Haushaltshilfe nach Geburt: Erfahrungsbericht von Sarah Vollmerhausen

Haushaltshilfe Geburt

Heute möchten wir in einem Gastartikel über die Notwendigkeit einer Haushaltshilfe nach der Geburt die Geschichte einer komplizierten Schwangerschaft und der Zeit, die darauf folgte, erzählen.

Was Sarah Vollmerhausen in diesen Monaten durchmachen musste, wünsche ich wirklich niemandem. Auch für mich wären die ersten Tage und Wochen nach der Geburt ohne die Elternzeit vom Rubbelpapa nicht machbar gewesen und ich wäre wohl nach der Geburt auf eine Haushaltshilfe angewiesen. Schließlich musste ich erstmal mein Geburtstrauma verarbeiten. So aber hatte ich meinen Ehemann als “Haushaltshilfe” eingespannt. Umso schöner, dass Sarah aus dieser Erfahrung gestärkt hervorgegangen ist und mit ihrem Unternehmen Familien in ähnlichen Notsituationen weiterhilft. Aber lest selbst:

 

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Schwangerschaft mit Komplikationen

Die schönste Zeit im Leben…eine Schwangerschaft. Neues Leben wächst in einer Frau heran. Man freut sich auf jeden Ultraschalltermin, um dem kleinen Zwerg beim Wachsen zusehen zu können.

Ich weiß noch, wie aufgeregt ich an meinem ersten Ultraschalltermin war. Das erste Mal das Herzchen meines Babys schlagen sehen. Da war ich in der 7.Woche. Die Überraschung an diesem Tag: es waren zwei kleine Babys. Es war ein überwältigendes Gefühl. Doch die Freude hielt nicht lang. Meine Frauenärztin erklärte mir, dass ein Herzchen von beiden nicht schlägt. Dies könne aber noch kommen. Es kam aber nicht. Nur zwei Tage später bekam ich Blutungen. Auf dem Weg zur Frauenklinik konnte ich nicht mehr aufhören zu weinen. Für mich stand fest, meine Babys haben es nicht geschafft. Ich würde eine Fehlgeburt erleiden.

Damals war ich 26 Jahre und mitten im Jurastudium. Unsere Babys waren nicht geplant, aber als meine Regel nicht kam und mein Mann und ich einen Schwangerschaftstest machten und dieser positiv war, waren sie absolut gewollt. Nun dauerte das Warten ewig. Nach einer Stunde im Untersuchungsraum teilte mir die Ärztin mit, dass ein Herzchen immer noch schlagen würde. Aber direkt neben der intakten Fruchtblase hatte sich ein großes Hämatom gebildet. Mir wurde Bettruhe verordnet. Ich sollte mich so wenig wie möglich bewegen, damit der Bluterguss sich zurückbilden konnte ohne abzubluten. Durch das Abbluten würde das andere Baby mit aus der Gebärmutter gezogen werden.

Nach vier Wochen schonen durfte ich langsam wieder aufstehen und anfangen, meine Schwangerschaft zu genießen. Babysachen shoppen, Kinderzimmermöbel aussuchen und mich meinen Schwangerschaftgelüsten hingeben. Außer meinem Baby gab es in der Zeit meiner Schwangerschaft noch einen aufregenden Anlass: Ich heiratete am 01.08.2014. Da war ich in der 24.Woche. Es war ein wundervoller Tag, an dem mein Bauchzwerg mit Tritten intensiv teilnahm. Konnte man noch glücklicher werden? Ich war auf jeden Fall die glücklichste Frau und stolzeste Bald-Mami der Welt.

Dieses Gefühl dauerte aber nur 2 Tage an. Am 03.08.2014 bekam ich erneut Blutungen. Die Angst, die ich an dem Tag hatte, war unbeschreiblich. Ich konnte nicht mehr klar denken. Das warten auf die Untersuchung kam mir wie eine Ewigkeit vor. Mein Baby war doch schon vollkommen fertig. Wenn sein kleines Herzchen nun nicht mehr schlagen würde, müsste ich es dann noch bis zum Schluss austragen? Ich fühlte mich in diesem Moment ganz allein gelassen. Mein Mann saß neben mir und ich sah, dass er ebenfalls Angst hatte, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass er genauso empfand wie ich.

