamen die Wehen alle zwei Minuten und waren höllisch schlimm. Anders als bei Dir gab es Pausen, allerdings haben diese keine 30 Sekunden gedauert. Wie Du schon schreibst, eine Wehe geht, aber es bleibt kaum die Gelegenheit Luft zu holen weil die nächste dann schon kommt. Und das über Stunden, die nicht vergehen wollen. Problematisch war bei mir, dass die Wehen zu kurz waren und ich zu viel Fruchtwasser hatte, durch dass sich meine Tochter nicht richtig ins Becken senken konnte, zum Sprengen der Blase lag sie aber sehr hoch (wurde dann doch gemacht). Wie auch immer, ich musste am Ende dann über die eigentlichen Wehen hinaus pressen, was mir einiges abverlangt hat. Bis es jedoch überhaupt so weit kam, hat sich der Muttermund aufgrund des fehlenden Drucks nicht so gut geöffnet. Ich hatte vorher aber beschlossen keine PDA zu wollen und unter den Schmerzen war ich stur und wollte das wirklich nicht. Dass die Hebamme gesagt hat, dass es ohne PDA vermutlich nicht weiter geht, habe ich daher nicht wirklich mitgekriegt, erst als mein Mann mir das immer und immer wieder gesagt hat, habe ich zugestimmt. Und nicht, dass es danach ein Spaziergang war, aber es war diese kleine Erleichterung, durch die es machbar wurde. Ich habe den Zettel übrigens vorher ausgefüllt und musste dann nur noch unterschreiben. Das war eine kluge Entscheidung. Vielleicht hilft meine Erfahrung ja für das nächste Mal.

    Liebe Grüße
    Annette

    1. Hallo liebe Annette,

      vielen Dank für dein Feedback bzw. Tipps. Ich denke, sollte ich nochmal schwanger werden, muss ich tatsächlich vorher in mich gehen und von der Vorstellung einer absolut natürlichen Geburt, an der ich sehr festgehalten habe, etwas abrücken. Oder zumindest in Betracht ziehen, davon abzurücken…

      Liebe Grüße,
      Hanna

  5. Hatte vor 22 Jahren eine ähnlich traumatische Geburt und habe mich deswegen jetzt bei meiner Tochter für eine geplante Sectio entschieden. Das war vor 6 Wochen und ich würde es jederzeit wieder tun! So eine Quälerei wie bei der “spontanen” Geburt kann weder fürs Kind und schon gar nicht für die Mutter toll sein…. was ist den daran so wichtig und so mega erstrebenswert unter DEN Umständen das Kind zu gebären?

    1. Hallo Clodette,

      schön, dass deine zweite Geburt weniger traumatisch war. Hat sie dir ein wenig über das erste Erlebnis hinweggeholfen?

      Für mich ist die Vorstellung, aufgeschnitten und aufgerissen zu werden, wahnsinnig schlimm. Schlimmer noch, als ein zweites Mal das Risiko einer schweren Geburt einzugehen. Allerdings würde ich beim zweiten Mal sicherlich über eine PDA nachdenken.

      Alles Liebe für euch,
      Hanna

  6. Hallo, bei uns war es ganz ähnlich. Ich hatte zwar eine PDA aber das hat nicht viel gebracht. Ich hatte auch einen heftigen wegen Sturm, ca. 8-9 h lang. Am Ende waren glaube außer mir und meinem Mann noch 7 oder 8 weitere Personen im Raum. Die Herztöne unseres kleinen gingen runter. Hab dann einen Dammschnitt bekommen der heftigst wehtat. Hatte am Ende zwar nur noch wegen die höllisch weh taten aber nix gebracht haben. Hab dann gehört dass die einen notkaiserschnitt machen wollen und den kleinen mit bloßer Willenskraft noch rausgepresst. Wir waren danach alle total fertig und es kam zu Folgerungen. Stillen hat nicht geklappt. Sein Kopf war ziemlich verform. Bräuchten osteopathische Behandlung. Mittlerweile mehr als 10 Monate danach wird alles allmählich besser. Ich wollte eigentlich immer 2 Kinder aber ob ich mir das nochmal antuh weiß ich noch nicht.
    Ich finde es sehr gut dass du darüber geschrieben hast. Auch un andere aufzuklären dass es so etwas gibt. Weil man muss sich dann doch manchmal noch anhören man möge sich nicht so anstellen.
    Hab vielen Dank für deinen Bericht. Und auch Dank an deinen Mann! Auch sein Bericht war super!
    Lg

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