16 Monate: Unser Kind hat sich mit zum Wutkind entwickelt

Ein einfaches Kind war unser Rubbelbatz nie. Doch bisher galt unsere Sorge mehr dem, dass er unzufrieden ist, nörgelt oder weint. Im letzten Monat, genauer gesagt in der letzten Woche, haben wir eine neue Herausforderung des Elterndaseins kennngelernt: Wut.

In den ersten 6 Lebensmonaten war er extrem anhänglich, hat sich kaum ablegen lassen. Wir haben ihn getragen und kamen gut zurecht. Seit er krabbeln kann, ist er ein extrem aktives Kind. Wenn er nicht genug Bewegung und Abwechslung hat, wird er sehr quengelig und unausgeglichen. Auch damit haben wir uns arrangiert und es gibt eben Action von früh bis spät. Ein zu wild oder zu viel gibt es für ihn selten. Dann, gerade als ich das Gefühl hatte, dass die Dinge jetzt besser werden, konnten wir eine neue Seite des kleinen Lords kennen lernen: Er hat seinen eigenen Kopf.

Stillsitzen mit 16 Monaten unmöglich

Das fällt mir immer vor allem dann auf, wenn wir in einem Raum mit anderen, gleichaltrigen Kindern sind. Fremdeln gab es für ihn ohnehin nie und mal ein paar Minuten ruhig auf Mamas Schoss sitzen übt auf ihn keinerlei Reiz aus. Bewegung muss es sein und zwar ununterbrochen. Am Essenstisch kann er gerade mal so lange im Hauck-Hochstuhl bleiben, bis der ärgste Hunger gestillt ist, dann geht es sofort weiter. Selbst wenn er gestillt wird, zappelt und windet er sich noch so gut es eben geht. Einer der wenigen Momente, in denen er wirklich still hält, ist, wenn er auf dem Töpfchen sitzt oder vorgelesen bekommt. Allerdings weiß man nie, wann er ganz plötzlich aufsteht und einfach losrennt.

Ich bin ganz ehrlich wenn ich sage, dass mir dieser enorme Bewegungsdrang schon manchmal Sorgen macht. Nicht, weil ich denke, mein Sohn ist nicht gut so. Ich finde ihn genau richtig und würde ihn nicht anders haben wollen. Vielmehr macht es mir Sorgen, dass er mit diesem Verhalten in unserer Gesellschaft aneckt. Je größer er wird, desto häufiger wird er in Situationen kommen, in denen genau das von ihm erwarten wird: still sitzen. In der Schule geht es offensichtlich genau darum, aber schon jetzt soll er in der Kita im Morgenkreis sitzen, am Tisch sitzen bleiben, bis alle aufgegessen haben, im Bus sitzen, im Flugzeug, im Kinderwagen. Wenn er das nicht tut, fällt das auf. In vielen Fällen negativ.

Wutausbrüche

Wer sich jetzt denkt, das “muss er halt lernen”, der hat noch nicht erlebt, was passiert, wenn man den Rubbelbatz zu etwas zwingen möchte. Genauer gesagt, wenn man ihn zum still sitzen oder liegen zwingen – auf deutsch, festhalten – will. Er windet sich, weint und flippt schließlich komplett aus. Je länger man es versucht, desto mehr steigert er sich in die Situation hinein. Schließlich ist er nicht mehr zu beruhigen und brüllt durchgehend. Einzig die Brust kann in dieser Situation dann eventuell noch helfen. Aus diesem Grund versuchen wir sehr selten, ihn zu etwas zu zwingen und sind so bisher gut klar gekommen. Wutausbrüche minimiert.

Naja, bisher heißt in diesem Fall bis Anfang letzter Woche. Denn seitdem bekommt er diese Wutausbrüche schon bei Kleinigkeiten. Wenn er eine Windel bekommen soll zum Beispiel oder sich in den Kinderwagen setzen. Wenn er etwas nicht haben darf oder eine Tür zu bleibt. Im Gegensatz zu früher meckert und weint er dann nicht nur, sondern er flippt komplett aus. Mit auf den Boden werfen, mit den Füßen strampeln und nach hinten durchstrecken, wenn ihn jemand hochnehmen will.

