Der 7. Monat hat angefangen – warum es langsam richtig scheiße wird, schwanger zu sein!

7. Monat schwanger

Fast fünf Monate ist er nun her – der Tag, an dem wir den Test gemacht haben mit dem Ergebnis: schwanger. Seitdem konntet ihr hier verfolgen, wie ich von anfänglicher Panik über Sorgen und Bedenken bis hin zur Vorfreude auf meinen kleinen Zwerg gekommen bin.

In diesen letzten Monaten musste sich nicht nur mein Körper auf völlig neue Begebenheiten einstellen, vor allem mein Kopf musste langsam mit der Tatsache klar kommen, dass in Zukunft alles anders sein wird. Vorbei die Zeiten der Unabhängigkeit und des In-den-Tag-hinein-Lebens.

Eine Freundin hat mich heute gefragt, ob ich das schwanger sein “genieße”. Natürlich genieße ich die Aufmerksamkeiten meines Mannes (sogar die von Fremden, wenn sie mir Komplimente zur Schwangerschaft machen), die Sorge und Freude von Familie und Freunden und die Vorfreude, bald eine kleine Familie zu sein. Ich genieße es, die Dinge ruhiger angehen zu lassen, vor allem im Job, in dem ich in den letzten Jahren wirklich sehr engagiert war. Ich genieße es, alles essen zu können (wegen meiner Histaminunverträglichkeit sonst schwierig).

 

Aber ist es wirklich wunderschön, schwanger zu sein?

Ganz ehrlich? Meine Antwort ist ein klares NEIN. Schwanger sein ist nicht das Klischee von der glücklichen, kugelrunden, werdenden Mama. Abgesehen davon, dass meine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit auf ein Minimum reduziert scheint, ist da diese permanent zur Vorsicht mahnende Stimme im Hinterkopf. Bei allem, was ich tue, esse, denke, muss ich das Wohl eines kleinen Menschen im Blick haben. Eines Menschen, den ich nicht einmal sehen kann. Ich weiß nicht, ob es ihm gut geht, ob er gesund ist, ob er alles hat was er braucht. Natürlich muss ich davon ausgehen – immerhin sind alle Untersuchungen gut verlaufen, er bewegt sich rege und wächst. Aber wissen, und vor allem sehen, kann ich es nicht. Und das ist echt scheiße!

Nicht falsch verstehen, ich weiß, dass das, was in mir wächst, bald das Wichtigste in unserem Leben sein wird. Und das ist echt schön. Nur kann ich leider nicht eine dieser Schwangeren sein, die sich ständig nur darüber freuen und nun alles durch die rosarote Brille sehen. Ich freue mich für alle Schwangeren, denen das gelingt.

Ich weiß auch nicht, wie ich – auch das wird mir so oft geraten – noch die Zeit zu zweit genießen soll, wenn nach einer Aktivität von ca. 45 Minuten meine Belastungsgrenze erreicht ist, ich nach einem Fußweg von 500 Metern Seitenstechen bekomme und ich mich ungefähr so sexy fühle wie ein Walross! Statt romantischer Zweisamkeit ist bei uns jetzt abends Bauch einölen und einschlafen angesagt. Dass ich morgens die Entscheidung zwischen Hose A und Hose B habe, macht es auch nicht gerade besser.

Und das ist erst der Anfang! Ich weiß schon, dass mein momentaner Zustand noch sehr angenehm ist, gemessen an dem, was noch kommen könnte. Immerhin bin ich erst im 7. Monat schwanger und der Bauch noch relativ klein (Taillenumfang 85cm). Ich habe kein Wasser in den Beinen, mein Rücken tut nur mäßig weh, ich habe keine Schwindelanfälle oder Kreislaufprobleme, keine Schwangerschaftsstreifen und keine der gängigen Schwangerschaftsbeschwerden. Oder wenn dann nur leicht. Es kann also nur schlimmer werden die nächsten Monate, da mache ich mir gar nichts vor…


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9 Kommentare zu „Der 7. Monat hat angefangen – warum es langsam richtig scheiße wird, schwanger zu sein!“

