Unsere “gute alte” und vor allem beliebte Manduca im Test: Seit unser Kind etwa 8 Monate alt ist, benutzen wir häufig und gerne diese Manduca hier, weil diese für Kinder bis 20 kg ausgelegt ist. In den ersten Wochen und Monaten unseres Eltern-Daseins haben wir einige verschiedene Tragesysteme und Babytragen mit unserem Baby bzw. Kleinkind und ausprobiert.
Ich habe an zwei Trageberatungen teilgenommen, mich online und mithilfe von Fachbüchern ausführlich informiert und fühle mich mittlerweile recht sicher im Umgang mit Babytragen und Tragetüchern. In unserer Rubrik “Babytragen im Test” möchte ich deshalb für alle Leser und Neugierigen, die diesen Weg noch vor sich haben und nicht jede Babytrage selbst testen wollen, unsere Erfahrungen mit der Manduca im Test festhalten.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Unser Sohn war ein sehr schweres Kind, schon von Geburt an. Sehr schnell war er bei 7 kg angekommen und damit war auch die Belastungsgrenze mit dem Glückskäfer Tragesack gefühlt erreicht. Der Papa, der Tragetücher nicht so gern hat, hat sich lange mit dem Thema Babytrage beschäftigt und kam eines Tages mit folgendem Fazit um die Ecke: Die “besten” Babytragen, so das Ergebnis seiner Recherche, wären die Manduca und der Bondolino. Die Manduca Babytrage sei besonders geeignet für schwere Babys bzw. Kleinkinder. Also bestellten wir die Manduca Pure Cotton in braun.
Wie lege ich die Manduca richtig an?
Als unsere Manduca Tragehilfe dann bei uns ankam, wollte ich natürlich sofort wissen, wie man die Manduca richtig trägt: Bei der Manduca wird zuerst der Hüftgurt umgelegt und festgezogen. Danach wird das Baby vorne auf dem Steg angehockt und das Rückenteil nach oben gezogen. Dann schlüpft man mit den Armen in die Schultergurte und sichert sie hinten mit dem Verbindungsgurt. Fertig!
Danach geht es nur noch um die Feinjustierung, d.h. das Baby muss eng am Körper getragen werden. Wenn man sich bückt und das Baby nicht vom Körper wegrutscht, sitzt die Manduca richtig. Die Beinchen kann man ruhig etwas “nachhocken”, d.h. an den Schenkeln nehmen und nach oben heben, sodass die Hauptlast wirklich auf dem Po und nicht im Schambereich liegt.
Vorteile der Manduca im Test
Wir haben uns für eine Version der Manduca entschieden, die in Sachen Stoffqualität unserem Glückskäfer Tragesack entspricht: Bio-Baumwolle. Mit der Pure Cotton Line von Manduca hatten wir hier die Qual der Wahl, haben uns letztendlich für dunkelbraun bzw. “Coffee Brown” entschieden. Eine Farbe, bei der man Flecken nicht so schnell sieht. Für uns ist die Schadstoffreiheit von Stoffen bei Babytragen ein wichtiges Thema, da unser Kind sich, egal ob in Tuch oder Trage, immer sofort zur Seite dreht und mit Spucke durchtränkt, was immer er erreichen kann.
Die Manduca hat im Gegensatz zum Glückskäfer Tragesack einen sehr breiten und bequemen Hüftgurt, der durch einen Dreipunkt-Verschluss gesichert ist. Die Schultergurte sind richtig gut gepolstert und können, wenn nicht über Kreuz getragen, durch einen Verbindungsgurt vor dem Abrutschen gesichert werden. Auch das trägt erheblich zum Tragekomfort bei. Nach einem Fehlversuch hat das Tragen in der Manduca dann gleich super geklappt. Die Gurte lassen sich so einfach wie Rucksackträger in ihrer Länge verstellen und so schnell an den Träger anpassen. Durch das einfache System kann die Trage sehr schnell an- und wieder abgelegt werden. Sie ist damit ideal für unterwegs, wenn das Kind immer mal wieder rausgenommen werden soll. In der Zwischenzeit kann die Trage an der Hüfte bleiben und hängt herunter, ohne der Boden zu berühren.
