Seit fast 5 Monaten habe ich nun einen neuen Job: ich bin hauptberuflich Mama. Das ist, muss ich sagen, eine sehr schöne Aufgabe, aber im Vergleich zu meinem Job im Büro / Vertrieb, den ich vorher hatte, keine 8-17-Uhr-Arbeit. Selbst wenn ich mal kurz nicht “arbeite”, bin ich immer auf Rufbereitschaft. Abends zwischen 19 und 20 Uhr z.B., wenn der Rubbelbatz schon schläft und ich neben ihm noch ein wenig in die digitale Welt abtauche mit meinem Smartphone. Das ist das, was einem Feierabend am nächsten kommt – allerdings sind die Möglichkeiten, ihn zu gestalten doch recht eingeschränkt. In der Regel merkt er nämlich innerhalb von 10 Minuten, dass er alleine im Bett ist und wird wieder wach – darum habe ich aufgehört, es zu versuchen.
Meistens komme ich gut klar in meinem neuen 24-Stunden-Job, aber hin und wieder merke ich schon, dass ich, vor allem nach anstrengenden Nächten, an meine Grenzen gerate. Ich ertappe mich dabei, dass ich wehmütig zurückdenke an die Zeit der Schwangerschaft, als Ausruhen und Ausspannen noch jederzeit möglich war. Ja, auch da habe ich gejammert, dass schwanger sein manchmal echt scheiße ist. Wie sollte ich denn einen Zustand genießen, in dem ich mich wie ein schwerfälliges Walross fühle und mir ein gewisser jemand mit dem Knie in die Rippen drückt und hin und wieder noch einen Tritt verpasst. In dem ich nicht richtig schlafen kann, weil auf der linken Seite liegen die einzige Option ist und die schon richtig weh tut. Heute weiß ich: man kann. Auch wenn die Schwangerschaft körperlich anstrengend war, konnte man doch einfach mal geistig aubschalten. Feierabend war Feierabend und wir haben diesen auch gebührlich verbracht. Am Wochenende waren wir gemeinsam Essen oder haben Wellness im Vabali Spa Berlin gemacht.
Manchmal kann ich mich sogar noch erinnern, wie das vor der Schwangerschaft war. Als wir am Wochenende noch zusammen ausgehen konnten. So richtig in Clubs und bis in die frühen Morgenstunden. Und mit Alkohol. Alkohol! Diese Momente vermisse ich sehr, auch wenn ich sie natürlich gegen etwas unendlich Schöneres eingetauscht habe.
Weil der Rubbelpapa genau weiß, wie es mir geht und weil er der beste Ehemann der Welt ist, will er, dass ich manchmal eine Pause mache. Wie früher die Mittagspause: nicht lang und auch nicht richtig ausgiebig, aber doch kurz mal Kraft und Energie tanken. Deshalb darf ich heute mittag in die Sauna gehen. Ganz alleine und nur für mich. In seiner Mittagspause passt er dann auf den Kleinen auf und im Anschluss daran seine beste Freundin und coolste Babysitterin der Welt. Sie kennt den Rubbelbatz mittlerweile ziemlich gut und er sie. So weiß ich, dass er in guten Händen ist und ich mich einfach mal entspannen kann.
So viel zur Theorie. In der Praxis habe ich das Ganze vor 2 Wochen schon mal ausprobiert. In die Sauna zu gehen, während er auf das Baby aufpasst oder eine Thai-Massage eine Woche vorher. Natürlich hat es gut getan und ich war froh, mal für mich sein zu können. Allerdings habe ich eines ganz deutlich gemerkt: als Mama habe ich nie Pause. Denn egal, wie sicher ich weiß, dass eigentlich alles in Ordnung sein müsste, ich bin doch nicht so richtig ruhig, wenn er nicht in meiner Nähe ist. Was, wenn er doch plötzlich Hunger bekommt? Oder Angst? Dann braucht er doch seine Mama. Und ich bin nicht da, weil ich aus purem Egoismus in der Sauna bin? Von solchen Was-wenn-Gedanken geplagt werde ich wohl auch heute versuchen, die Wärme und die Ruhe zu genießen – drückt mir die Daumen!