  1. Schwanger sein ist natürlich mit vielen sorgen verbunden. Der körper verändert sich, was auch erschreckend sein kann aber es gibt nichts schöneres. Ich habe nach der geburt meiner tochter den dicken bauch vermisst, obwoh es sehr anstrengend war zum schluss hin. Genieße trotzdem jede sekunde von der ss. Dein baby wird dir nie mehr so nahe sein wie jetzt. Ganz abgesehen davon, ist es jetzt noch “pflegeleicht” und du wirst dir am anfang diesen schwangeren zustand zurück wünschen, wenn dein mäuschen stundenlang weint 😉 hihi

  2. Hach, in so vielem finde ich mich wieder :D. Ich bin auch keine der “rosarote Brillen”-Schwangerenfraktion – ich find das auch immer befremdlich, wenn man sich “Beschwerden” schön zu reden versucht… Da gibts ja auch diese Kommentare a la “Ich bin stolz auf jeden einzelnen Schwangerschaftsstreifen” – ich hab zum Glück auch noch keine, creme fleissig und hoffe auf das Beste, aber du kannst dir sicher sein, sollten sie auftauchen, werde ich heulend und nicht stolz vorm Spiegel stehen & dazu stehe ich auch. Heisst ja nicht, dass ich die kleine Bauchbewohnerin weniger lieb hab, nur bin ich halt eben auch noch ich… Ich bin froh, dass es nicht nur mir so geht, dass die Schwangerschaft manchmal nervt – in so manchen Schwangerschaftskursen fühle ich mich mit dieser, wie ich finde gesunden realistischen Einstellung sehr allin ;)…

    Wünsche dir und deinem Untermieter eine tolle Woche,
    Klaudia

  3. Ich finde es -ganz egoistisch- schön, dass ich nicht die einzige Schwangere bin, die nicht auf einer rosaroten Wolke durchs Leben schwebt.
    Das einzige, was ich wirklich genieße, ist das totale Umsorgtwerden von meinem Freund- da könnte ich mich echt dauerhaft dran gewöhnen. Und es ist auch schön, die Kleine zu spüren wenn sie im Bauch wütet und strampelt oder Schluckauf hat. Alles andere wird durch die Schwangerschaft aber eher beschwerlich und es gibt einiges, was ich vermisse. Trotzdem hege ich den Verdacht, dass ich diese Zeit und bestimmt auch den Babybauch *rückblickend* vermissen werde- im Nachhinein glorifiziert man ja immer alles gerne =) Also versuche ich zumindest, mir dies immer vor Augen zu halten und zu “genießen” -soweit wie möglich.

  4. Schwanger sein fand ich bei Nr. 1 echt entspannt – keine Beschwerden, alles super.
    Jetzt, bei Nr. 2, finde ich es z.T echt anstrengend – Nr. 1 muss in den Kindergarten, will bespaßt werden, auf den Arm, was zu essen, Blödsinn machen…versteht mich nicht falsch! Wir freuen uns tierisch auf Nr. 2 – aber ich finde meine zweite SS anstrengender als die erste.

  5. Dein Post ist jetzt schon viele Jahre her, doch in einem Anfall von depressiven Gedanken über mein eigenes “Schwangersein”, habe ich im Internet nach möglichst vielen Kommentaren dazu gesucht, dass es nicht nur mir alleine so geht:
    Schwanger zu sein ist scheisse!
    Und ja: Manch eine wird nun sagen, wie undankbar ich bin und dass ich mich gefälligst über das Wunder freuen soll das in meinem Körper heranwächst. Genau: in MEINEM Körper. Den, den ich freiwillig zur Entstellung hergegeben habe, damit der kleine Wurm gesund heranwächst. Den, den ich vor lauter Bauch selbst nicht wiedererkenne. Dessen Herrin ICH nicht mehr bin – sondern der selbst ALLES für unser Baby macht.
    Selbst wenn ich von den schlimmsten Schwangerschaftsbeschwerden (bisher) verschont geblieben bin: Sodbrennen, Müdigkeit mit gleichzeitigen Schlafproblem und fehlende Fitness sind nicht so beschwerlich wie meine eigene Psyche. Die vermisst meinen Körper. Sehr sogar. Ich will wieder Frau sein, mich sein – und nicht nur die Schwangere mit dem dicken Bauch. Und nein, es werden keine Zwillinge. Es sieht scheinbar so aus. Und nein, ich habe von 60 kg bisher “nur” 10 kg zugenommen, 5 werden wohl noch dazu kommen. Also alles im grünen Bereich.
    Und trotzdem bin ich nicht happy. Momentan freue ich mich nicht einmal auf das Baby, da ich vor lauter Zweifel lieber gerade kein Kind hätte.
    Ja, das ist tragisch. Aber es gibt den Trost, dass ich nicht alleine bin und hoffentlich kommt die Freude zusammen mit dem Baby wieder zu mir…
    Danke für Deinen Blog! 🙂

