Junggesellenabschied mit Baby: So war mein JGA-Wochenende in Regensburg

Von unserem Reise-Wochenende und unserer Urlaubswoche auf dem Land habe ich euch ja bereits berichtet. Gerne möchte ich auch unser Wochenende in Regensburg festhalten und berichten, wie man sich als einzige Mama auf einem Junggesellinnenabschied fühlt. 

Vor dem JGA erstmal zu kinderlosen Freunden

Freitag sind wir ja von meinen Eltern mit dem Zug weitergefahren nach Regensburg. Das sind ca. 2,5 Stunden und war insgesamt schon eine anstrengende Fahrt, weil kein ICE-Kleinkindabteil sondern normaler Zug. Vor Ort waren wir dann die erste Nacht bei kinderlosen Freunden zu Besuch. Zuerst waren wir uns nicht sicher, wie das so werden würde, immerhin ist die Wohnung natürlich alles andere als kleinkindgerecht und die beiden hatten wahrscheinlich keine Ahnung, worauf sie sich einlassen.

Tatsächlich war es aber echt gut. Der Rubbelbatz hat sich in der Wohnung sehr wohlgefühlt. Seit mein Bruder ihm seine Gitarre gezeigt hat, ist er ein großer Fan davon und will immer auf die Seiten hauen, die dann einen Ton abgeben. In der Wohnung unserer Freunde gab es sogar zwei davon und eine Baby-Gitarre (manche nennen sie auch Ukulele). Auch mit dem Rest ihrer Einrichtung sind die beiden nicht zimperlich und er durfte alles untersuchen. Zur Krönung der Gastfreundlichkeit durften wir sogar, statt wie vereinbart auf der Couch, im Bett schlafen, weil es im Wohnzimmer keine Möglichkeit zur Verdunklung gibt. Auch unsere Ängste, dass unser 3-Meter-Familienbett uns zu sehr verwöhnt hat, um mit 1,40 Meter zurechtzukommen, waren unbegründet. Wir haben alle drei super geschlafen.

Nach einem ausgiebigen gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen sind wir dann zu einer Freundin vom Rubbelpapa, die schon 2 Kinder hat. Das war wirklich super, hier konnte der Kleine bedenkenlos toben und das Kinderzimmer des Größeren in Unordnung bringen – der war nämlich gar nicht da.

Junggesellinnenabschied mit Baby und noch in der Stillzeit

Pünktlich um kurz vor 12 waren wir dann am Bahnhof, um meine beste Freundin nebst Freundinnen abzuholen: Wir wollten ihren Junggesellinnenabschied feiern, denn in 3 Wochen heiratet sie ihren Traummann. Nachdem wir uns alle begrüßt hatten, sind wir nochmal zu dritt losgezogen, um kurz in unserer Unterkunft für die nächsten zwei Tage einzuchecken. Auch diese Wohnung ist keine Kinder gewöhnt, aber auch hier ging es super. Und immerhin 1,60 Meter Bett. Dafür sah es in dem Zimmer nach kürzester Zeit so aus: IMG_20160501_065024_HDR

Danach kam der Teil, auf den ich mich am meisten gefreut hatte: nach einer Stillpause übernahm der Rubbelpapa die Kinderbetreuung und ich machte mich allein auf zu einem Mittagessen in unserer Lieblingspizzeria aus Studienzeiten.

Solche Bilder bekomme ich ganz oft über Whatsapp, wenn die beiden allein unterwegs sind.
Solche Bilder bekomme ich ganz oft über Whatsapp, wenn die beiden allein unterwegs sind.

Die anderen waren mittlerweile gut angeschwippst, für mich gab es nur alkoholfreies Radler.

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Trotzdem hatte ich viel Spaß, es war so schön, die vier wiederzusehen. Vor allem, seit ich in Berlin bin, sehen wir uns viel zu selten. Das Essen, das ich ausnahmsweise mal in Ruhe genießen konnte, ließ natürlich auch keine Wünsche offen.

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Weil wir alle nicht so die Fans von traditionellen Junggesellen-Abschieden mit Verkleidung und Betteltour sind, gab es stattdessen eine Thai-Massage zur Entspannung und danach eine Art Junggesellinnen-Ralley oder, wie wir es nannten, “Hochzeitsschule”. D.h. sie musste verschiedene Challenges erledigen oder Fragen beantworten wie “Wo ist dein Liebster geboren? Welche Eissorten würde er aussuchen? Welchen Vornamen würde er einem Jungen geben?” Sie war erstaunlich gut darin, das muss ich schon mal sagen.

Auch ein Liebesschloss am "Eisernen Steg" durfte sie anbringen und den Schlüssel mit einem lauten "Für immer" über das Brückengeländer werfen.
Auch ein Liebesschloss am “Eisernen Steg” durfte sie anbringen und den Schlüssel mit einem lauten “Für immer” über das Brückengeländer werfen.

