Unser Weihnachtsurlaub 2016

Letztes Weihnachten, unser erstes als Familie, haben wir zu dritt in Berlin verbracht. Erst am ersten Weihnachtsfeiertag kam meine Familie aus Bayern hinzu. Dieses Mal war der Rubbelbatz schon größer und wir hatten Lust, Weihnachten mit meiner Familie auf dem Land zu verbringen.

19.12. – Anreise mit der Bahn

Weil sein Papa nur noch eine Woche Urlaub zur Verfügung hatte, sind der Rubbelbatz und ich schon mal vorgefahren. Alleine mit einem hochaktiven Kleinkind und Gepäck, incl. vier Mal umsteigen kann schon anstrengend sein. Wenn der Zug sich dann verspätet und mal schnell aus 8 Stunden 9 werden, macht es das nicht besser. Was es allerdings besser macht, ist ein krankes Kleinkind. Denn zwei Tage vorher hatte mein Kleiner tagsüber Fieber und das kam am Reisetag teilweise zurück. Nicht so hoch, dass ich mir Sorgen gemacht hätte, aber hoch genug, um ihn ruhig und anhänglich zu machen. Zum ersten Mal hatte ich ein Kind, dass friedlich auf meinem Schoß sitzt und aus dem Fenster sieht. Auch mit dem Spielzeug, das wir im Bordrestaurant erhalten haben, hat er sich lange und ruhig beschäftigt. Die zweimal Umsteigen mit Wartezeit hat er in der Trage einfach verschlafen, genauso wie den Großteil der letzten Reiseetappe – perfekt, denn da gab es kein Kleinkindabteil, sondern nur Regionalzüge.

 Als wäre er schon immer hier gewesen

Bei meinen Eltern angekommen fühlte er sich sichtlich wohl. Keine Scheu oder Vorsicht, er spielte sofort mit seinen Großeltern und seinem Onkel drauf los, fühlte sich fast wie zu Hause. An diesem Abend blieb er lange wach, denn er wollte am liebsten alles wieder neu erkunden. Überrascht hat uns, dass er sich an viele Dinge offensichtlich durch seinen Besuch im Oktober noch erinnern konnte.

Ganz hoch im Kurs: Kerzen und die Weihnachtspyramide. Damit wollte er von diesem Abend an ständig spielen und fand immer jemanden, der ihm den Wunsch bereitwillig erfüllte. Für mich war es einfach nur schön zu sehen, wie wohl er sich mit dem Rest meiner Familie fühlt und wie sich alle verstehen. Ich konnte mich von da an etwas zurücklehnen und zwischendurch auch mal Pause machen.

Vier Tage bis Weihnachten

Die Tage, bis an Heilig Abend sein Papa zu uns kam, verbrachten wir sehr ruhig, meist im bzw. um das Haus meiner Eltern. Denn hier gibt es wirklich viel zu entdecken: Jeden Morgen wird Feuer im Ofen gemacht, eine Katze lebt im Haus, meine zwei anderen Brüder sind hinzu gekommen und das Haus ist voller Kleinigkeiten und so gar nicht kindersicher. Draußen gibt es Hühner, Enten, eine Werkstatt, einen Bollerwagen, einen Nachbarn mit Kühen und Kälbern, einen See mit vielen Steinchen zum werfen…

und natürlich das Auto. Denn im Gegensatz zu den letzten Malen mochte er das diesmal nicht nur zum Spielen, sondern meist auch zum Fahren. Endlich.

Jeden Morgen (um 5 Uhr), wenn er aufstehen wollte, kam gleich nach der Morgentoilette die aufgeregte Frage nach der “Mau”. Die kam dann auch bereitwillig, wenn sie hörte, dass sie etwas zu essen bekommt. Obwohl er den einen oder anderen Haken einstecken musste, blieb die Begeisterung die ganzen Tage über ungetrübt. Gleich danach wollte er ins Schlafzimmer zu “Popa” (sein Opa, Oma kann er nicht sagen, liebt er aber genauso). Ab da konnte ich eigentlich wieder ins Bett gehen – wäre ich so ein Mensch, der dann wieder einschlafen kann.

Heilig Abend und danach

Am 24.12. kam dann endlich sein Papa zu uns. Unser Weihnachtswochenende konntet ihr ja bereits verfolgen. Danach war der Terminplan etwas voller: Ein Onkel von mir kam zu Besuch, außerdem hatte ich endlich Gelegenheit, eine meiner besten Freundinnen wieder zu sehen und ihren mittlerweile schon 7 Monate alten Kleinen kennenzulernen. Ungelogen eins der süßesten Babys, das ich seit langem gesehen habe. Ich war ganz verliebt.

Außerdem durfte ich meine beste Freundin in verschiedensten Brautkleidern begutachten, das war auch ein Erlebnis. Ohne Kind vor allem. Auch die Urgroßeltern vom Rubbelbatz wollen wir sehen und er kam in den Genuß von Uroma’s Kartoffelnudeln. Davon hat er fast 4 Stück verdrückt.

Die restliche Zeit nutzten wir wieder zu Hause. Diesmal halt mit Papa.

Lustig fand ich, dass meine Familie ihm erfolgreich beigebracht hat, zu prosten. Das wollte er dann natürlich unaufhörlich tun…

Zeit zu zweit

Am Tag vor unserer Abreise gab es für mich persönlich das absolute Highlight: einen ganzen Tag mit meinem Liebsten. Während ich mein Kind bei meiner Familie in besten Händen wusste, durften wir in der Therme I in Bad Füssing und im zugehörigen Saunahof entspannen. Sogar eine Massage war im Paket (unser Weihnachtsgeschenk von meinen Eltern) enthalten. Für mich war es so schön, das erste Mal seit langem wieder Zeit zu zweit zu haben. Ohne Kind oder Zeitdruck im Hinterkopf. Spätestens diese Stunden haben mir wieder gezeigt, dass wir als Paar nach wie vor super funktionieren und ich ihn genauso liebe wie vor dem Kind. Denn das kommt im stressigen Alltag mit Kind tatsächlich manchmal zu kurz.

Und zu Hause währenddessen so:

Wieder zurück wurden wir empfangen von einem zufriedenen, aber milchhungrigen Rubbelbatz.

31.12. – Rückreise

Am Silvestertag ging es dann zurück nach Berlin. Zum ersten Mal erzählte mir der Rubbelpapa nicht, wie sehr er sich auf das eigene Bett freut und darauf, den Kleinen wieder für uns zu haben. Im Gegenteil, er betonte mehrmals, wie schade es sei, dass wir nicht noch länger bleiben können. Der Urlaub war also wirklich gelungen. Er konnte auch endlich mal von seinem durchaus anspruchsvollen Job abschalten.

Die Rückreise war wirklich stressfrei. Von München nach Berlin fuhren wir im selben ICE, also ohne Umsteigen. Und das auch noch mit super netten Mitfahrern. Ihr Kleiner war 1 Jahr alt, also etwas jünger als unserer. Trotzdem haben sich die beiden super verstanden – und die Eltern ebenso. Die Zeit verging wie im Flug und schon waren wir angekommen.

Wenn das Kind schläft und man trotzdem nicht auf sein Weißbier verzichten möchte…

 

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