    1. Liebe Sanna,

      vielen Dank für Deinen Kommentar – den ich, auch wenn es nun schon mehr als drei Jahre her ist, immer noch so gut verstehen kann. Lass Dir eins gesagt sein: Es geht sicherlich ganz vielen Frauen so wie Dir! Nur die wenigsten wollen es laut aussprechen, denn immerhin ist das gängige Bild von uns schwangeren Frauen ja, dass uns den ganzen Tag die Sonne aus dem a… scheint vor Glück 😉
      Ich wünsche Dir, dass es Dir mit der Geburt bald besser geht und Du Deinen Körper zurück bekommst, so wie er war. Beim ersten Kind hat man da ja ganz gute Chancen, auch wenn es viele Monate dauern wird.
      Alles Gute für Dich,
      Hanna

    2. Du bist auf gar keinen Fall alleine mit deiner Meinung!
      Ich finde schwanger sein auch extrem ätzend ?
      Am Anfang war ich Ultra geruchsempfindlich und habe nur gekotzt. Oder geschlafen. Das ist seit der 14. Woche ca vorbei.. GOTT SEI DANK! Auch jetzt in Woche 31 geht’s mir eig noch echt super.. hatte bis auf die Übelkeit und die Geruchsempfindlichkeit sonst keinerlei Beschwerden. Ich bin extrem gelenkig und kann mir trotz Pocke immer noch Schuhe anziehen und mir sogar selber die Fußnägel schneiden ??? dennoch finde ich diese Kurzatmigkeit einfach schrecklich.. ich meine, klar bedeutet mir der Keks alles und ich habe auch Angst, dass was passieren könnte.. aber eher weil ich Schiss habe zu fallen oder so.. habe auch gerade mal 10kg zugenommen und trotzdem werde ich ständig gefragt „ob da wirklich nur eins drin ist?!?“ ich KANN ES EINFACH NICHT MEHR HÖREN!! Ich gehe trotzdem noch jeden Morgen eine Std spazieren und einmal die Woche schwimmen.. ich freue mich sehnlichst darauf, dass mein Körper endlich wieder mir gehört.. unserem Baby geht’s Sau gut dadrin und es ist alles super in Ordnung und das freut mich auch.. trotzdem bin ich froh wenns raus ist ?
      Und auch ich hatte am Anfang starke Zweifel ob ich bereit dazu bin dieses Kind zu bekommen..
      es ist mein erstes Kind und kann mir diese „typische Mutterliebe“ einfach noch nicht vorstellen.. woher auch.. und am schlimmsten finde ich den Spruch „ach ja.. du weißt ja wofür du es machst..“ nein verdammt.. das weiß man beim ersten Kind einfach noch nicht.. im Nachhinein werde ich die Zeit bestimmt auch vermissen, aber jetzt freue ich mich erstmal wenn sie vorbei ist ?
      Also mach dir keinen Kopf
      Du bist wirklich nicht alleine ?

  6. Ich bin mit Baby nr.2 schwanger, in der 23ssw.
    Ich arbeite noch als Krankenschwester, geh mit Kind zum Kinderturnen, Fußball und jeden Tag raus. Hab Sodbrennen, wassereinlagerungen etc.und das mit 111kg. Es geht alles irgendwie. Und es ist beschwerlich ja aber ein tolles gefühl

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