Wenn das Kind mit 16 Monate tagsüber nicht schlafen will

Angefangen hat alles damit, dass er mittags in der Kita schlafen soll. Natürlich legt er sich nicht mit den anderen Kindern und seinem Erzieher hin. Er rollt sich ein wenig auf der Matratze, steht dann einfach auf und spielt. Weil ich in unserem Betreuungsmodell ja ohnehin nebenan bin, haben wir also entschieden, dass er bei mir einschläft und ich ihn dann ablege. Im nächsten Schritt kann ja dann der Erzieher das Einschlafen übernehmen. War in der Trage auch gar kein Problem. Doch am Montag hat er sich in der Trage plötzlich nach hinten durchgestreckt und gebrüllt, bis ich ihn rausgenommen habe und er an der Brust einschlafen durfte. Ich dachte, er sei so aufgewühlt wegen der turbulenten Besuchs-Wochen zuvor und habe ihn dieses eine Mal gelassen. Auf Dauer geht das natürlich nicht, denn wie soll der Erzieher dieses Einschlafritual je übernehmen…? Nach 45 Minuten ist er also aufgewacht und hat gebrüllt wie am Spieß. Er ließ sich durch keinen der Erzieher beruhigen, erst als ich eintraf und er an die Brust durfte war wieder gut.

Dienstag dasselbe Spiel, nur dass ich diesmal die Brust verweigerte und den Wutanfall ertrug. Es dauerte mindestens 30 Minuten bis er sich beruhigte und auf meinem Arm einschlief. Mittwoch wieder. Donnerstag versuchte ich es mit einem Fläschchen zum Einschlafen und ohne Trage. Da schlief er gar nicht. Dafür auch kein Wutausbruch. Am Freitag gab ich resigniert auf und nahm ihn zum Schlafen mit nach Hause – wo es schon am Samstag eine ähnliche Show zum Einschlafen gab.

Natürlich hoffe ich, dass er sich wieder beruhigt. Gleichzeitig habe ich Angst, dass es noch schlimmer wird und sein Verhalten aus dem Ruder läuft. Drückt mir die Daumen!


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20 Kommentare zu „16 Monate: Unser Kind hat sich mit zum Wutkind entwickelt“

  1. Hallo Hanna,

    danke für diesen Artikel. Er kommt mal wieder zur rechten Zeit, denn mir kommt das doch (leider) recht bekannt vor.
    Seit einigen Wochen schreit,heult und schimpft unser Bub wie noch nie. Es kommen richtige Tränen, er ist wütend und ist unglaublich laut,so dass ich manchmal schon Sorge habe, was die Nachbarschaft denken muss,was ich mit unserem Kind anstelle.
    Oft passiert es, wenn er etwas nicht darf oder ich es wage, 2m von ihm weg zu gehen während er spielt. Manchmal aber (aus meiner Sicht) völlig ohne Grund und ich habe das Gefühl, er weiß auch nicht so recht, was ihn plagt. Es ist wirklich anstrengend, das mit ihm auszuhalten und nicht in Muster zu verfallen, die man nicht möchte.

    Ich wünsche mir von Herzen, dass er seinen starken Willen behält,aber die Wut darf gerne wieder gehen.

    1. Ja, es ist tatsächlich nicht einfach, in diesen Momenten ruhig zu bleiben. Ich stelle mir dann immer vor, wie viel schwieriger die Situation für ihn eigentlich sein muss. Denn ich weiß, dass es wieder vorbei geht und dass ich zur Not die Situation kontrollieren kann. Denn auch wenn er keine Windel möchte – wenn es wichtig ist, kann ich sie ihm trotzdem anziehen. Oder ihn festhalten, damit er nicht auf die Straße läuft, usw. Aber für ihn gibt es in diesem Moment nur die Wut und er scheint gar nicht zu wissen, wohin damit. Oder er ist wütend, weil etwas geschieht, was er nicht möchte, aber er auch nicht so richtig verhindern kann.

      Mein Papa sagt, Menschen mit starkem Willen braucht die Welt. Damit hat er wahrscheinlich Recht, aber dass die Wut dazugehört ist echt doof.

      Und dass man sich immer Gedanken macht, wie das auf außenstehende wirkt, ebenso. Eigentlich sollte es egal sein, was die denken – leider kenne ich das Gefühl trotzdem. Dass die anderen denken können, man wäre unfähig und das Kind verhält sich deshalb so.

  2. Hi. Genau das gleiche Problem hatten wir auch… Wutausbrüche die unerträglich waren und echt an den Nerven zerrten. Durchstrecken, überstrecken,hinfallen,sich butterweich und wie Gummi machen wenn man das Kind hochheben mag…. Alles durchgestanden. Ich war da für ihn. Hab ihn wütend liegen gelassen aufm Boden,mich neben ihn gekniet und ihn gestreichelt. Reden half nix denn beim brüllen kommt nu an. Solange keine Tränen da waren war es Wut,Zorn. Die Autonomiephase is eine schwere aber wichtige Phase. Das Kind merkt und lernt “ich bin was wert,ich ja was zu sagen” es lernt sein “Ich” kennen und dass Mana und Papa Grenzen setzten können/dürfen/werden. Mein Sohn is nun 17 Monate und es is vorbei (also die krassen Wutanfälle)….

