“Mamaaaa, wann ist Montag?” – Wenn ich einen Euro bekommen würde für jedes Mal, wenn ich diese Frage höre, könnte ich mich zur Ruhe setzen. Denn immer montags darf der Erstklässler Videos anschauen. Immer freitags darf er bei seiner Oma übernachten und am Wochenende gibt es was zu naschen. Damit das ein Ende nimmt und er die Wochentage richtig lernen und einordnen kann, haben wir jetzt einen Montessori Dauerkalender aus Holz. Wie der funktioniert und ab wann Kinder überhaupt die Wochentage lernen können, erkläre ich Dir jetzt.
Wochentage lernen nach Montessori
Seit drei Wochen besucht mein Sohn jetzt eine Montessori-Schule. Da war es naheliegend, ihm die Wochentage, Monate und Jahreszeiten mit einem Montessori-Material zu visualisieren. Aber auch Kinder, die im Kindergarten oder auf einer Regelschule sind, profitieren davon, die Wochentage nach dem Montessori-Prinzip zu erlernen: Zum Anfassen.
Denn laut Montessori funktionieren Lernprozesse immer am besten von der Hand zum Kopf, also mit etwas zum Halten, Spielen und Austesten. Denn auch wenn man den Ablauf von Tag und Nacht täglich beobachten kann und auch die Jahreszeiten recht natürlich sind – die Einordnung in Wochen, Monate und Jahre ist etwas Abstraktes, von den Menschen Geschaffenes. Kein Wunder also, dass es vielen Kindern schwer fällt, das richtig zu verstehen.
Meiner Recherche nach gibt es vier gute Möglichkeiten, Deinem Kind diesen abstrakten Sachverhalt zu veranschaulichen. Drei davon sind gekaufte Montessori-Materialien aus Holz, alternativ kannst Du aber auch einfach selbst etwas basteln.
Wochenkalender-Kreis mit Figuren
Ein Wochen- oder Jahreskalender mit verschiedenfarbigen Figuren kann in der Montessori- oder Waldorf-Pädagogik verwendet werden. Während die Montessori-Wochenkalenderfiguren meist aus natürlichem Holz sind, wird in der Waldorf-Pädagogik gerne Stoff oder Filz mit verwendet.
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Den Zweck erfüllen aber beide: Jedem Wochentag ist eine Farbe zugeordnet und jeden Tag wird eine andere Figur aufgestellt oder höher positioniert. Dasselbe gibt es auch mit Monatsfiguren und Zahlen für Schulkinder. So verstehen Kinder, dass die Woche, der Monat und auch das Jahr immer wieder von vorne beginnen – ein Kreis eben.
Dauerkalender aus Holz
Weil ich nicht gerne Dinge herumstehen oder -liegen habe, haben wir uns aber für einen Montessori-Dauerkalender aus Holz zum Aufhängen entschieden. Für unser Schulkind ist diese Version auf jeden Fall eine größere Herausforderung als die Figuren, denn es kommen auch Zahlen und Buchstaben vor. Lediglich die Jahreszeiten-Bilder sind selbsterklärend. Für ihn kommt der Kalender genau zum richtigen Zeitpunkt, denn mit Schulbeginn hat er auch angefangen, sich dafür zu interessieren, wie eine 12 oder eine 25 geschrieben werden. Den Zahlenraum bis 10 kann er schon seit längerem zählen, lesen und schreiben. Bis 70 zählen ist verbal kein Problem, aber das Schreiben der Zahlen beherrscht er noch nicht sicher.
Auch, dass es im Schriftbild einzelne Worte gibt hat er nun verstanden und welche wie aussehen, möchte er beim Vorlesen immer häufiger wissen. Unser neuer Kalender ermöglicht es ihm, einige Worte wiedererkennen und lesen zu üben. Vermutlich wird er die Wochentage als erstes können, denn die sind ihm wirklich wichtig – und wechseln ja auch am häufigsten.
Monatskette aus Holzperlen
Wenn ihr zuhause Lust habt auf richtiges Montessori-Material, dann könnte die Monatskette (Mondkette) für euch interessant sein. Sie orientiert sich allerdings nicht an den Monaten, sondern an den Mondzyklen.
Jeder Sonntag ist eine große, rote Perle und mit Zusatzmaterial lassen sich die Wochentage und Mondphasen zuordnen. In einem Kreis gelegt verdeutlicht die Monatskette auch den Kreis-Gedanken, also dass der Monat bzw. Mondzyklus immer wieder von vorne beginnt.
Jahreszeitenkalender selber basteln
Natürlich gibt es für diejenigen, die nicht so bastel-faul sind wie ich, auch super Vorlagen zum selber machen online. Allerdings ist das auch eher richtiges Material und weniger dekorativ und beständig als Dauerkalender aus Holz oder Stoff.
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Um die Wochentage nach Montessori zu lernen eignen sich aber auch selbst gebastelte Kalender. Wichtig ist, dass Dein Kind sie schön und ansprechend findet und sich folglich auch damit beschäftigen mag.
