Muttermund fingerdurchlässig: Wann gehts los mit der Geburt?

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Die Schwangerschaft ist eine der intensivsten Phasen im Leben einer Frau, die Freude auf das Baby steigt in den letzten Wochen ins Unendliche. Doch nicht die Größe des Bauches, sondern der fingerdurchlässige Muttermund verrät dir, dass die Geburt bald losgeht.
Aber was genau ist der Muttermund? Was bedeutet es für Deine Schwangerschaft, wenn sich der Muttermund öffnet? Hier findest Du alle Antworten darauf und noch mehr Wissenswertes rund um die Rolle des Muttermundes in der Schwangerschaft.

Das Wichtigste zusammengefasst

 

  • Der Muttermund am Scheidenende bildet eine Barriere gegen eindringende Keime und ist normalerweise verschlossen
  • Als Barriere fungiert dabei ein Schleimpfopf, in den letzten SSW verflüssigt sich dieser jedoch immer weiter
  • Im Rahmen einer Untersuchung wird Dein Arzt ertasten, ob sich der Muttermund öffnet und schon fingerdurchlässig ist
  • Falls bereits früher in der Schwangerschaft Flüssigkeit austritt, besteht die Möglichkeit einer Frühgeburt

 

Die Rolle des Muttermunds in der Schwangerschaft

Der Muttermund ist beim ersten Betrachten nicht sichtbar und befindet sich zwischen Gebärmutter und der hinteren Scheide. Er unterteilt sich noch einmal in den äußeren Muttermund und den inneren Muttermund, letzterer liegt in der Gebärmutter und ragt ein wenig in den Gebärmutterhals hinein.

Das sind die Veränderungen in den verschiedenen Phasen der Schwangerschaft:

  • Vor einer Schwangerschaft ist dieser Muskelring verschlossen und verhärtet, lediglich an den besonders fruchtbaren Tagen und während der Periode erweicht er ein wenig.
  • Ganz am Anfang der Schwangerschaft ist der Muttermund mit einem undurchlässigen Schleimpfopf versehen. Dieser lässt nicht die kleinste Öffnung frei und verhindert so das Eindringen von Keimen und Erregern, die von außen in die Scheide eindringen können. Daher ist er bei Ultraschall-Bildern unauffällig und macht sich auch sonst im Regelfall nicht bemerkbar.
  • Gerade im letzten Drittel der Schwangerschaft wächst das Baby noch einmal kräftig, parallel dazu und ganz langsam wird der Muttermund fingerdurchlässig. Gegen Ende der Schwangerschaft öffnet er sich dann immer weiter, um den Wehen und dem Kind ihren Weg zu ebnen.
  • Kurz vor der Entbindung geht die Öffnung noch schneller vor sich und kann ganz deutlicher ertastet werden. Der Muttermund muss sich vollständig erweitern, damit das Kind bei der Geburt die Gebärmutter verlassen kann und den Kontraktionen der Wehen nichts im Weg steht.

Die Untersuchung des Muttermunds beim Arzt

Vor allem in den letzten SSW erhält der Muttermund immer mehr medizinische Aufmerksamkeit. Bei einem der regelmäßigen Vorsorgebesuche beim Gynäkologen oder der Frauenärztin wird ertastet, ob der Muttermund bereits fingerdurchlässig geworden ist. Das bedeutet, dass sich der äußere Muttermund im Gebärmutterhals um mehrere Zentimetern weiten lässt, sodass eine Fingerkuppe beim Ertasten hindurchgleiten kann.

Das ist ein sehr wichtiger Hinweis darauf, dass sich der Körper allmählich auf die Geburt vorbereitet und in der Gebärmutter bald die ersten Wehen ausgelöst werden könnte.

So kannst Du den Muttermund selbst mit dem Finger ertasten

Wenn Du neugierig bist, ob die Geburt bald bevorstehen könnte, hast Du die Möglichkeiten selbst mit dem Finger zu prüfen, ob der Muttermund fingerdurchlässig ist.

Setzte Dich dafür in einer entspannten Haltung hin oder nimm eine halbliegende Stellung ein. Führe dann den Zeigefinger vorsichtig ein, um Verletzungen zu vermeiden, solltest Du jedoch Deine Fingernägel vorher schneiden. Im hintersten Bereich der Scheide, beim Gebärmutterhals, kannst Du den Muttermundansatz spüren, der im Grunde ein runder Ring aus Muskeln ist, die sich fest zusammenziehen.

Bis etwa zur 30 Schwangerschaftswoche ist er noch verhärtet, danach wird er zunehmend weicher und fühlt sich etwas schwammig an. Die nahende Geburt bemerkst Du selbst daran, dass der Finger bereits ein wenig in den Muttermund eindringen kann.

Mache dir keine Sorgen, wenn sich der äußere Rand des Muskelrings etwas uneben oder aufgeraut anfühlt. Das ist bei dickeren Schleimhäuten vollkommen normal und liegt auch daran, dass sich die Form des Schleimpropfs immer wieder verändert.

Solltest Du aber unsicher sein, kannst Du jederzeit die Hebamme Deines Vertrauens um Rat fragen. Diese sind genau dafür bestens ausgebildet, haben bereits viel Erfahrung mit dem Verlauf einer Schwangerschaft und können dir zuverlässig sagen, ob wirklich Grund zur Unruhe besteht.

Was bedeutet es, wenn der Muttermund bereits in einer früheren SSW fingerdurchlässig ist?

Falls in einem früheren Stadium der Schwangerschaft der Muttermund schon geöffnet sein sollte oder sogar fingerdurchlässig wird, steht möglicherweise eine Frühgeburt bevor. Denn der Schleimpropf, der den äußeren Teil des Muttermunds normalerweise verschließt, ist dann durchlässig geworden, sodass Flüssigkeit austreten kann.

Auch das Fruchtwasser kann in dieser Phase bereits beginnen, durch die kleine Öffnung zu tröpfeln. Um eine Frühgeburt wenn möglich zu verhindern und das Wohlbefinden des Babys zu sichern, solltest Du in diesem Fall sofort Deine Hebamme oder Deinen Frauenarzt kontaktieren. Diese führen dann so schnell wie möglich eine Untersuchung des Muttermunds durch, um festzustellen, wie weit der Muttermund geöffnet ist und prüfen auch, ob noch genug Fruchtwasser vorhanden ist.

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