Das Hochzeitskleid…

hochzeitskleid

…und die Traum-Schwägerin

Kleid-360x1024Zu einer “richtigen Familie” gehört für viele in Deutschland immer noch die traditionelle Institution der Ehe. So auch für uns. Wir möchten gerne das, was wir ohnehin leben – nämlich füreinander dazusein, einzustehen und das Leben gemeinsam zu planen und meistern – auch offiziell besiegelt haben. Warum sich das gerade mit Kind anbietet, habe ich schonmal im Zusammenhang mit dem Heiratsantrag beschrieben. Entschieden ist es also – jetzt geht es ans Eingemachte.

Aber wie genau soll der Tag ablaufen? Wie wollen wir diesen besonderen Anlass feiern und mit wem? Zunächst geht es bei uns nur um eine standesamtliche Trauung – die richtige “Party” soll dann steigen, wenn ich nicht schwanger bin und unser Kleines auch aus dem Gröbsten raus. Dann ist noch genug Zeit für große Planungen, Stress und hohe Erwartungen. Für die standesamtliche Heirat war deshalb für uns klar: kein Stress.

Wir wollen den Tag genießen, aber stellen keine großen Erwartungen daran. Einmal am Standesamt unterschreiben, dann gemeinsam Mittagessen, und dann ab in die Mini-Flitterwochen. Auch die sollten für uns und in meinem Zustand größtmögliche Stressfreiheit bieten – was würde sich da besser eignen als ein Kurztrip in ein Wellness-Hotel mit “Verwöhnpension”, Sauna, Massagen, Pool, drumherum nichts als Wald und Wiese. Dort dann einchecken, zum ersten Mal als “Herr und Frau Bose”…

 

Zurück zum Tag. Selbst wenn man den Aufwand so gering wie möglich halten möchte, müssen doch ein paar Entscheidungen getroffen werden:

  • Wo wollen wir uns das Ja-Wort geben?
  • Wann?
  • Wer soll Trauzeuge sein?
  • Wen wollen wir einladen?
  • Wohin wollen wir zum Essen?
  • Wollen wir a la carte essen oder uns ein Menü zusammenstellen lassen?
  • Wer macht Fotos?
  • Und nicht zuletzt: Was ziehen wir an? Ein weißes Hochzeitskleid und schwarzen Anzug? Oder etwas legerer?

Die Frage nach dem Wo war schnell beantwortet: Regensburg, die Stadt, in der wir uns kennengelernt hatten, und wo er mir auch den Antrag gemacht hatte. Wann? So schnell wie möglich. Mit dem 28.2. war schnell ein realistischer und nach Einholung aller Papiere der erste mögliche Termin gefunden. Gäste. Familie, das ist klar. Mein Verlobter definiert Familie noch etwas weiter als ich, dadurch sind auch ein paar gute Freunde mit von der Partie. Und natürlich meine beste Freundin. Sie ist nämlich meine Trauzeugin. Er ist traditioneller, die Schwester und engste Vertraute soll es sein. Wir reservieren einen Tisch in einem deutschen Restaurant, damit können sicherlich alle leben. Bei den Fotos zähle ich auf meinen Onkel, von dem stammen immerhin die besten meiner Kinderfotos.

Bleibt da nur die Frage:  welches Hochzeitskleid? Mein erster Impuls war auch hier: einfach gucken, was im Schrank hängt, irgendwas wird schon passen. Und im Zweifel auch erst kurz vorher einkaufen gehen – wer weiß, wie weit der Bauch noch wächst! Immerhin bin ich schon jetzt so weit, dass ich für meine Hosen keinen Gürtel mehr brauche. Aber da hatte ich meine Rechnung ohne meine Freundin und künftigen Schwägerin, seiner Trauzeugin gemacht. Als heute auf Arbeit der Postbote dastand, habe ich mir nichts dabei gedacht, als meine Kollegin sagte “Ist für dich. Persönlich.” war ich schon überrascht. Ich hatte doch nichts bestellt. Ganz aufgeregt machte ich das Päckchen auf und darin war: ein weißes Hochzeitskleid und ein wahnsinnig netter Brief für mich. Als wäre das nicht lieb genug – wirklich begeistert war ich dann aber über die Tatsache, dass nicht nur die Bodenlänge perfekt bemessen war, sondern auch alle anderen Maße passten, wie angegossen. Natürlich noch mit genug Raum für ein kleines Bäuchlein-Wachstum. Dazu sollte noch gesagt werden, dass es dieses Kleid nur einmal auf der Welt gibt. Es ist von ihr selbst entworfen und auf meine Maße – die übrigens nur per Augenmaß und Anprobieren anderer Kleider erörtert wurden – umgenäht worden.

Dazu kann ich nur sagen: DANKE – das ist das schönste Vor-Hochzeits-Geschenk!

1 Kommentar zu „Das Hochzeitskleid…“

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