Ab wann können Kinder die Wochentage lernen?
Viele Kinder sind ab etwa 4 Jahren in der Lage, die Wochentage zu lernen. Das bedeutet, dass sie lernen, dass jeder Tag einen Namen hat und wie die richtige Abfolge der Tage lautet. Das heißt aber nicht, dass nicht auch schon Kleinkinder spielerisch nach Montessori Wochentage lernen können. Vor allem ein Wochenkalender mit Holztagen eignet sich auch schon vorher.
Wann genau Kinder sich für die Wochentage interessieren und fähig sind, sie zu lernen, hängt nicht nur vom individuellen Entwicklungsstand ab. Entscheidend ist auch, ab wann Wochentage für sie eine echte Relevanz haben. Bei uns war das der Fall, als der Große mit etwa 4 Jahren angefangen hat, immer freitags bei seinen Großeltern im Haus gegenüber zu übernachten. Etwas später haben wir eine tolle Lösung für die ewigen Nörgelquellen “Videos schauen” und “Süßigkeiten essen” gefunden: Wir erlauben beides einmal die Woche und schon fragt er nicht mehr nach Videos, sondern nach den Montagen.
Kindern Wochentage beibringen
Mittlerweile hat auch schon der 2-jährige begonnen, zu behaupten “Heute ist Montag”. In seinem Alter scheint er noch etwas zu jung, um die Wochentage wirklich zu verstehen. Trotzdem findet er das neue “Spielzeug” seines großen Bruders natürlich spannend. Immerhin kann man die Holzplatten abnehmen und wieder aufstecken und damit die Feinmotorik verbessern.
Etwa ab dem Kindergartenalter, also mit 3 Jahren, kann man mit Kindern dann auch konkret üben, also ihnen die Wochentage beibringen. Dazu eignen sich neben dem oben genannten Montessori-Material auch Lieder, Geschichten und Mitmach-Reime sehr gut.
Lieder zum Lernen der Wochentage
Hier ein Lied, die ihr ausprobieren könnt – am besten den Kindern nicht die Videos zeigen, sondern lernen und selber vorsingen!
Kinderbuch zum Wochentage lernen
Der Klassiker in Sachen Wochentage lernen ist natürlich die Raupe Nimmersatt:
Auch hier ist es am besten, die Geschichte als Buch vorzulesen und Medien außen vor zu lassen!
Gedichte und Mitmach-Reime
Und zu guter Letzt habe ich noch drei tolle Reime zum lernen und mitmachen für Kinder:
Sieben Tage hat die Woche (7 Finger hoch zeigen) und nicht mehr
Hier sind sie alle – bitte sehr
Am Montag fängt die Woche an (Daumen)
dann ist auch schon der Dienstag dran (Zeigefinger)
der Mittwoch ist der Dritte, denn er steht in der Mitte (Mittelfinger)
der Donnerstag kommt auch noch dran (Ringfinger)
dann folgt der Freitag, Mann oh Mann (kleiner Finger)
Der Samstag ist der sechste Tag (2. Daumen)
dann kommt noch ein Tag den jeder mag
Denn Sonntag ist man gern zuhaus’ (2. Zeigefinger)
und ruht sich von der Woche aus (Kopf auf Hände legen und schlafen)
Am Montag kommt die schwarze Katze,
mit der kuschlig weichen Tatze.
Am Dienstag holt sie aus dem Garten
Kräuter für den Festtagsbraten.
Am Mittwoch fängt sie eine Maus
für den großen Festtagsschmaus.
Am Donnerstag putzt sie ihre Stube
für das Fest mit Tante Trude.
Am Freitag hat sie nicht bedacht,
dass so viel Arbeit müde macht.
Am Samstag schläft sie deshalb ein.
Die Maus denkt sich: “Das ist ja fein!”
und rennt ganz schnell nach Buxtehude.
Am Sonntag klingelt Tante Trude.
Die Katz erwacht und kriegt nen Schreck.
Der Mäusebraten, der ist weg.
Doch haben sie die Maus ganz schnell vergessen,
beim Schokoladenkuchen essen.
Am Montag sagt der Hase:
“Greif dir mal die Nase” (Auf die Nase greifen)
Am Dienstag hüpft der Floh:
“Ich freue mich ja so!” (Hüpfen wie ein Floh)
Am Mittwoch nervt die Fliege:
“Na wart, wenn ich dich kriege!” (Nach der Fliege schnappen)
Am Donnerstag der Elefant
trampelt durch das ganze Land. (Wie ein Elefant trampeln)
Am Freitag die Giraffe lacht,
weil ihr das Strecken Freude macht (Arme hoch strecken)
Am Samstag eine freche Spinne,
klettert hoch die Regenrinne. (Finger am Kind hochkrabbeln lassen)
Am Sonntag brauchen alle Ruh,
sie schlafen und schnarchen – hör mal zu! (Schnarchgeräusche)
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