Für größere Kinder oder zum Stützen des Köpfchens kann man die Rückenverlängerung mit einem Reißverschluss öffnen. Alternativ lässt sich der Kopf, wenn das Kind z.B. schläft, durch die Regenkapuze stützen, die mit einem Clipverfahren an den Schultergurten befestigt wird. Wenn nicht gebraucht, verschwindet sie unsichtbar im Rückenteil.
Die Manduca passt sich also einem wachsenen Baby an – aber auch Neugeborene finden darin Platz. In der Trage ist ein Neugeborenen-Sitz integriert. Dieser lässt sich mit vier Druckknöpfen ausklappen, ist sonst im Rückenteil gut versteckt. Für unser 7-kg-Baby haben wir den natürlich nicht mehr gebraucht. Von Trageberatern wird er außerdem nicht empfohlen. Besser ist es, den Steg abzubinden und einen sog. Ellipsen-Einsatz zu benutzen, um den Sitz zu einer Schale zu formen.
Ältere Kinder kann man dann auch auf der Hüfte oder dem Rücken tragen.
Ganz groß punkten konnte die Manduca bei mir in Sachen Optik. Sie steht dem Rubbelpapa richtig gut und lässt die Frauenherzen höher schlagen (ja, ein tragender Papa entzückt Damen jeden Alters, bei mir reicht es noch nicht mal für einen Sitzplatz im Bus). Wenn wir den Kleinen unterwegs rausholen, baumelt die Trage ganz cool von seiner Hüfte, ohne am Boden zu schleifen. Wenn gebraucht, sitzt der Rubbelbatz ruckzuck wieder drin und die Einstellungen sind perfekt. Kein Binden, kein Zurren, einfach reingesetzt, Schultergurte über die Schulter geworfen und los.
Nachteile der Manduca Trage im Test
Einen großen Nachteil der Manduca Babytrage musste ich bei meiner Trageberatung kennen lernen: Der Steg, also der Teil auf dem das Baby sitzt, ist bei der Manduca sehr breit und lässt sich nicht verstellen. Ein zu breiter Steg ist zwar besser als ein zu schmaler (wie ihn z.B. eine alte Version der BabyBjörn-Trage hat), aber ideal ist eine Stegbreite, die individuell zur Körpergröße passt.
Das heißt, der Stoff sollte kurz vor den Kniekehlen aufhören, sodass die Unterschenkel noch frei beweglich sind. Bei einem zu breiten Steg sind die Unterschenkel fixiert und die Position gleicht fast einem Spagat. Für kleiner Babys benötigt man daher einen Steg-Verkleinerer. Wenn der Steg irgendwann zu klein wird, gibt es auch eine Vergrößerung zu kaufen.
Stegverkleinerung
Es gibt von Manduca auch eine Stegverkleinerung (*Amazon Affiliate Link) zu kaufen. Alternativ kann man auch mit einem Gürtel oder einer festen Schnur den Steg abbinden. (So haben wir es zum Beispiel gemacht). Allerdings rafft sich dadurch das komplette Rückenteil und das Baby sitzt ggf. unbequem auf einer Falte. Mit der original Stegverkleinerung ist das etwas besser.