Endlich waren wir dran. Für mich dauerte der Ultraschall Stunden. Dann kam die Nachricht auf die ich gewartet hatte. Das Herz meines Babys schlug! Es ging ihm gut. Die Blutung war ein Überbleibsel von dem Hämatom am Anfang der Schwangerschaft. Doch leider gab es auch noch eine schlechte Nachricht. Mein Baby war viel zu klein für die Schwangerschaftswoche.

Ein Spezialist führte eine Doppler-Untersuchung durch. Es kam heraus, dass bei mir eine Plazentainsuffizenz vorlag. Das bedeutet, dass das Baby im Mutterleib nicht mehr richtig versorgt wird. Die Versorgung richtet sich vorrangig auf die lebenswichtigen Organe. Das Wachstum wie auch das Gewicht wird dabei nur noch sehr mäßig weitergeführt. Der Arzt teilte mir mit, dass nicht nur das Baby darunter leiden werde, sondern auch die Mutter dabei krank werden würde. Er sagte mir, dass ich an einer Gestose erkranken werde. Im Volksmund auch Schwangerschaftsvergiftung genannt. Bei dieser Erkrankung kommt es in den meisten Fällen zu einer Frühgeburt.

Die Geburt

Ich hatte zwar Berichte darüber gesehen. Die Vorstellung jedoch , dass mein Kind eventuell mit einer Behinderung auf die Welt kommen könnte, weil ich als Mutter es nicht ausreichend versorgen konnte, machte mich traurig. Und vor allem machte es mir Angst. Mir half es in dieser Zeit, mit den Kinderärzten zu sprechen. Sie versprachen mir, dass mein Kind gesund und munter zur Welt kommen sollte.

In der 31.Woche wurde dann mein Sohn geboren. Er kam mit 1380g und 41cm auf die Welt. Leider hatte er mit seinem Herzen und seiner Lunge etwas zu kämpfen. Aber er hat gelernt, damit umzugehen und wir kommen heute gut damit klar. Sein Herz hat sich sogar komplett erholt.

Mein Sohn musste per Notfallkaiserschnitt geholt werden. Am Tag seiner Geburt ging es mir sehr schlecht. Ich hatte schlechte Nieren -und Leberwerte nach der Entbindung. Mein Blutdruck raste (174/120). Ich hatte überall Wasser eingelagert. Sogar in der Lunge. Atmen fiel mir so schwer, dass ich das Gefühl hatte, ich würde ersticken. Der behandelnde Arzt war sehr lieb zu mir und meinte, ich hätte tapfer für mein Baby gekämpft, aber sie könnten nicht garantieren, dass ich die nächsten 24 Stunden so überleben werde. Sie müssen mein Kind nun holen.

Trotz meiner Krankheit wollte ich die Geburt meines Sohnes erleben. Ich wollte hören wie er das erste Mal schreit. Ob er überhaupt schreit. Leider war das nicht möglich. Bei mir musste eine Vollnarkose gegeben werden, da die Rückenmarksnarkose durch das viele Wasser in meinem Körper nicht wirkte.
Nach der Operation konnte man mich zwei Tage fast gar nicht ansprechen. Das Hellp-Syndrom, unter dem ich litt, soll nach der Geburt sofort abklingen. Und es soll innerhalb der ersten Stunden eine deutliche Besserung des Zustandes eintreten.

Ohne Haushaltshilfe Nach Entbindung

Mein Zustand wurde erst nach Tagen leicht besser. Ich wollte ja auch endlich aufstehen und zu meinem Kind gehen. Das kannte ich nur von Fotos, die mein Mann mir zeigte.