Du schreibst mir aus der Seele! Die Schwangerschaft war anstrengend, aber man hatte Zeit für sich, Zeit zu entspannen, die einem jetzt fehlt. Auch wenn es unendlich schön ist Mama zu sein, so müssen wir trotzdem auch an manchen Tagen, zumindest für wenige Stunden Frau sein! Ich finde es super toll von deinem Mann, dass er dich hierbei unterstützt und dir den kleinen Spatz mal zwei Stunden abnimmt.
Versuch dir keine Sorgen zu machen, er ist in besten Händen! Er wird dich wegen zwei Stunden nicht vermissen und er wird auch nicht verhungern. 🙂 Rubbelbatz wird merken wie entspannt seine Mama ist und profitiert davon.
Liebste Grüße,
Jasmin
Noch viel besser, der Rubbelbatz war die komplette Mittagspause spazieren, ist danach direkt mit in Rubbelpapas Büro gekommen und hat dort auf die Rubbelmama gewartet (inklusive Windelwechsel auf weißen Leder-Couches). Als die Rubbelmama ankam, war er so fix und fertig, dass er erstmal Trinken und Schlafen musste…im Büro! Es haben sich aber zum Glück alle über ein süßes, schlafendes Baby im Foyer gefreut! 🙂
Ein toller Papa! Und so ein Arbeitstag im Büro kann aber auch müde machen. 😉
Papa ist nur so cool wie ich ihn sein lasse, also Danke für die (verbalen) Blumen! 🙂
Super, dass alles geklappt hat. Zeit für Mama muss sein. Aber ich verstehe dich gut. Eine Arzthelferin fragte mich bei der obligatorischen Nachuntersuchung nach der Geburt, ob ich stillen würde? Ich sagte, ja. Daraufhin sagte sie, dass würde man merken. Stillende Mütter wirken immer ein bisschen, als wären sie auf der Flucht, sobald ihr Baby nicht direkt vor Ort ist (Der Papa war auch draußen unterwegs mit dem Kleinen). Dass das nur für stillende Mütter gilt, mag ich gar nicht behaupten, aber für mich war es so. Ich war irgendwie immer nervös, wenn der Kleine woanders war, was sowieso nur selten vorkam. Aber mit der Zeit spielt sich auch das ein und mit jedem Mal, wo alles gut geht, gewinnt an Vertrauen und spätestens, wenn man nicht mehr Hauptnahrungsquelle ist, wird man ruhiger und kann noch besser genießen.
Ich finde das so unglaublich wichtig, dass wir uns als Mütter auch mal eine Pause machen können. Schon während der Schwangerschaft (der tollste Pausen-Zeit überhaupt…) hab ich meinen Mann darauf vorbereitet, dass er mir den Kleinen auch mal abnehmen (muss) darf. Auch, weil ich es so wichtig finde, dass Papa und Baby Zeit zu zweit miteinander haben (ohne, dass Mama dabei ist und immer alles besser weiß…). Und natürlich auch: Weil ich Zeit für mich selbst brauche!!! In den ersten 12 Wochen scheinbar unmöglich, aber das gehört irgendwie auch so – aber eine Stunde spazieren gehen oder schnelles Kaffee trinken mit einer Freundin war auch da schon drin. An seinem dritten Monatsgeburtstag dann habe ich meine Coaching Ausbildung angefangen – am Wochenende 2 Tage lang. Was für ein tolles Gefühl, Papa und Baby den ganzen Tag alleine lassen zu können. Trotz Stillen (Abpumpen und dann von Papa mit dem Fläschchen gestillt) hat das super gut geklappt – alle 2 Monate ein Wochenende nur für Mama (mit lauter Menschen, die nicht wussten, dass ich Neu-Mami war und nicht dauernd über Baby Themen geredet haben). So schön 🙂
Außerdem habe ich meine “Top 3 Tipps für ein entspanntes Mutter Sein” in einem Post nochmal aufgeschrieben und möchte das gerne mit euch teilen 🙂 Mir haben diese drei Sachen so unglaublich geholfen!
https://kugeltastisch.de/meine-top-3-fuer-ein-entspanntes-mutter-sein/