    Viel Kraft und es geht vorbei – bis die nächste Phase kommt ?

  3. Hallöchen,
    ich habe gerade nicht viel Zeit, daher wird mein Kommentar nur kurz. Du kennst ja unseren stets ausgeglichenen, ruhigen und lieben Sonnenschein… die wenigsten kennen das kleine ausflippende Monster, dass brüllt wie am Spieß weil du es gewagt hast, die Banane in der Mitte durchzubrechen… aber ja, das hatten wir Zuhause, für ca. 6 Wochen. Dann hatte das kleine Monster die eigene Wut soweit unter Kontrolle, dass es schnell gemerkt hat, dass es nicht weiterhilft. Sie lässt sich seitdem schneller beruhigen bzw wird nicht mehr wütend sondern trotzig. Was auch nicht besser ist, denn ein sich schwer machendes Kind (einfach hinsetzen und so tun als wären die Gliedmaßen Pudding), das ständig Nein sagt ist auch nicht besser…

  4. Willkommen in der Autonomiephase! Erinnert mich stark an unseren Sohn! Er hat auch um jede Grenze gekämpft! Mit dem Kopf durch die Wand, statt durch die Tür! Wir haben es so gehalten: Sinnvolle Grenzen bleiben bestehen, wüten darf er gerne, weil er sie nicht umstoßen kann. Wie z. B. sitzen im Kiwa an der Tram Haltestelle oder die geschlossene Badtür, wenn Besuch auf der Toilette ist usw… Die Wut mussten wir dann einfach aushalten. Jetzt ist er fünf und solche Anfälle gehören schon seit geraumer Zeit der Vergangenheit an… Dauerte aber bis fast vier. Und mit zunehmenden Alter hat er auch das Stillsitzen mehr und mehr erlernt… daher denke ich, dass auch der Rubbelbatz bis zur Einschulung nicht unaufhörlich mehr umhertigert… Haltet durch! Unsere Kleine saß schon immer gerne mal ruhig auf dem Schoß und bekommt die Wutanfälle dann eben in anderen Situationen…falscher Becher usw… Sie ist jetzt 3,5 es wird sicher auch bald ein Ende haben. Also gelassen bleiben, die Wut gehört zur Entwicklung!

    1. Hallo Kathrin,

      noch mehr als 2 Jahre? Neeeeeein. Das ist echt lange. Respekt, dass du das so durchgehalten hast / durchhältst. Ich hoffe sehr, bei uns geht es schneller wieder vorbei. Trotzdem gut zu wissen, dass es auch so lange dauern kann. Und dass es, so oder so, eines Tages wieder weggeht.

      Alles Liebe,
      Hanna

      1. Ihr lieben beiden,

        aus Hilflosigkeit bin ich gerade auf diesem Beitrag gelandet. Unser großer Kleiner, nächste Woche 16 Monate alt, ist ebenfalls eine Granate: Wutausbrüche vom Feinsten sind an der Tagesordnung, er haut, kratzt und beißt, wirft sich auf den Boden und ist 24/7 einfach irrsinnig unruhig. Still sitzen? Ging noch nie, nicht mal beim Essen klappt das. Selbst in der Krippe, in der alle (!) anderen Kids während des Mampfens am Tisch sitzen, hält er‘s maximal eine 1/2 Minute aus. Wenn überhaupt. Das kenne ich von unserer Großen, die fünfeinhalb ist, in dieser Form gar nicht. Beide werden bedürfnisorientiert „erzogen“, beide wurden gestillt (unsere Granate sogar immer noch), getragen, schlafen im Familienbett. Aber ich bin ganz ehrlich: Diese extreme Unruhe, puh, ich mache mir da echt Sorgen.

        Bitte, bitte sag(t) mir, dass die nicht ewig bleiben wird. Ich brauche ein kleines Licht am Ende des unruhigen Tunnels…

        1. Liebe Katharina,

          unser kleiner Wutzwerg ist heute 4,5 Jahre alt und großer Bruder eines 6-Monate alten Babys.