Ich kämpfte gegen meine schlechten Blutwerte an. Ich zwang mich, gesund zu werden. Nach einigen Tagen wollte ich nach Hause. Zu Hause wird man schließlich immer schneller gesund. Mir ging es zu Hause zwar von Tag zu Tag etwas besser, aber ich konnte ohne Hilfe kaum etwas machen. Mein Mann konnte sich nur leider nicht so lange frei nehmen. Es entstand ein riesen Chaos bei uns in der Wohnung. Wir hatten kaum noch Lebensmittel im Kühlschrank und auch sonst waren keinerlei Vorräte mehr zu finden.

Nach einer täglichen 12 Stunden Schicht ging mein Mann einkaufen und versuchte so gut es ging, den Haushalt zu schmeißen. Wenn das geschafft war, fuhren wir zusammen zu unserem Kind ins Klinikum. Ohne meinen Mann wäre mir dies gar nicht möglich gewesen. Am Ende des Tages war mein Mann 19 Stunden auf den Beinen, um nächsten Morgen wieder früh aufzustehen. Es ging so auf Dauer einfach nicht weiter. Ich war mental völlig am Ende. Ich zwang mich gesund zu werden, um meinen Mann entlasten zu können und mein Mann war körperlich zu geschafft, um mich aufzufangen.

Erstattung für Haushaltshilfe nach Geburt durch Krankenkasse

Ich fragte daher bei meiner Krankenkasse an, ob ich eine Haushaltshilfe nach der Geburt gestellt bekommen könnte. Ich war mir sicher, dass ich in meinem Zustand Anspruch auf Hilfe bzw. einer Haushaltshilfe haben müsste.

Mir wurde ein Antrag zugeschickt. Auf diesem bestätigten meine behandelnden Ärzte, dass ich dringend Hilfe benötige, um wieder gesund werden zu können. Ich sammelte alle Berichte über meinen Zustand und meine Blutwerte zusammen und schickte alles an die Krankenkasse. Mein Antrag auf Haushaltshilfe wurde abgelehnt. Mit der Begründung, dass ich noch keine Kinder zu Hause hätte und ich auch zu meinem Kind ins Krankenhaus fahren würde. Ich könne selbst einkaufen, putzen und waschen. Ansonsten könne es auch mein Mann machen, wenn er abends um 20Uhr nach der Arbeit nach Hause kommt. Oder er mache es einfach am Sonntag. Da hätte er für alles Zeit und Ruhe.

Ich versuchte den Sachbearbeitern meiner Krankenkasse zu erklären, dass ich eigentlich gar keine Kraft habe, einmal am Tag ins Krankenhaus zu fahren. Jedoch habe ich ein Frühchen zur Welt gebracht. Ein reifgeborenes Baby braucht schon seine Mama. Ein Frühchen braucht seine Mama erst recht. Es muss sich nämlich erst ins Leben kämpfen. Und dass mein Mann sein Bestes gab, um mich nach seiner Schicht abends gesund zu pflegen. Mehr ginge eben nicht.

Trotz aller Bemühungen kam ich nicht weiter. Und mehr Kraft konnte ich nicht aufwenden. Ich wurde im Stich gelassen, als ich fremde Hilfe am meisten gebraucht hätte.

In dieser Zeit lernte ich, dass man hilflos ist, wenn man durch Krankheit keine Kraft hat sich zu wehren. Durch meine juristische Ausbildung wusste ich, dass die Gesetzeslage etwas anderes vorschreibt. In diesem Moment war mir aber meine eigene Gesundheit nicht so wichtig wie die meines kleinen Wurms. Er zeigte mir jeden Tag, was es heißt, zu kämpfen.

Das Unternehmen – Ilios Haushaltshilfe

Nach vielen Monaten wurde ich wieder gesund.

