Geburtsort, Geschlecht, und wann kommt die Verbindung eigentlich?

Ich bin jetzt in der 14. Schwangerschaftswoche. 13+2 um genau zu sein. Um das überhaupt ungefähr zu wissen, muss ich meist meine Schwangerschaftsapp öffnen. Denn irgendwie läuft so eine dritte Schwangerschaft gefühlt so nebenher.

Schwanger oder nur müde?

Ja, natürlich ist uns allen bewusst, dass ich schwanger bin. Auch die Jungs fragen immer mal wieder, ob das Baby da noch drin ist, ob es sie schon hören kann usw. Und auch die typischen Beschwerden der Frühschwangerschaft lassen mich die Tatsache nicht vergessen. Aber so richtig realisiert haben wir beiden Eltern die Tatsache irgendwie noch nicht. Der Bauch ist ja noch überschaubar in der Größe und irgendwie fühlt es sich eher so an, als wäre ich dauermüde oder ein bisschen krank. Wir nehmen Rücksicht darauf, dass ich mehr Ruhe brauche und nicht alles mache wie sonst. Aber ständig präsent, so wie in der ersten Schwangerschaft, ist das Baby nicht mehr.

Ich lese nicht jede Woche fieberhaft mit, was genau da jetzt passiert und der zukünftige 3-fach-Papa war heute ziemlich perplex, dass das kleine Wesen in meinem Bauch tatsächlich schon so groß ist wie ein Apfel. Ein Apfel ist doch schon ein ganz schöner Brocken, das muss ich zugeben. Dafür ist der Bauch eigentlich echt so mittelgroß.

Das Baby spüren

Mit meinem zweiten Kind hatte ich in der Schwangerschaft eine sehr intensive Verbindung. Ich wusste einfach, dass bei ihm alles in Ordnung ist, war innerlich die meiste Zeit ruhig und entspannt – obwohl es immer wieder geblutet hat. Ich wusste, dass eine Hausgeburt der richtige Weg für uns ist, obwohl die Frauenärztin mit allen Mitteln versucht hat, mir da große Angst zu machen und mir das auszureden. Wenn ich tatsächlich mal verunsichert war, ob alles okay ist, habe ich den kleinen Bauchbewohner gebeten, sich mal kräftig zu bewegen – und das hat er dann auch. Sogar auf die Frage, warum er sich einfach nicht aus der Querlage wegbewegt, habe ich damals eine intuitive Antwort bekommen: Weil es sonst recht schnell los geht mit der Geburt. Tatsächlich hat er sich dann irgendwann gedreht, ich bekam umgehend ein unangenehmes Druckgefühl auf den Muttermund und wenige Tage danach war er da.

So eine Art der Kommunikation kannte ich aus der ersten Schwangerschaft gar nicht. Damals hatte ich kaum Komplikationen, war aber irgendwie viel verunsicherter und hatte ständig Angst, ihm könnte ihm Bauch etwas passieren.

Jetzt, in meiner dritten Schwangerschaft, warte ich schon regelrecht auf den Tag, an dem ich das Baby wirklich wahrnehmen kann. Vermutlich kommt das erst, wenn ich auch hin und wieder einen Tritt spüren kann?

Wie und wo soll das Baby zur Welt kommen?

Genauso ratlos bin ich bisher noch, was das wie und wo angeht. Obwohl die Hausgeburt beim zweiten Baby gut verlaufen ist, möchte ich nicht zwingend wieder zuhause gebären. Kurz nach dieser Hausgeburt habe ich gesagt: “Wenn ich nochmal ein Baby bekomme, gehe ich ins Krankenhaus und lasse mir eine PDA legen.” Das steht für viele erst einmal im Widerspruch zu einer Hausgeburt und überrascht die meisten. Tatsächlich war aber auch die zweite Geburt zuhause ziemlich heftig.

Der Verlauf war fast wie bei der ersten Geburt im Krankenhaus: Blasensprung, kurz darauf übermäßig heftige Wehen ohne Pausen – keine Zeit für eine bewusste oder gar schöne Geburt. Das einzige Gefühl, das in so einem Zustand möglich ist: Überleben. Irgendwie durchhalten und überleben. Ich kann kaum sprechen, mich nicht wirklich bewegen, zittere am ganzen Körper. Stundenlang. Diesmal habe ich den vermutlichen Wehensturm selbst in den Griff bekommen. Ich war darauf vorbereitet und es hat mich emotional nicht so sehr überrollt. Körperlich ist es und bleibt es trotzdem heftigst.

Die Überlegung ist also klar: Vielleicht kann ich mit einer PDA eine selbstbestimmte, positive Geburt erleben. Wenigstens ein Mal.

Andererseits hab ich nicht wirklich Lust auf Krankenhaus, Ärzte und den ganzen Stress, der damit verbunden ist. Ich habe auch keine Lust auf Corona-Tests, Masken und Besuchsbeschränkungen. Keine Lust auf Untersuchungen und Fersenpiekse, wenn es dem Pflegepersonal oder Ärzten gerade in den Zeitplan passt. Auf Besuche von Physiotherapeuten oder Kinderfotografen oder Arztvisiten.

Viel mehr Lust dagegen hätte ich darauf, morgens friedlich im eigenen Zuhause aufzuwachen und den neuen Erdenbewohner zu begrüßen. Ihn meiner Familie vorzustellen und irgendwann am Nachmittag der Nachsorgehebamme.

Ich hoffe und vertraue jetzt einfach darauf, dass ich, wenn die Zeit gekommen ist, wissen werde, was richtig ist.

Junge oder Mädchen

Auch da bin ich mir absolut nicht sicher, ob wir das wissen wollen oder nicht. Bei unserem zweiten Kind hat mein Mann vorgeschlagen, dass wir uns das Geschlecht nicht sagen lassen. Für mich was das völlig ausgeschlossen. Diesmal hatte ich eigentlich entschieden, es nach seinem Wunsch zu machen – und uns überraschen zu lassen. Natürlich hoffen viele für uns, dass wir ein Mädchen bekommen. Weil wir ja schon zwei Jungs haben. Ich würde mich auch sehr freuen, ein Mädchen zu bekommen. Aber ich würde mich auch sehr freuen, einen weiteren kleinen Jungen in unserer Familie begrüßen zu dürfen.

Sollte es ein Mädchen werden, wird mich das immer an eine Situation mit meiner Oma erinnern, die Mitte Dezember 2021 verstorben ist. Kurz vor ihrem Tod war ich noch bei ihr, auf dem Weg zum Gynäkologen. Ich hatte ihr schon einige Tage vorher von dem neuen Baby erzählt (es war klar, dass sie es nicht mehr kennen lernen würde). Sie hat mir gewünscht, dass es gesund wird – und ein Mädchen.

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