40 Wochen schwanger: Kein Zucker am Ende der Schwangerschaft

zuckerfrei

Schwangerschaftswoche 40. Eigentlich sollte unser Baby längst bei uns sein, aber er lässt sich Zeit. In der Zwischenzeit, sagt meine Hebamme, soll ich komplett auf Zucker und Kohlenhydrate verzichten, um eine einfachere Geburt zu haben.

Das Ende der Schwangerschaft naht und kein Zucker in Sicht

40 Wochen schwanger. Damit sollte es eigentlich geschafft sein, der errechnete Entbindungstermin war gestern. Trotzdem trage ich den Bauchzwerg weiterhin mit mir herum. Ist angeblich ganz normal, vor allem beim ersten Kind. Macht eigentlich auch nichts, weil es mir in der letzten Woche richtig, richtig gut ging. Wir können viel unternehmen und ich genieße die Zeit noch in vollen Zügen. Außerdem verdiene ich jetzt mit jedem zusätzlichen Schwangerschaftstag quasi zusätzliches Geld: Das Mutterschaftsgeld der Krankenkasse sowie der AG-Zuschuss zum Nettogehalt wird immer ab 6 Wochen vor Geburtstermin und bis 8 Wochen nach der tatsächlichen Geburt bezahlt, d.h. der Zwischenzeitraum ist Bonus!

Und: seit heute Nacht sieht es ganz gut aus, dass es nach diesem Beitrag keine Schwangerschafts-, sondern nur noch Baby-Updates gibt.


Bauch:
 wächst weiter, Bauchnabel ist jetzt meistens draußen, was sehr zu unserer Erheiterung beiträgt

Gewicht: plus 17 kg; habe absolutes Kohlenhydrat-Verbot von meiner Hebamme erhalten und mich zuerst gewundert, warum ich kein Zucker und kein Weißmehl zum Ende der Schwangerschaft zu mir nehmen soll?


Warum keine Kohlenhydrate und kein Zucker vor Geburt?

Also habe ich etwas nachgehakt, warum eigentlich der Zuckerverzicht vor der Geburt? Einerseits sorgen Kohlenhydrate (vor allem Weißmehl und Zucker) dafür, dass das Baby größer und schwerer wird und somit die Geburt erschwert.

Zum Anderen gibt es eine wissenschaftliche Begründung dafür, dass man 6 Wochen vor Geburt keinen Zucker in der Schwangerschaft essen soll.: Ca. 5 Wochen vor der Geburt beginnt der Körper mit der Produktion von Prostaglandin, einem Gewebshormon, das für die Verkürzung des Muttermunds und erste Wehentätigkeit wichtig ist. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel, der durch Kohlenhydrate entstehen kann, hemmt die Produktion dieses Hormons. Kurz gesagt:

Zucker hemmt Wehen!

Damit ist es für mich ziemlich klar, warum ich bei meiner Ernährung vor der Geburt lieber zuckerfrei bleibe und darauf am Ende meiner Schwangerschaft verzichten soll. Nicht umsonst wird wohl vielen Schwangeren eine Louwen-Diät für eine leichtere Geburt empfohlen.


Beschwerden: kaum Beschwerden, nicht mal bei der extremen Hitze

Wehen: die Woche über häufig schmerzlose Übungswehen, seit heute Nacht um 2.30 Uhr außerdem regelmäßige, schmerzhafte Krämpfe alle 5-15 Minuten. Am Morgen hat sich außerdem der Schleimpfropf angefangen zu lösen – eines der Anzeichen, die man im Geburtsvorbereitungskurs als Beginn der Geburtsphase beigebracht bekommt. Da sich diese Phase laut meiner Hebamme den restlichen Tag hinziehen kann, ohne dass echte Geburtswehen daraus werden, ist mein Mann ganz normal zur Arbeit gegangen, ist aber natürlich in Alarmbereitschaft. Theoretisch könnten die Schmerzen auch wieder ganz aufhören und die Schwangerschaft ganz normal weiter gehen, die Hebamme meint aber, das sei eher unwahrscheinlich. Überraschenderweise sind wir beide ganz ruhig und vernünftig. Er ist morgens aufgewacht (da war ich bereits seit 5 Uhr auf den Beinen) und ich habe ihn gefragt, ob er gut geschlafen hat. – Ja? Das ist gut, weil ich glaube, wir bekommen heute ein Baby…