Schließlich sind wir auf der Jahn-Insel an der schönen Donau gelandet, wo sie Papierschiffchen mit Wünschen für die gemeinsame Zukunft losschicken durfte. Hier habe ich auch mein Baby zurückbekommen, der Rubbelpapa hat sich zwischenzeitlich um den Koffertransport von alter zu neuer Unterkunft gekümmert.

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Mit Baby ist so nah am Wasser sitzen etwas schwierig, daher haben wir den Rest der Insel unsicher gemacht.
Mit mobilem Baby ist so nah am Wasser sitzen etwas schwierig, daher haben wir den Rest der Insel unsicher gemacht.

Ich hatte lange gehofft, vielleicht auch abends dabei sein zu können. Eine Weile sah es auch ganz gut aus: der Rubbelbatz hatte gelernt, aus der Flasche zu trinken und sich gut von seinem Papa in den Schlaf begleiten lassen. Etwa eine Woche vor unserer Reise allerdings fing er an, wie eine Klette an mir zu kleben und wie am Spieß zu brüllen, wenn der Papa ihn nachts auch nur anzufassen versucht. Beim gemeinsamen Abendessen war ich also schon nicht mehr dabei. Nach einer Pizza bzw. Spargelcremesuppe von unserem airbnb-Gastgeber ging es für mich deshalb ab ins Bett.

Warten auf die Pizza to go.
Warten auf die Pizza to go.

Für mich war das Fazit des Tages sehr überraschend. Ich war eigentlich der Meinung, mich seit der Schwangerschaft nicht allzusehr verändert zu haben. Ich wurde an diesem Samstag eines besseren belehrt. Der Unterschied in der Lebensweise, Ansichten und Umgang zwischen mir und den anderen wurde mir deutlich bewusst.

Zwar waren alle total lieb zu meinem Baby und haben sich wirklich Mühe gegeben und Rücksicht genommen. Aber ich habe doch gemerkt, dass keine von ihnen (wie auch?) verstehen kann, wie es wirklich ist mit Kind, welche Einschränkungen man hat, an welchen Stellen man Hilfe bräuchte oder einfach nicht so schnell ist wie früher. Aber ich sehe das positiv: die werden alle noch auf die “dunkle Seite der Macht” wechseln, früher oder später, und dann sind wir wieder auf derselben Wellenlänge, was unsere Lebenssituation angeht.

Er läuft!

Sonntag morgen waren wir dann zur Abwechslung bei Freunden mit Kind. Auch hier haben wir uns alle pudelwohl gefühlt, nicht zuletzt, weil sich unser Kleiner und die 16-monatige Tochter der beiden mehr als gut verstanden haben. Zu unserer Entlastung hat die kleine Dame es nämlich drauf, sich durch richtig laute Töne zu “wehren”, wenn es ihr zu wild wird. Weil alle Beteiligten so viel Spaß hatten, sind wir abends nochmal hin und konnten den Rubbelbatz auf frischer Tat ertappen…also filmen. Wir denken nach wie vor, dass ihn die kleine Lina so beeindruckt hat, dass er auch laufen wollte.

Faszination Türe. Ganz hoch im Kurs momentan, daran kann auch ein wenig Finger einklemmen nichts ändern.
Faszination Türe. Ganz hoch im Kurs momentan, daran kann auch ein wenig Finger einklemmen nichts ändern.

Mittags waren wir zum Essen mit der Tante vom Rubbelbatz und ihrem Mitbewohner verabredet. Und da passierte es: er ließ unseren Tisch einfach los und marschierte zum Kinderwagen am Nebentisch!!! Sowohl wir, als auch die Tischnachbarn applaudierten begeistert.

Weiteres Highlight im "Dechbettener Hof", wo wir übrigens auch unsere standesamtliche Hochzeit gefeiert haben: Echte Ziegen - nicht nur aus dem Buch.
Weiteres Highlight im “Dechbettener Hof”, wo wir übrigens auch unsere standesamtliche Hochzeit gefeiert haben: Echte Ziegen – nicht nur aus dem Buch.

Am Montag war dann Heimreise angesagt – die verlief wirklich gut und war von Regensburg aus auch nicht so lang wie sonst. Mit den Mitfahrern – Mutter und Sohn, 14 Monate – haben wir uns super verstanden und nach kurzer Zeit sah das Abteil so aus:

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Zuhaus angekommen widmete sich der Rubbelbatz erst mal leidenschaftlich seinem Spielzeugeck.
Zuhause angekommen widmete sich der Rubbelbatz erst mal leidenschaftlich seinem Spielzeugeck.

Obwohl wir richtig traurig waren, bei meinen Eltern wegzufahren, waren wir doch froh, wieder unser gewohntes Umfeld zu haben. Und die nächste Reise kommt ja bestimmt…

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