          So viel vorne weg: Er hat die berüchtigte Trotzphase eigentlich fast komplett übersprungen. Er sitzt immer noch nicht gerne lange am Tisch, aber für eine Mahlzeit reicht es. Er kann sich super und lange alleine beschäftigen, baut Puzzles oder spielt mit seinen Autos. Im Kindergarten gibt es weder Probleme noch Auffälligkeiten.

          Seit unser Kleinster da ist, wird mir mehr und mehr bewusst: Der Große ist einfach, wie er ist. Es gibt nichts, was wir hätten anders machen können, um ihn zu ändern. Genau so wird es bei euch auch sein. Was mir sehr geholfen hat: Sein Geburtshoroskop. Darin ist er so treffend in vielen seiner “schwierigen” Eigenschaften beschrieben und auch, dass er die eben mitgebracht hat. Unsere Aufgabe als Eltern ist es, so sehe ich das, ihn damit anzunehmen und mit ihm zusammen einen Weg zu finden, wie er sich trotzdem positiv entwickelt und sinnhaft in die Gesellschaft einfügt.

          Ich wünsche euch alles Gute auf dem WEg,
          viele Grüße,
          Hanna

  5. Naja, die Wut verändert sich, man kann irgendwann verhandeln mit den Kids, den sich anbahnenden Anfall noch stoppen mit Ablenkung oder Argumenten, aber manchmal kommt (Tochter) oder kam (Sohn) er doch… Wobei man dann sogar mit zunehmenden Alter trösten kann und hinterher nochmal drüber reden, wenn die Tränen getrocknet sind! Denn, wie Du so schön sagst: Menschen mit starkem Willen braucht das Land! Diesen dann wegen der Wut zu brechen wäre so schade! Und es ist auch unheimlich interessant die Ansichten der Kinder zu erfahren, was sie sich denken, was genau sie so wütend macht! Je mehr sie sprechen können, desto interessanter wird es!

    1. “Denn seitdem bekommt er diese Wutausbrüche schon bei Kleinigkeiten.”
      Das sagt doch alles. Er hat gemerkt, dass er damit (und vermutlich nur damit) durchkommt…

  6. das habt ihr nun davon von eurerem Nichterziehen u den kompletten Tag nach dem Kind ausrichten. Ein Balg das keine Regeln kennt u ausflippt wenn er etwas soll. Glückwunsch

  7. Ha, ha, so ein Kommentar von . ! Solche Reaktionen hatten wir auch immer wieder auf meinen Sohn! Einen Tyrannen hätten wir erzogen! So was Blödes! Eine ganz normale Entwicklungsphase ist das! Beim 2. Kind sind wir da viel gelassener… Es interessiert nicht mehr, was andere denken! Es ist wie es ist!

    1. Deshalb hab ich den Kommentar auch freigegeben. Sagen mag ich dazu eigentlich nicht viel, weil sich mit solchen Menschen die Argumentation eh im Kreis dreht 😉

      Allerdings finde ich es bemerkenswert, dass hier jemand all die Zeit seit dem Erziehungs-Artikel ausgeharrt hat, um auf diesen Moment zu warten!

  8. Oh, das Wutteuferl kennen wir auch sehr gut …
    Immer wieder hat es unsere große Prinzessin gepackt und ordentlich durchgeschüttelt. Bei den kleinsten Anlässen konnte dieses fiese Kerlchen aus unserem ausgeglichenen Kind ein schreiendes, brüllendes, heulendes Bündel machen, das gar nicht mehr wusste, wohin mit all dem Zorn.
    Am Höhepunkt dieser Phase hat sie über eine halbe Stunde lang getobt und ist anschließend vor lauter Erschöpfung am Vorzimmerteppich eingeschlafen.
    Angreifen war Tabu, hat dem Wutteuferl nur noch mehr Feuer gegeben. Und so mussten wir uns damit begnügen, einfach nur in ihrer Nähe zu bleiben, um ihr das Gefühl zu geben, nicht alleine gelassen zu werden mit ihrer Wut.
    Ansonsten haben wir oft Situationen vermieden, von denen wir wussten, dass sie einen Auftritt des Wutteufelchens provozieren würden. So muss sie zum Beispiel bis heute beim Essen nicht bei Tisch sitzen, sondern darf stehen.

    Das Wuttefelchen war auch lange unser Gast: als die Prinzessin etwas über ein Jahr alt war ist es eingezogen und erst nach zwei laaaaaaangen Jahren wieder rausgeschmissen worden.