Essensgewohnheiten: keine abnormalen Gelüste

Stimmung: uneingeschränkt gut und friedlich; einzige Sorge die Woche über: dass der Kleine zu groß wird und die Geburt dadurch ziemlich beschwerlich

 Das Baby

Größe: keine aktuelle Schätzung vorhanden

Entwicklung: wurde gestern wieder geultraschallt, ihm geht es bestens; Fruchtwasser hat er nach wie vor mehr als genug

Bewegungen: mein bisher fast hyperaktiver Sprössling scheint den Langzeit-Tiefschlaf für sich entdeckt zu haben. Mir fallen seit ca. 3 Tagen abnehmende Kindsbewegungen auf. Beim CTG bei der Hebamme gestern hat er sich 20 Minuten nicht bewegt und nicht wecken lassen, sodass sie mich ins Krankenhaus zur genaueren Untersuchung überwiesen hat. Da ist er aber zum Glück aufgewacht und hat auch den Hörtest mit der Eieruhr bestanden. Aber so richtig stressen lassen hat er sich nicht durch das schrille Geräusch. Die Hoffnung, doch noch einen gemütlichen, ruhigen Säugling im Arm zu halten, steigt. Am Abend hat er allerdings dann doch wieder Gas gegeben – also wenn er wach ist, ist er wach.

Name: immer die drei selben im Rennen: Mio, Samuel, Josua

Der Papa

Macht sich immer mehr Gedanken, wie er in der Zeit nach der Geburt Arbeit und Familie unter einen Hut bringen wird. Vor allem aber freut er sich, wenn wir unseren Zwerg endlich bei uns haben können. Wie seine Stimmung die letzten Tage vor der Geburt ist, könnt ihr hier lesen (sehr schöner Beitrag, wie ich finde).


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3 Kommentare zu „40 Wochen schwanger: Kein Zucker am Ende der Schwangerschaft“

  1. Das mit dem Zucker und den Prostaglandinen höre ich immer wieder, allerdings ist es schlicht falsch. Dazu gibt es mehrere Belege, hier noch einer der Verständlichsten:
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9808086/
    Das im Artikel betreffende Prostaglandin ist maßgeblich für die Reifung der Cervix mitverantwortlich, es wird vermutet, dass die Wirkung wesentlich wichtiger ist als die der Kategorie F. Ist aber auch nur ein Bespiel, dass Zucker die Produktion nicht hemmt. Das heißt allerdings nicht, dass die Aussage falsch ist, dass man in der Schwangerschaft darauf verzichten sollte oder zumindest reduzieren. Manche Ärzte schildern das sogar umgekehrt, dass Zucker die Produktion fördert und deswegen die Rezeptoren unempfindlich werden. Andere behaupten, es liegt daran, dass nach dem Anstieg der Zucker wieder abfällt. Blablabla. Alles in allem kann man sagen: Sie wissen es nicht. Es gibt keinen Beleg. Zucker macht allerdings natürlich eher schwerere Kinder und ist generell nicht gesund und wirkt massiv auf den Hormonhaushalt ein. Man kann ihn also getrost meiden, damit macht man sicher nichts falsch. Aber diese Behauptungen, dass er Wehen hemmt und es simpel erklärbar wäre, dies oder jenes sind zusammengeschustertes Halbwissen und Vermutungen, wie vieles in der Geburtshilfe. Manchmal findet man auch Belege für die Aussagen und wenn man dann nachsieht, sind es nur Studien über Schafe und Pferde, wo es eigentlich um was anderes ging und die Ergebnisse je nach Säugetier in unterschiedliche Richtungen gingen und auf den Menschen sowieso nur übertragbar sind, wenn man sich die Frage stellt: Bin ich mehr ein Pferd? Oder doch ein Schaf? Ich würde sagen: Wenn man hohe Zuckerwerte hat und viel zunimmt, macht es Sinn, sich da einzuschränken. Wenn es wahnsinnig schwerfällt und man völlig gesund ist und kaum zunimmt, wird es wohl egal sein. Bis jemand mal etwas anderes beweist.

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