Fazit unserer Erfahrung mit der Manduca Trage
- Ermöglicht das Tragen in der anatomisch korrekten M-Position (Anhock-Spreiz-Stellung)
- 3 Tragepositionen (Bauchtrage, Rückentrage, Hüfttrage)
- Wächst mit dank integrierter Rückenverlängerung (für Babys + Kindern von 3,5 kg bis 20 kg)
Vorteile der Manduca:
- sehr stabiles, robustes Material
- hoher Tragekomfort, weil sich Babygewicht optimal über die Gurte verteilt
- auch für größere Kinder geeignet und damit Babytrage und Kindertrage in einem Produkt
- optisch ansprechend, viele hübsche Designs
- sehr praktisch: schnell an- und abgelegt
Nachteile der Manduca:
- für kleinere Babys benötigt man eine Stegverkleinerung
- Trageberater/innen empfehlen für kleinere Babys andere Tragesysteme
Mit der Manduca Babytrage sind wir wirklich sehr zufrieden. Sie ist praktisch, bequem und platzsparend. Man kann den Kleinen total schnell rein- und wieder rausnehmen und in der Zwischenzeit hängt die Trage bequem an der Hüfte, ohne im Weg zu sein. Die Schulterträger sind weich gepolstert und trotz meiner chronischen Nackenschmerzen habe ich bei dieser Trage keine Probleme. Außerdem kann man die Babytrage wirklich lange verwenden, weil sie auch für das Kleinkindalter bis 20 kg ausgelegt ist.
Die von uns getestete Manduca Babytrage hat jetzt den Zusatz Manduca First und ist weiterhin erhältlich.
Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, auch die Manduca XT genauer unter die Lupe zu nehmen – ein ausführlicher Test folgt noch.
Soviel kann ich aber vorab schon sagen: Die neue Manduca XT trägt fast allen gängigen Kritikpunkten Rechnung. So hat sie einen verstellbaren Steg, das heißt, man braucht keinen Stegverkleiner mehr. Das ist super und macht die Babytrage besser geeignet für Neugeborene.
Auch das Ellipse-Zip in für das Rückenteil ist im Lieferumfang enthalten.
Außerdem ist der Stoff bei der XT etwas weicher und dünner, was dazu führt, dass die Trage anschmiegsamer wird und sich besser dem Körper des Baby anpasst.[/su_service]
Möchtest Du gerne mehr über unsere anderen Babytragen erfahren? Hier geht es zu unserem großen Babytragen-Testbericht.
Papas Meinung und Erfahrung zur Manduca Babytrage
Ideal für das Baby wäre natürlich ein Tragetuch. Da erscheinen mir alle positiven Argumente unseres Tragetuch-Tests auf Rubbelbatz plausibel und nachvollziehbar. Die Wirbelsäule wird darin ideal gestützt und der Steg passt sich der Größe des Babys perfekt an. Für mich ist das Tragetuch allerdings immer noch wahnsinnig nervig und kompliziert und ich nutze daher lieber Babytragen wie die Manduca. Nachdem ich sie zweimal aufprobiert hatte, war ich vom Tragegefühl einfach nur begeistert. Dafür muss man aber auch die richtigen Längen und Einstellungen für die Träger und Gurte herausfinden. Hat man das erfolgreich getan, verteilt sich das Gewicht des Baby sehr, sehr angenehm für den Träger. Ich habe es beim ersten Tragen auch regelrecht genossen, den Kleinen so dicht an meinem Körper zu tragen. Auch unser Rubbelbatz machte einen durchaus zufriedenene Eindruck, schließlich ist er nach 10min eingeschlafen und hat sehr entspannt gewirkt. Am Folgetag war ich gleich 4h mit dem Baby in der Manduca unterwegs gewesen. Mit dem Glückskäfer wäre dies beim aktuellen Babygewicht keine Freude gewesen. Mit der Manduca war es überhaupt kein Problem.
Ich schon wieder 😉 wir haben exakt die gleiche Manduca, da unser Bub sehr lang und schwer ist und selbst ich, klein und ne kaputte Schulter, kann ihn ganz lange vorne und mittlerweile ganz easy als „Rucksack“ tragen!!
Sogar mit meiner KS Narbe geht das gut, da das Gewicht gut verteilt wird durch den breiten Hüftgurt.
Hast Du bezüglich der Schulter schon einmal eine Ring Sling versucht? Oder mit der Manduca auf der Seite tragen?