    Jetzt schleicht es sich grade durch die Hintertür beim kleinen Prinzen wieder ein. Seine Wutausbrüche sind viel unkontrollierter als die der Prinzessin. Sie hat sich “nur” auf den Boden geworfen und getobt. Er wirft mit Gegenständen und schlägt um sich. Aber ihn darf ich berühren, trösten, festhalten. Das gibt mir zumindest das Gefühl, etwas tun zu können …

    Und die große Prinzessin ist mittlerweile in der Sechs-Jahres-Krise angekommen und wir fangen wieder von vorne an. Aber jetzt kennen wir das Spiel schon und es eskaliert nur noch selten – ganz können wir beide eben doch nicht aus unserer Haut.

    Das Wutteufelchen ist aber nicht nur “böse”: die große Prinzessin hat gelernt, mit Frustration und Wut umzugehen – in einer Umgebung, in der sie sich sicher fühlt und sie weiß, dass sie trotz allem geliebt wird. Sie konnte lernen, dass in verschiedenen Umgebungen (daheim, bei Oma und Opa, im Kindergarten) verschiedene Regeln gelten, an die man sich auch dann halten muss, wenn es grade nicht so viel Spaß macht.

    Uns Eltern – vor allem mir – hat’s Gelassenheit beigebracht. Auch mal auszuhalten, dass sich da eine unfassbare Wut ihren Weg bahnt, die durch nichts aufzuhalten ist, die einfach mal raus muss. Das ist mir am Anfang sehr schwer gefallen, aber mit der Zeit wächst man an seiner Aufgabe.

    Andrea

    1. Danke, liebe Andrea, das hast du sehr schön geschrieben. Und immerhin wirft der Rubbelbatz noch nicht mit Dingen wie Konstantin. Das tröstet mich fast ein wenig :*

  9. Liebe Hanna,
    auch wenn dieser Eintrag schon eine Weile her ist, würde ich dich dennoch gerne fragen wie es bei dir weiterging. Wir befinden uns gerade in einer ziemlich ähnlichen Situation. Unser Sohn (16 Monate) bekommt auch seit einigen Tagen extreme Wutanfälle, wenn ihm etwas nicht passt und es kann ihn nichts beruhigen – außer der Brust. Eigentlich stille ich ihm schon seit einiger Zeit nicht mehr tagsüber, habe ihn aber aufgrund einer Krankheitdperiode in den letzten Wochen öfter an der Brust einschlafen lassen. Wie war das bei dir? Ging die Phase der Wutanfälle schnell wieder vorbei? Hast du einen guten Weg gefunden, damit umzugehen?

    Liebe Grüße
    Gina

    1. Hallo Gina,

      unser Sohn ist heute 3,5 Jahre alt und ich warte bis heute auf die schlimme “Trotzphase”. Also, falls euer Sohn sich ähnlich entwickelt bezüglich der Wut, habe ich gute Nachrichten 😉 Die Wutphase mit 16 Monaten war schnell wieder vorbei. Zumindest in dem Extrem. Danach konnte er die ganze Zeit über erstaunlich gut mit negativen Gefühlen umgehen. Er hatte und hat zwar, wie jedes Kind, eine Menge davon, aber bis auf einige vorübergehende Tage (meistens drei hintereinander), kann man immer gut mit ihm umgehen. Wenn es sein muss, lässt er mit sich reden, sich ablenken, sich beruhigen. Diese blinde, unkontrollierbare Wut, wie ich sie oft bei anderen Kleinkindern sehe, hat er nicht. Er ärgert sich nicht über Dinge, die sich nicht ändern lassen (falsche Tasse oder ähnliches) sondern akzeptiert Erklärungen.
      Das heißt allerdings nicht, dass unser Leben mit ihm immer einfach ist. Ich glaube vielmehr, er hat sehr früh angefangen mit dem “Trotz” und der Wut und es hat sich deshalb besser verteilt und uns alle nicht plötzlich überrollt.
      Also alles in allem: Eine Wutphase mit 16 Monaten hat keinerlei Aussagekraft über die spätere Entwicklung oder eventuelle Aggressionen. Bei uns ist alles gut und wir kommen super klar mit dem kleinen Menschen.
      Dasselbe wünsche ich euch auch. Wenn Du Hilfe brauchst, empfehle ich Dir das Trotzphasen-Buch vom gewünschtesten Wunschkind. Darin bekommst Du wirklich viel Hilfe, zu verstehen, was in den Kleinen vorgeht. Umso gelassener kannst Du mit den Situationen umgehen und umso spurloser werden sie an euch allen vorbeiziehen.

      Liebe Grüße,
      Hanna

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