10 Monate Sonnenschein-Baby

Sie wachsen so schnell und wir vergessen so schnell. Wie gerne lese ich jetzt hin und wieder Beiträge, was der Große so alles getan hat und konnte. Mit 10 Monaten zum Beispiel. Da konnte der schon laufen und war auch kognitiv erstaunlich weit entwickelt. Für mich als Mama konnte ich mit 10 Monaten zum ersten Mal etwas Entspannung verspüren, die den innerlichen Dauerstress ersetzte.

Wie das heute beim kleinen Bruder mit 10 Monaten ist? Ich fasse mal zusammen.

Motorische Entwicklung mit 10 Monaten

Unser kleiner Sonnenschein krabbelt nun schon eine Weile. Das erste Mal, weil er einer selbst fahrenden Lokomotive seines Bruders hinterher wollte. Da war er 8 Monate alt. Anfangs ging es nur ohne Windel, schnell aber auch mit.

Jetzt ist er schnell und zuverlässig überall unterwegs, wo er hin möchte. Trotzdem war er hier etwas gemütlicher als sein Großer Bruder. Der konnte nicht nur mit 6 Monaten schon krabbeln, er fing auch recht unmittelbar danach an, sich überall hochzuziehen. Das macht der Kleine zwar mittlerweile auch, aber viel langsamer und vorsichtiger. So kommt es so gut wie nie vor, dass er umfällt und auf dem Hinterkopf landet. Er hat sich genug Zeit zum Üben genommen, damit das sicher klappt.

Was auch schon ziemlich gut und sicher seit einigen Wochen klappt, ist der Pinzettengriff. Kein Fussel und kein gefährliches Kleinteil sind mehr vor ihm sicher. Saugen und die Böden sauber halten ist also ziemlich wichtig geworden.

Beikost

Auch beim Essen kommt ihm dieser Pinzettengriff zugute. Wenn er mag, kann er schon relativ selbständig und vor allem ganz schön viel mit den Händen essen. Oft mag er aber nicht – entweder überhaupt nicht richtig essen oder nicht selbständig. Dann will er auf meinen Schoß und mit meiner Gabel von meinem Teller gefüttert werden. Nebenbei würde er schon Essen, vorzugsweise Salat, in die Hand nehmen. Das aber vor allem, um eine riesen Sauerei zu veranstalten.

Gesundheit

Erkältungen und Infektionen sind ein Thema, das ich vom Großen nicht kenne. Zweimal waren wir schon im Krankenhaus, einmal wegen einer Kombination aus Bronchitis, Mittelohrentzündung und infizierter Wunde unter dem Kinn. Zum Glück nur eine Nacht. Dafür musste er mit 6 Monaten schon Antibiotika nehmen, eine Woche lang.

Das zweite Mal war weitaus ernster. Mit einer RSV Infektion (ein sehr häufiges Virus, das die Atemwege befällt und für größere Kinder ungefährlich ist) waren wir eine Woche im Krankenhaus. Er entwickelte eine virale Lungenentzündung und musste eine Sauerstoffbrille tragen, weil seine Sättigung so schlecht war.

Auch zwischendurch röchelt und hustet er wegen jedem kleinsten Infekt, den sein großer Bruder aus dem Kindergarten nach Hause bringt. Weil wir so oft inhalieren müssen, haben wir nun ein eigenes Gerät zu Hause.

Das Gefühl, wenn das Baby krank ist und aus eigener Kraft nicht gesund wird, ist wirklich furchtbar. Der Große brauchte nie Medikamente, nach ein paar Stunden oder Tagen war da jeder Infekt von selbst erledigt. Jetzt haben wir eine Hausapotheke, die sich sehen lassen kann und eine richtige Expertise im erkennen von verengten Bronchien entwickelt. Das ist nicht schön und in der aktuellen Situation, in der mit dem Coronavirus eine neue Bedrohung für die Atemwege umgeht, schwer zu ertragen.

Gemüt und Mama sein

Ein zweites Kind wird ganz anders, haben sie immer gesagt. Ich war mir da nicht sicher. Doch es ist wahr. Die beiden haben viele Gemeinsamkeiten, zum Beispiel sind sie beide wild und unerschrocken. Aber gleichzeitig sind sie auch ganz verschieden. Der Kleine ist viel ruhiger und unkomplizierter. Solange er genug geschlafen und gegessen hat und gesund ist, ist eigentlich alles in Ordnung. Dann mag er seine Mama, aber genauso den Papa, den Opa oder die Oma. Tagsüber bräuchte er mich nicht unbedingt, glaube ich. Und so kann ich jeden Tag 1-2 Stunden arbeiten und einfach mal ein bisschen abschalten vom Mama sein.

Und so haben wir mit dem zweiten Kind ein richtiges Bilderbuch-Baby. Bis auf den Nachtschlaf gibt es eigentlich nichts, was ich mir noch wünschen könnte. Er ist einfach so super süß und knuffig, lacht viel, spielt zufrieden und selbständig.

Mama sein ist diesmal für mich schon viel früher als damals hauptsächlich schön. Das liegt natürlich auch an der Gesamtsituation. Weil wir mit meinen Eltern gleich gegenüber wohnen und gemeinsam Abendessen, weil mein Mann von zu Hause aus und in Teilzeit arbeitet, weil wir außenrum nur Grün haben und einen kindgerechten Garten, weil schon ein großer Bruder da ist, der mithilft und bespaßt (schon allein durch seine Anwesenheit); all das entlastet mich natürlich ungemein.

Die Sache mit dem Schlaf

Wo mich niemand entlasten kann, das sind die Nächte. Wir schlafen alle vier in einem Bett, der Große zwischen uns Eltern, der Kleine auf meiner anderen Seite. Während der große Bruder heute wirklich gut und ruhig schläft, kann man das vom kleinen nicht wirklich behaupten. In guten Nächten wacht er alle 2 Stunden auf, um zu trinken. In schlechten weitaus häufiger. Ganz selten schläft er auch mal 3-4 Stunden am Stück. Länger nie.

Um 5 Uhr ist die Nacht meistens vorbei. Dank Sommerzeit aktuell erst um 6 Uhr. Weil ich, wie gesagt, großes Glück habe mit der aktuellen Situation, steht dann sein Papa meistens mit ihm auf und ich bleibe mit dem Großen noch ca. 1 Stunde liegen.

Trotzdem nagt das häufige aufwachen an mir, das merke ich deutlich. Immer wieder überlege ich darum, ob wir etwas an der Schlafsituation ändern können. Zum Beispiel könnten wir versuchen, das Einschlafstillen durch Einschlafen mit dem Papa zu ersetzen. Dann bestünde zumindest die Möglichkeit, dass das alles besser wird. Mal sehen.

 

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