Ich konnte aber nicht vergessen, wie es mir ergangen war und beschloss deshalb, ein Unternehmen zu gründen. Mein Team und ich kümmern uns nun um schwangere Frauen mit ähnlichen Problemen, sowie kranke Menschen oder Menschen, die einen schweren Unfall hatten und nun ihren Haushalt oder Alltag im Allgemeinen selbst nicht mehr regeln können. Wir kümmern uns dabei nicht nur um die Anstellung einer Haushaltshilfe direkt in der Familie und die dazugehörige Abrechnung über die jeweilige Krankenkasse. Vielmehr beschäftigt mein Unternehmen auch Kinderfrauen und Berufsbetreuer, die sich um Betreuung von Kindern im Haushalt, individuelle Antragstellung und Widersprüche bei den Krankenkassen und alle anderen alltäglichen Dinge in den zu betreuenden Familien kümmern.

Mein Team gewährleistet somit eine umfangreiche Betreuung bei allen Fragen rund um die Haushaltshilfe und nimmt den Frauen und ihren Familien die Angst, allein in dieser schwierigen Zeit zu sein. Wir stehen also mit Rat und Tat bereit, wenn es z.B. um folgende Fragen geht:

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  • Was ist eigentlich eine Haushaltshilfe?
  • Was gehört zu den Aufgaben einer Haushaltshilfe?
  • Wer hat Anspruch auf eine Haushaltshilfe?
  • Wer übernimmt die Kosten für eine Haushaltshilfe?
  • Wo kann ich eine Haushaltshilfe beantragen?
  • Kann ich schon in der Schwangerschaft eine Haushaltshilfe beantragen?
  • Wann muss ich nach der Entbindung eine Haushaltshilfe beantragen?
  • Wie muss ich den Antrag für eine Haushaltshilfe ausfüllen?
  • Was ist zu tun, wenn der Antrag auf eine Haushaltshilfe abgelehnt wurde?

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Bis jetzt gab es so etwas in Deutschland noch nicht. Es gibt zwar Haushaltshelfer -Vermittlungen, aber eine Betreuung von Beratungsgespräch über die Antragstellung bis hin zur tatsächlichen Haushaltshilfe gab es so wie wir es machen noch nicht.

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Damit ihre Dienstleistung auch bei den Menschen ankommt, die sie brauchen, hat Sarah sich an uns gewandt und gefragt, ob wir auf unserem Blog nicht darüber informieren können. Weil wir denken, dass das eine gute Sache ist und für die eine oder andere Familie in Not sicherlich eine tolle Unterstützung, sind wir der Bitte nachgekommen. Ich möchte nur kurz gesagt haben, dass wir dafür kein Geld bekommen und auch keine gratis Haushaltshilfe. Ich denke nicht, dass Sarah die einzige frisch gebackene Mama ist, die eine Unterstützung in der Organisation und Kostenübernahme einer Haushaltshilfe gebraucht hätte, aber nicht bekommen hat.

Für Fragen könnt ihr gerne direkt mit Sarah in Kontakt treten:

Sarah Vollmerhausen
(Geschäftsinhaberin)

Ilios Haushaltshilfe
Bergenring 47
24109 Kiel
Tel.: 0431-12846811
Fax:  0431-12858102
e-mail: ilios-haushaltshilfe@outlook.de
www.ilios-haushaltshilfe.de

2 Kommentare zu „Haushaltshilfe nach Geburt: Erfahrungsbericht von Sarah Vollmerhausen“

  1. Super Beitrag, vielen Dank! Ich habe mit meiner Frau auch schon über das Thema Haushaltshilfen gesprochen, da wir es beide sehr interessant finden.

  2. Danke, dass du deine Erfahrungen nach deiner Geburt mit uns teilst. Eine Bekannte von mir hat auch mehrere Kinder zu Hause und braucht auch eine Haushaltshilfe, so langsam werden sie auch fündig. Ich hätte nicht gedacht, dass man eine Haushaltshilfe in deinem Fall ablehnen würde, da du ja selbst ein Schreiben von deinem Arzt hattest.

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